Stay Away! – ein ansteckendes Horror Kartenspiel

Wenn es um ein Spiel geht, dass man auch mit einer größeren Gruppe spielen kann, so landet man letztlich oftmals bei Kartenspielen. Ein Spiel für bis zu 12 horrorerprobte Spieler ist zum Beispiel Stay Away!. Aus der Taufe gehoben wurde das Spiel im Rahmen eines Kickstarter Crowdfunding Projekts und hat danach auch einen Verlag in Deutschland gefunden, der das Spiel seit 2014 auch in deutscher Sprache auf den Markt gebracht hat.

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Die Spieler schlüpfen in die Rolle einer archäologischen Forschergruppe in einer entlegenen Forschungsstation. Bei ihren Ausgrabungen wurde ein Mitglied des Team unbemerkt von den anderen von einem fremdartigen Wesen übernommen, das sich zum Ziel gemacht hat die Menschheit auszurotten, bzw. zu übernehmen. Nur dieses “Ding” kann Menschen infizieren und sie so auf seine Seite ziehen. Für andere Menschen ist ein Infizierter genauso wenig zu erkennen wie das Ding, zumindest solange diese sich nicht verdächtig verhalten. Es läuft ihnen also kein Schleim oder Blut aus dem Mund und auch schleppen sie sich nicht wie Zombies durch die Gegend, so dass der unmittelbare Nachbar, der eben noch der beste Freund war, nun gänzlich andere Motive hat. In dieser Situation gilt es nun zu überleben und die einzige Chance, die die gesunden Menschen haben ist der Flammenwerfer mit dem das Ding, aber auch Infizierte und gänzlich gesunde Menschen aus dem Spiel beseitigt werden können – wenn man denn den Flammenwerfer zu Hand hat und… trifft!

Jeder Spieler startet mit einem Handkartensatz von vier Stay Away! Karten. Einer der Spieler hat unter diesen Karten die “Das Ding” (The Thing) Karte erhalten, die ihm klar macht, dass er in dieser Runde das Böse ist und alle anderen Spieler (noch) seine Gegner sind. Für die anderen Spieler ist damit nicht klar, wer auf der anderen Seite steht, sie wissen nur, dass genau ein Mitspieler (zu Beginn) gegen sie ist. Reihum führt jeder Spieler nun drei Schritte durch:

Zunächst zieht er eine Karte vom Nachziehstapel. Handelt es sich dabei um eine Panik! Karte, so muss er diese sogleich ausspielen und die darauf vermerkten Aktionen durchführen. Handelt es sich um eine Stay Away! Karte, so nimmt er sie auf die Hand. Anschließend wirft der Spieler verdeckt eine Karte ab oder wendet eine Karte aus seiner Hand auf einen seiner unmittelbar benachbarten Spieler (soweit auf der Karte nicht anders angegeben) an. Zuletzt kommt es zum Kartentausch. Hierbei gibt der Spieler verdeckt eine Karte an seinen in spielrichtung befindlichen Nachbarn weiter, der, sofern dieser keine Gegenmaßnahme ergreifen kann, ihm entsprechend eine Karte zurück gibt. Am Ende des Zuges sollten alle Spieler wieder vier Stay Away! Karten auf der Hand haben und der nächste Spieler ist an der Reihe.

Die ausgespielten Stay Away! Karten haben unterschiedliche Inhalte: Es gibt Karten, die einen Blick in einzelne Karten der Mitspieler oder den Nachziehstapel ermöglichen. Andere Karten wiederum bieten Schutz vor Aktionen benachbarter Spieler, z.B. eine verbarrikadierte Tür oder die Quarantäne. Die versperrte Tür wiederum kann durch eine Axt beseitigt werden. Aber es ist auch der bereits erwähnte Flammenwerfer dabei, der die einzige Möglichkeit darstellt einen Spieler aus dem Spiel zu nehmen, sofer der Spieler nicht eine Karte mit passender Gegenmaßnahme wie “Daneben!” (Missed!) oder “Kein Grillen!” (No Barbecue) hat. Besonders charmant ist dabei die “Daneben!” Karte, da sie die ausgeführte Aktion direkt an den nächsten Spieler weiterreicht und dieser dann das Ziel der Aktion wird. Zu guter Letzt sind aber auch noch Karten enthalten, die einen Platztausch am Tisch veranlassen. Diese sind erforderlich, da die meisten Aktionen immer nur mit den unmittelbar benachbarten Spielern möglich sind und man auf diese Weise sich näher an andere Spieler heranbringen kann.

