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Bild: © JAKO5D / Pixabay
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Alien – In den Schatten und Fluss des Todes

Es ist schon fast 40 Jahre her, als der erste Alien Film in die Kinos kam und die Besucher mit dem markanten von H. R. Giger geschaffenen unheimlichen Wesen aus einer anderen Welt faszinierte. Eine außerirdische Lebensform mit Säure als Blut, einer Entwicklung über mehrere Stadien (Facehugger, Chestburster und das Alien), dem die Menschen auf LV-426 hilflos ausgesetzt sind. Leider hat die Filmreihe nach den ersten beiden Teilen seine Fans zunehmend verärgert. War das Feedback nach Alien³ noch sehr verhalten [Achtung! Sarkasmus], sind die Zuschauer doch spätestens mit den letzten Veröffentlichungen (Alien Covenant) einheitlich schwer enttäuscht, wenn nicht gar erzürnt.

Gleichsam waren auch die auf dieser Welle reitenden Computerspiele zwar stimmig, aber technisch weit hinter ihrer Zeit und qualitativ so unausgereift, dass nur selten ein gutes Blatt an ihnen blieb. Von den filmischen Spin-Offs/Cross Overs Alien versus Predator mag man besser erst gar nicht reden.

Es scheint also ein Fluch über dem Franchise zu liegen und dennoch ist Alien bis heute noch eine Marke, mit der sich gut Geld verdienen lässt. Von daher hätte es mich nicht sonderlich überraschen sollen, als ich zwei junge Hörspiele im Alien Kosmos gefunden habe. Beide basieren auf aktuellen Romanvorlagen und wurden von der Amazon Tochter Audible produziert.

Da ich noch über ein Guthaben bei Audible verfügte, habe ich es mir nicht nehmen lassen und die beiden Hörspiele in meine Bibliothek geschoben und mir damit insgesamt rund 9,5 Stunden spannender Unterhaltung gegönnt. Beide Geschichten spielen zwischen den ersten beiden Teilen der Alien Filme . Während “In den Schatten” ein wenig gekünstelt integriert wurde, passt “Fluss des Todes” genau in die bestehenden Handlungen hinein, bzw. erweitert diese sogar recht passend.

Ich gehe in meinen Zusammenfassungen davon aus, dass die ersten beiden Alien Filme bekannt sind, andernfalls macht es Sinn mindestens den ersten Teil der Alien Reihe  vor den beiden hier besprochenen Büchern/Hörspielen gesehen (oder gelesen ) zu haben.

Tim Lebbon: Alien – In den Schatten

Alien - In den Schatten: Roman
In Christopher Goldens Buch  wiederholt sich der erste Teil der Alien Reihe in einer veränderten Form. Der Raumtransporter MARION empfängt das Notsignal von Ripleys Rettungsschiff, der Narcissus und nimmt diese an Bord. Ripley ist zu diesem Zeitpunkt schon über 30 Jahre nach den Ereignissen auf LV-426 im Hyperschlaf und im Weltall unterwegs. Während sie langsam wieder zu sich kommt, überschlagen sich allerdings die Ereignisse an Bord der MARION, denn eine Transportkapsel gerät im Anflug an den Frachter außer Kontrolle und rammt diesen ungebremst.

Auf dem Planeten LV-178, den die MARION umkreist um das in den dortigen Bergwerken gewonnene Trimonit aufzunehmen, haben die Arbeiter Kontakt mit einer unbekannten Lebensform gemacht. Die Aliens greifen die Arbeiter an, sodass diese von LV-178 zurück zur MARION fliehen. Mit an Bord haben die Bergleute auch ihre verwundeten, bzw. von den Aliens befallenen Kollegen und die Ereignisse nehmen ihren üblichen Lauf.

Bei der Kollision mit dem Raumtransporter wird dieser allerdings manövrierunfähig und nähert sich dem Planeten. Es ist nur eine Frage von wenigen Stunden, bis es in die Atmosphäre eindringt und dort verglühen wird. Für die überlebende Besatzung rund um den Chefmechaniker Chris Hooper und Ellen Ripley bleibt nur die Option der Flucht mit dem verbliebenen Gleiter – wenn denn dieser noch ausreichend Treibstoff hätte.

Es entspannt sich das übliche, spannende Rennen gegen die Zeit und die Aliens, bei dem auch Ripleys früherer Gegner Ash wieder auftaucht und ihm ganz im Sinne der Firma Weyland Yutani Corporation das Leben zusätzlich erschwert.

