Robert A. Heinlein: Space Cadet

Der Sommerurlaub ist nun vorüber und ich hatte die Gelegenheit mal wieder einige Bücher von meinem Stapel abzuarbeiten. Eines der Werke, die ich mit in den Süden genommen hatte, war Space Cadet, einem Science Fiction Roman von Robert A. Heinlein. Nachdem ich von der Lektüre eines früheren Werks etwas enttäuscht war, konnte dieser Roman dann schon eher meine Erwartungen erfüllen.

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Wie der Titel vermuten lässt, befasst sich Heinlein in seinem Roman Space Cadet mit einem, besser: mehreren jungen Männern, die sich für eine Laufbahn als Raumfahrer interessieren. Dabei möchten sie nicht zur klassischen Handelsmarine oder gar dem Militär, sondern zu der sagenumwobenen Raumpatrouille, die für den interplanetaren Frieden verantwortlich ist, quasi einer galaktische Blauhelmtruppe. Der Roman spielt dabei wieder in einer – aus unserer Sicht nicht ganz so weit – entfernten Zukunft, dem Jahr 2075, und die Menschheit hat bereits einige unserer Nachbarplaneten kolonialisiert. So darf es also nicht überraschen, dass auch einige Kandidaten von der Venus ihren langen und beschwerlichen Weg auf sich genommen haben, um auf der Erde an dem harten Auswahlprogramm zur interplanetaren Weltraumpatrouille teilzunehmen.

Robert A. Heinlein verfasste dieses Werk 1948, also 20 Jahre bevor der erste Mensch tatsächlich seinen Fuß auf den Mond setzen konnte und 13 Jahre bevor die Menschen überhaupt ins Weltall starteten. Die 316 Seiten des Romans lesen sich leicht und zügig. Rund zwei Drittel befassen sich mit dem Auswahlverfahren und der Ausbildung der Rekruten. Protagonist ist Matt Dodson, der diverse Tests und Torturen über sich ergehen lassen muss, bis er letztlich als Kadett aufgenommen wird. Heinlein skizziert dabei ein durchdachtes, allerdings auch stark militärisch anhauchendes Programm, dass die jungen Männer durchlaufen müssen. Zwar wirken einige der Testmethoden technisch äußerst ungewöhnlich, jedoch durchlaufen Astronauten heutzutage in den Auswahlprogrammen der Raumfahrtagenturen ähnliche Tests.

Neben einer Vielzahl an wissenschaftlichen Fachrichtungen wird bei der Ausbildung der Rekruten auch ein Fokus auf Diplomatie und Ehre gelegt und damit auch eine deutliche Abgrenzung zu den “Space Marines” geschaffen. Überrascht war ich, wie viele Aspekte in dem Roman Space Cadet technologisch zutreffend sind. Die im letzten Drittel des Buchs stattfindende Abenteuerhandlung ist – aus heutiger Sicht – allerdings recht oberflächlich und knapp dargestellt. Die zwei Abenteuer alleine hätten mit erheblich mehr Tiefgang sicherlich noch einmal hundert Seiten zusätzlich bringen können. So wirkt der Roman wie ein Auftakt zu einer ganzen Serie mit Abenteuern des Raumfahreres Matt Dodson und seiner Freunde.

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Das Buch liest sich ein wenig wie ein Jules Verne der Neuzeit, vor allem als die Kadetten nach einer Rettungsmission dann auch noch auf der Venus nach dem Rechten sehen sollen und dort mit den einheimischen (außerirdischen) Wesen zurecht kommen müssen.

Dennoch, insgesamt für den zweiten Heinlein, den ich mir als Lektüre gegönnt habe, war ich mehr als angetan von dem Werk. Dass die Story bereits fast 70 Jahre auf dem Buckel hat, merkt man ihr zwar gelegentlich an, doch dies stört kaum wenn man sich dessen bewusst ist. Und wer weiß, was tatsächlich noch alles bis 2075, dem Jahr, in dem die Handlung stattfindet, noch alles passiert.

Nachdem gestern Nacht im Fernsehen auch noch einmal der zwischenzeitlich ebenfalls 20 Jahre alte Film gezeigt wurde, der auch auf einem basiert, konnte ich zahlreiche parallelen feststellen, wenngleich in dem Fall die klassische, militärische Laufbahn ausgearbeitet wurde.

Titel Space Cadet
Autor Robert A. Heinlein
OriginaltitelSpace Cadet
Verlag Mantikore Verlag
Seiten 322
ISBN-10
ISBN-13
3945493595
9783945493595
Bestellen bei Amazonkommerzieller Link
Preis 13,95 €

Von der Aufmachung her ist das Buch ansprechend. Das Cover passt und ist gefällig. Der Preis ist allerdings weiterhin mit knapp 14 € vergleichsweise hoch, vor allem wenn berücksichtigt wird, dass aufgrund der großen Schriftart die Zahl der Seiten künstlich erhöht wurde. Etwas günstiger ist das Buch auch als E-Book erhältlich.

Verglichen mit Heinleins Roman 2086 – Sturz in die Zukunft kann ich diesen Roman deutlich mehr empfehlen. Weltvorstellungen und Konzepte Heinleins finden sich zwar auch hier wieder, allerdings deutlich angenehmer unter mehr Handlung verborgen. Somit handelt es sich aus meiner Sicht vermutlich nicht um das letzte Werk des Hugo Award Gewinners, das ich gelesen habe.

Daumenwertung 3 von 4
3 von 4
Planeten

Zusammenfassend also ein gute Neuübersetzung und moderne Aufmachung eines interessanten Klassikers, die sich nicht nur für Science Fiction Fans als Lektüre lohnt: .

Mein Exemplar von Robert A. Heinleins Space Cadet wurde mir freundlicherweise vom Mantokore Verlag für die Rezension zur Verfügung gestellt.

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