Was nun nur noch fehlt ist die Infektion. Hierzu beinhaltet der Kartenstapel die “Infiziert!” Karten. Der einzige Spieler, der diese Karten an andere Mitspieler weitergeben darf, ist “das Ding”. Erhält ein Spieler im Rahmen des Kartentauschs oder einer anderen Aktion eine “Infiziert!” Karte von einem Spieler, so weiß er, dass es sich um “das Ding” handelt und er ab jetzt verdeckt auf dessen Seite spielt.

Das Spiel endet, wenn entweder “das Ding” flambiert wurde oder kein gesunder Mensch mehr am Tisch sitzt. Im ersten Fall haben die nicht infizierten Menschen gewonnen, im anderen erhält “das Ding” mit sein Team die Siegpunkte. Es kann also Sinn machen bei mehreren Runden hintereinander Strichlisten oder Tokens zu verwenden um so einen Gesamtsieger zu ermitteln.

Insgesamt beinhaltet der Kartenstapel 108 (mit Promotion Karten 110) Einzelkarten, von denen aber je nach Anzahl der Mitspieler unterschiedlich viele benötigt werden. Insbesondere die Promotion Karten kommen erst bei größeren Runden zum Einsatz. Die Regeln sind recht schnell erklärt und erlernt. Eine Spielrunde dauert nach Angaben des Herstellers 15-60 Minuten und geeignet ist es für 4-12 Spieler ab 13 Jahren. Meine Testrunden waren bislang mit 4 Spielern und die Rolle der einzelnen Mitspieler anhand ihrer Aktionen zu erkennen ist in der Tat schwieriger als ich dachte. Die Zahl der Testspiele erlaubt es mir im Moment noch nicht zu sagen, ob es für eine der beiden Parteien Vor- oder Nachteile gibt, bislang waren die Ergebnisse immer ausgeglichen. Die Platzwechselkarten schaffen etwas Abwechslung und Bewegung in das Spiel und haben ihren Zweck, vor allem bei größeren Runden. Bei meinen Testrunden ist jeder Spieler ca. vier mal an der Reihe gewesen, bis das Spiel auf die eine oder andere Art beendet wurde. Das bringt dann schon einigen Frust mit sich, wenn die Kartenhand voller defensiver Karten ist und man diese nie zum Einsatz hat bringen können. Der Überraschungseffekt, wenn dann die Flammenwerferkarte gespielt wird und “das Ding” dann tatsächlich getroffen wurde, ist dagegen groß.

Zusammenfassend: Aus meiner Sicht ein nettes Kartenspiel für größere Runden um auch einmal etwas Abwechslung zu den klassischen Uno Runden zu haben. Mit etwas Einsatz kann man eine besondere Atmosphäre schaffen und es wird wirklich schaurig. Verfolgungswahn garantiert! Der Preis ist für das Spiel allerdings recht hoch anngesetzt.

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Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Andreas

    Hallo Michael,
    Also ich muss sagen dass ich sehr fasziniert war deinen Artikel zu lesen. Ich kann mir gut vorstellen das dieses Spiel speziell bei Partys beliebt sein kann. Sehr spannend mit jederzeitiger überraschender Wendung. Ein “fast” Chaos ist vorprogrammiert. Ich werde mich auf alle Fälle näher mit diesem Spiel beschäftigen. Danke für den Beitrag.
    LG
    Andreas

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