Am 8. August, von 20:08 bis 8:00 Uhr am kommenden Morgen, der sogenannten AchtNacht, sind zwei zufällig ausgewählte Personen in Deutschland vogelfrei. Mehr sogar, denn auf ihren Tod ist ein Kopfgeld von 10 Millionen Euro ausgesetzt. Vorschläge für Kandidaten können online für eine Gebühr von 10 €, natürlich ohne Angabe von Gründen und anonym eingereicht werden. Die Jagdlizenz für die AchtNacht, also die Berechtigung an der Jagd auf die Auserwählten teilzunehmen und die Siegprämie einstreichen zu dürfen, ist für einen Euro zu erhalten. Der Bundespräsident hat zudem versichert, dass der Gewinner unmittelbar im Anschluss an die AchtNacht begnadigt wird und damit keinerlei Strafe zu befürchten hat.
Eigentlich hatte ich ja Sebastian Fitzek von meiner Leseliste gestrichen, zumindest waren seine Thriller zunehmend schwächer geworden, nachdem er vielversprechend gestartet war. Die Kooperation mit Michael Tsokos für den Roman Abgeschnitten war dann ein kleines Highlight zwischendurch. Nun habe ich mich also doch noch einmal an einen Roman von Fitzek herangetraut und bin dann doch eher positiv angetan.
Wer den Thriller liest, oder auch nur der kurzen Inhaltsangabe folgt, denkt vielleicht gleich an die Filmreihe, bei der ebenfalls an einem Tag, bzw. einer Nacht im Jahr alle Straftaten in den USA frei sind, also nicht verfolgt werden. Tatsächlich wurde Sebastian Fitzek von diesem Film für seinen Roman inspiriert und hat die Geschichte mit einer anderen Motivation nach Deutschland verlagert. The Purge hat mich nicht fasziniert, eher im Gegenteil, den Film habe ich nach rund einem Drittel abgeschaltet. Der Roman AchtNacht war hingegen anders und hat mich gefesselt.
Sicher, einige Schwächen findet man auch in diesem Werk, bei denen ich mit einem skeptischen Naja verblieben bin und es unter künstlerischer Freiheit verbucht habe. Doch die Verfolgungsjagd quer durch Berlin funktioniert. Der Leser begleitet Ben Rühmann, einem der beiden geächteten, der nicht nur durch den fanatischen Mob gehetzt wird, sondern vor allem durch zwei Erpresser immer wieder aus seinem Versteck herausgetrieben wird. Letzteres ist die Komponente, die den Roman funktionieren lässt, denn andernfalls wäre es ein leichtes sich 12 Stunden einzugraben und zu warten, bis die AchtNacht vorüber ist. Doch diese Komplikation lässt Ben immer wieder Handlungen ergreifen, die eben genau dieses verstecken verhindern, wenngleich – und da sind wir wieder bei den Schwächen – die Übermacht der eigentlich spontanen Gegner doch wieder zu weit geht.
Begleitet wird der abgehalfterte Schlagzeuger Ben von der magersüchtigen Arezu, die ebenfalls als Zielobjekt bei der Lotterie ausgewählt wurde. Doch Arezu ist nicht einfach nur ein Opfer der makaberen Internetkampagne, sondern entpuppt sich als Psychologiestudentin, die das außer Kontrolle geratene Experiment erst verursacht hat. In der AchtNacht gibt es also zahlreiche Geheimnisse, die sich Ben und damit dem Leser offenbaren.
Titel | AchtNacht |
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Autor | Sebastian Fitzek |
Verlag | Knaur |
Seiten | 400 |
ISBN-10 ISBN-13 | 3426521083 978-3426521083 |
Preis | 12,99 € |
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Meine Einschätzung | |
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Inhalt (71 %) | |
- Spannung (50 %) | |
- Originalität (15 %) | |
- Nachvollziehbarkeit (15 %) | |
- Schluss (20 %) | |
Layout (11 %) | |
Fehler (11 %) | |
Verarbeitung (5 %) | |
Cover (4 %) | |
Gesamtbewertung | 3.2 / 4 = 80.6 % besondere Empfehlung Skala: 0 - 4 Sterne mehr dazu Amazon Äquivalent: 4.4 Sterne |
Fazit
Fitzeks AchtNacht hat mich gut unterhalten. Der Thriller ist flüssig und spannend geschrieben, kommt mit einer interessanten Prämisse daher, wenngleich die Handlung nicht immer völlig überzeugt. Unter allen bisherigen Psychothrillern von Sebastian Fitzek, ist mir dieser dabei fast schon der liebste. Von daher von meiner Seite aus – nicht nur für Freunde von Verfolgungswahn – eine klare Leseempfehlung für Sebastian Fitzek: AchtNacht .
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