Die Story gibt das, was man von einem besseren Alien Teil erwartet. Die Hörspiel Fassung ist aufwändig und gut gemacht, wenngleich mir die Einspielungen von Ash überwiegend störend aufgefallen sind. Erfreulich ist allerdings, dass bei der Produktion auf Karin Buchholz zurückgegriffen werden konnte, die als Synchronsprecherin für Sigourney Weaver in den Filmen bereits Ellen Ripley ihre Stimme gegeben hat, wenngleich hier nicht ganz so überzeugt rüberkommt. Aber auch mit Dietmar Wunder und David Nathan wurde hier eine hochkarätige Besetzung gefunden.

Letztlich hat mir dieses Hörspiel von Dirk Maggs aus dem Jahre 2016  gefallen, wenngleich es im direkten Vergleich mit “Fluss des Todes” ein paar Abstriche hinnehmen muss. Unter anderem auch dadurch, dass die Einbindung der Handlung in die durch die beiden Filme vorgegebene Rahmenhandlung nur durch den Kniff der Löschung von Gehirnarealen möglich gemacht wurde und somit ein wenig arg konstruiert ist. Dennoch schlägt dieses Werk die Alien Verfilmungen nach dem zweiten Teil allemal.

Christopher Golden: Alien – Fluss des Todes

Alien - Der verlorene Planet: Roman
Der Titel dieser Geschichte im Alien Universum wurde für das Hörspiel geändert. Das Buch von Christopher Golden läuft eigentlich unter dem Titel Der verlorene Planet . Fluss des Todes ist dabei eine Anspielung auf Acheron, einer der Flüsse der Unterwelt, die die Lebenden von den Toten trennen und der der neue Name für LV-426 ist, nachdem Weyton Yutani den Planetoiden bewohnbar macht. Und genau dort spielt auch der größte Teil der Handlung dieses Werks. Christopher Golden beschreibt nämlich die Ereignisse, die sich just vor dem zweiten Teil der Filme (Aliens) auf LV-426, bzw. Acheron, ereignen.

So beginnt der Roman mit der Geburt von Rebecca, alias Newt, dem Mädchen, dass nicht nur der erste auf Acheron geborene Mensch repräsentiert, sondern auch dasjenige ist, dem Ripley in Aliens, die Rückkehr als einzige Überlebende der Kolonie begegnet und zu retten versucht.

Einige Jahre nach der Geburt von Newt, im Jahre 2179, wird Ripleys Rettungskapsel nach fast 60 Jahren in der Näher der Erde aufgegriffen. Nach Ripleys erwachen wird sie bekanntlich von einer Untersuchungskommission vernommen um das Verschwinden des Raumfrachters Nostromo aufzuklären für dessen Zerstörung Lt. Ripley verantwortlich ist. Als sie dabei verlauten lässt, dass sie eine Begegnung mit einer außerirdischen Lebensform hatte, was ihr in Ermangelung an Beweisen allerdings niemand glaubt. Lediglich Burk, ein Mitarbeiter von Weyland Yutani, sieht eine Möglichkeit aus dieser potenziellen Erfahrung Gewinn zu schöpfen und veranlasst einige der Landentwickler auf LV-426 sich den von Ripley benannten Standort des fremden Raumschiffs näher anzusehen.

Die Erzählung in Fluss des Todes führt damit in einigen Bereichen, besonders denen, in denen Ripley agiert, zu Überlappungen mit dem zweiten Film, Aliens, der Reihe.

Die Hörspielumsetzung Fluss des Todes  ist von gleicher Qualität wie auch der vorausgehende Teil “In den Schatten”. Auch diesmal wieder verleiht Karin Buchholz Ripley ihre Stimme. Gelungen sind auch die Textpassagen, die aus Aliens, die Rückkehr bekannt sind, denn diese sind identisch mit der deutschen Filmfassung – eine lobenswerte Seltenheit. Im Vergleich beider Werke, hat mir dieser Teil besonders gut gefallen, wenngleich sich nicht ereignet, was man aus dem Film Aliens nicht bereits kennt oder erahnt hat. Aber vielleicht ist es nach all den filmischen Fehlproduktionen eben genau das: man bekommt zu 100% das, was man sich erhofft, bzw. was man von einem Alien Werk erwartet.

Damit bleibt aktuell nur noch ein weiterer Roman aus dem Alien Universum, Jenseits der Sterne , der aber sicherlich auch bald in einer Hörspielfassung folgen wird.

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Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Audible Hörer

    Schöne Rezension. Sehr angenehm zu lesen. Ich stimme dem voll zu.

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