Hinweise zum Spiel
Nun noch ein paar allgemeine Anmerkungen zum Abenteuer, die möglicherweise für Spielleiter und Spielleiterinnen hilfreich sind.
Spielen mit mehr oder weniger Spielern
Das Abenteuer ist konzipiert für ca. vier Spieler. Diese Zahl ist allerdings nicht festgeschrieben, sodass auch weniger oder mehr Spieler teilnehmen können. In meinen Testrunden habe ich allerdings immer nur vier Spieler am Tisch gehabt, was primär daran liegt, dass ich persönlich vier Teilnehmer für eine optimale Größe bei Spielrunden erachte.
Es sollte allerdings vermieden werden, dass sich die Investigatoren unnötig aufteilen. Der Truck der Nationalgarde bietet ausreichend Platz für mehr Investigatoren und sowohl der Deputy wie auch der Major können deutlich darauf hinweisen, dass alle bislang entsandten Einzelpersonen und Zweierteams nicht zurückgekehrt sind. Das sollte ausreichen, um deutlich zu machen, dass die Gruppe sich besser nicht trennt (und ggf. ein weiteres Fahrzeug mitnimmt).
Triggerwarnung und Entomophobie
In meinen Testrunden hatte sich kein Spieler geoutet, dem das Kernthema des Abenteuers Probleme bereitet hätte. Dennoch spielen einige Szenen und vor allem das Finale mit Elementen, die Personen, die z. B. unter Entomophobie leiden, triggern könnten. Wie üblich ist es schwierig diesbezüglich eine Warnung vorab zu geben, da damit die Gefahr besteht massiv zu spoilern und den Spielwitz zu nehmen.
Ich rate daher geeignete Sicherheitsmechanismen einzusetzen oder vorab bereits mit einer Liste von Warnungen zu arbeiten, die natürlich nicht alle zutreffen, aber unter anderem Entomophobie beinhaltet. Ich benutze dabei auch gezielt den Fachbegriff, da ich davon ausgehe, dass betroffene diesen kennen, andere eher nicht. Eine Warnung könnte wie folgt aussehen:
“Dieses Abenteuer eignet sich nicht für Personen mit …”
- Coulrophobie
- Entomophobie
- Lachanophobie
- Nomophobie
- Ornithophobie
- Radiophobie
- Thanatophobie
- Xenophobie
Die hier fett hervorgehobenen Phobien könnten in diesem Abenteuer tatsächlich ein Problem darstellen, die anderen dienen der Ablenkung vom Kernthema.
Hintergründe der Investigatoren
Die Figuren sind bei Form 6 nicht (zwingend) vorgegeben. In der Anfangsphase habe ich mit vorgefertigten Investigatoren aus einem neu gegründeten Rapid Response Team der amerikanischen Regierung gearbeitet. Die Spieler schlüpften so in die Rolle von anerkannten Spezialisten diverser Disziplinen, was dann aber dazu geführt hat, dass die Horrorelemente für diese Figuren kaum Wirkung zeigten. Ein Spezialist des CDC, der die Auswirkungen von Ebola und Co. gesehen hat, wird von den Ereignissen in Brixon kaum mitgenommen werden.
Aus diesem Grund habe ich dann irgendwann auf einfache Bürger aus Anston gesetzt, die Amtsträger im Stadt- oder Gemeinderat sind. Letzteres dient der Motivation etwas zu unternehmen, nachdem die eigentlich zuständigen Beamten “ausgefallen” sind. Auch dürfte das Bild und Klischee einer ländlichen “Kleinstadt” dazu beitragen, dass es nichts Ungewöhnliches ist, wenn man als Mandatsträger gebeten wird, etwas für die Kommune zu tun. Zudem ist ein Mandatsträger in der ländlichen Gegend auch in jeglicher Berufsgruppe (vom KFZ Mechaniker bis zum Privatier) zu finden.
Auch in diesem Abenteuer spielt das Geschlecht oder die Hautfarbe der Investigatoren keine Rolle. Alle Figuren können also sowohl männlich, weiblich oder losgelöst von der binären Denkungsweise gespielt werden. Im konservativen Arizona der 70er Jahre ist allerdings eine klassische Rollenverteilung vermutlich realistischer.
In den Testrunden hatte ich folgende Berufsgruppen unter den Investigatoren:
- Autohändler (Gebrauchtwagen)
- Geistlicher
- Lehrer
- Geschäftsinhaber
- Tankstellenbetreiber
- KFZ-Mechaniker
- Handwerker
- Inhaberin/Angestellte eines Diners
Im Umfeld des Rapid Response Teams hatte ich die folgenden Investigatoren mit jeweils einer verdeckten Schwäche
- Virologe des Center of Desease Control (CDC)
(mit übersteigerter Arroganz und Überheblichkeit, eigentlich kein Teamplayer) - Ermittler des FBI
(mit Drogensucht oder Verfolgungswahn (Mafia?)) - Katastrophenschützer
(Ex-Feuerwehrmann und Bauingenieur mit körperlicher Beeinträchtigung) - Militärangehöriger
(mit Vietnamerfahrung und Trauma á la PTBS)
Ermittlungen und Spannungsaufbau
Die wahre Ursache des Grauens sollte so lange wie möglich verborgen werden. Dennoch ist es hilfreich bereits früh auf das Vorhandensein der Übeltäter hinzuweisen. Hierzu bietet es sich an die folgenden Szenen etwas detaillierter zu beschreiben:
- Die älteren Leichen (z. B. Joe, der Postbote) sind für Maden noch nicht alt genug, allerdings befinden sich dort schon zahlreiche Fliegen, Ameisen und anderen Insekten.
- Der Fahrer kann nach dem Stop am ersten “Tatort” ggf. immer wieder dabei beobachtet werden, wie er Insekten von seinen Armen herunterschnippst flucht. Ggf. ist es sogar eine Marotte, dass er zwischen seinen Fingern genüsslich das ein oder andere gefangene Insekt zerdrückt.
- Im Kuhstall sind selbstverständlich ebenfalls allerlei Insekten (vorrangig Fliegen) zu finden.
Podcast
Dieses Abenteuer habe ich online für meinen Podcast gespielt und aufgezeichnet. Die Spielrunde lief ab April 2021 und die daraus resultierenden Episoden gehen als nächstes im Jaegers.NetCast live.
Bonusmaterial
Die Notrufe und den Funkspruch habe ich durch einige meiner Podcast-Spielerinnen und -Spieler einsprechen lassen. Die Audio Datei steht zur Verfügung, da dies durchaus etwas Atmosphäre beim Briefing durch den Deputy bringt.