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Bild: © Greifenklaue, Würfelheld und OpenClipartVectors / Pixabay (modifiziert)
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RPG-Blog-O-Quest Februar 2018: Das perfekte Rollenspiel

Rückblick und Ausblick sind vorbei. Wir sind Mitten drin, im Jahr 2018. Und damit drehen sich nun auch die Fragen in der aktuellen RPG-Blog-O-Quest um das perfekte Rollenspiel.

Die Fragen stammen in diesem Monat von Merimac und sind auf seinem Blog Spiele im Kopf zu finden. Die Beantwortung hätte ich vergleichsweise einfach abhandeln können, denn auf nahezu jede Frage gibt es bei dieser Vorlage von mir die gleiche Antwort. Doch das ist der Diskussion nicht förderlich, daher lege ich dann doch den einen oder anderen zusätzlichen Satz ins Rennen.

Die vorgegebenen Textelemente sind in fett gehalten, sodass mein Anteil daran leichter zu erkennen ist.

  1. Über- und Unterwürfeln, Poolsysteme, Karten ziehen oder erzählerische Fakten schaffen – die Liste der Mechanismen ist lang. Die perfekten Rollenspielregeln gibt es nicht.
    Klar bevorzuge ich den klassischen Würfelwurf und bin kein großer Freund von Karten ziehen, wenngleich auch dies (z.B. für die Initiativeermittlung bei Savage Worlds) durchaus seinen Reiz hat. Das Unterwürfeln (z.B. bei BRP wie es bei Cthulhu auch der Fall ist) ist rechnerisch logisch, aber im ersten Moment bei einer auf Maximierung getrimmten Gesellschaft eine kleine Gedankenhürde.
    Sogesehen erfüllen Überwürfeln und Poolsysteme die in uns steckende Gier nach “mehr”. Und ja, es ist schöner, auch im mathematischen Sinne (Stichwort: Gauß’sche Glockenkurve), wenn man drei oder mehr Würfel werfen darf und nicht nur einen einzigen.
    Für den Spielfluss sind weniger Würfel allerdings wiederum besser. Ein einzelner Würfel ist in Bruchteilen einer Sekunde ausgewertet, bei einem Dutzend fängt erst mal das Sortieren und Rechnen an (es sei denn man verwendet einen Würfelsimulator, der einem dies abnimmt).
    Damit hat jeder Mechanismus zur Erzeugung von Zufallswerten seine Vor- und Nachteile. Perfekt ist in meinen Augen keines. Am nächsten dran sind für mich aber Mechanismen mit 3-5 vorzugsweise sechsseitigen Würfel (mit Punkten, statt Ziffern, alternativ auch Fudge/Fate Würfel). Tatsächlich spiele ich allerdings vorwiegend mit W100 (BRP) und bin damit auch sehr zufrieden.
  2. EDO, Sword & Sorcery, Harte SF, Postapokalypse – so viele Genres. Das perfekte Rollenspielsetting gibt es nicht.
    Auch hier kann ich mich nur wiederholen und bleibe auch bei meiner Antwort, die ich schon vielfach gegeben habe. Ich bin kein großer Fan von EDO (Elves, Dwarves, Orks/Elfen, Zwerge, Orks), Low Fantasy, etc. Auch Science Fiction á la Star Wars haut mich nicht wirklich vom Hocker. Bei postapokalyptischen Settings gibt es solche und solche. So findet man mich dann doch in den meisten Fällen auf unserer eigenen Erde in einer üblicherweise vergleichsweise “nahen” Vergangenheit oder Zukunft wieder.
    Aber als perfekt mag ich dies ebenso wenig bezeichnen. Die Abwechslung macht es und da habe ich auch nichts dagegen einmal in die Rolle eines Orks oder Barbaren zu schlüpfen. Vorzugsweise Rollen, die kein tiefes Spezialwissen einer mir ansonsten nicht geläufigen Welt bedürfen.
    Und genau das (und hier neige ich dazu dann eher den Begriff “perfekt” anzuwenden) ist eben das besondere am Rollenspiel Hobby: Heute bin ich der Privatdetektiv, morgen der Space Marine und übermorgen vielleicht eine Fee mit Glitzerstaub [vermutlich aber wohl eher nicht …]. Wenn mir ein Setting nicht (mehr) gefällt, dann greife ich auf ein anderes zurück.
  3. Aufwändige Hardcover, günstige Taschenbücher, Boxen oder PDFe. Das perfekte Starterprodukt gibt es nicht.
    Als Starterprodukt ist ein dickes Hardcover Regelwerk vermutlich gänzlich ungeeignet und vielleicht eher abschreckend. Da macht auch die günstigere Fassung als Taschenbuch nur wenig besser.
    Welcher Neueinsteiger/Starter möchte sich denn durch 450 Seiten durchquälen? Was soll denn das, dass ich für das Spiel erst einmal ein Studium der Politik, Geographie und Geschichte einer fiktiven Zivilisation, bzw. Welt absolvieren muss. Wer die Zeit und die Muße dazu hat, bitteschön, aber wenn ich einem Rollenspielneuling so etwas erst mal vor den Latz haue, darf ich mich nicht wundern, wenn er dann sagt, dass ihm das dann doch zu kompliziert ist und lieber ein konventionelles Brettspiel hervorzieht oder schlimmer noch, dann doch lieber am PC oder der Konsole ein “Online RPG” vorzieht.
    Eine oder mehrere PDF Dateien [PDFe?!? Pede Effe? Autsch!] machen es da auch nicht besser für den Einsteiger, selbst bei mir versauern die Dinger oft ungelesen irgendwo auf meiner Festplatte.

    Boxen im Rollenspielregal

    Eine Box ist nett, finde ich allerdings unglaublich unpraktisch, da sie selten so gut gefüllt ist, als dass es einer Box bedurft hätte und mein Regal ist auch so schon voll genug. Und wenn dann da schon wieder ein Würfelset dabei ist, das von jeder platonischen Art eines enthält, das Spiel aber nur zwei oder drei davon und diese dann in einer höheren Stückzahl als beiliegend erfordert, dann ist das schlichtweg Mist.
    Richtig gut finde ich die mittlerweile gängigen Quickstarter, bzw. Schnellstartregeln: Die Spielregeln sind hier auf das Nötigste reduziert, ein paar fertige Charaktere beigefügt und ein passendes Abenteuer, das nicht allzu viel Hintergrundwissen erfordert ist dann auch noch dabei. Insgesamt kommt man so auf nicht mehr als ein Dutzend Seiten, die dann auch gerne auch als PDF Datei zum kostenlosen Download angeboten werden dürfen. Das ist in meinen Augen ein gutes Starterprodukt.
    Der Schnellstarter der neuen Kult Divinity Lost Version hingegen sprengt diesen Rahmen fast schon unerträglich und ist für Einsteiger fast schon ein Negativbeispiel: 56 Seiten, allerdings ohne Einsteigerabenteuer. Das ist zwar schön gelayoutet und für eher erfahrene Rollenspieler als kostenfreies, fast vollständiges Regelwerk sehr interessant, aber um mal schnell reinzuschnuppern und erste Erfahrungen zu machen?
    Eine andere Variante ist das Regelwerk, wie es bei der neuen Edition von Paranoia mitgeliefert wurde. Hier sind sogar mehrere Abenteuer enthalten, die so aufgebaut sind, dass man die Regeln im Spiel schrittweise vermittelt bekommt.

  4. Metaplot und Sandkasten, Splat-Books und Hintergrundbände, One-Shots und Kampagnen – Möglichkeiten, sich in einem Rollenspiel auszutoben, gibt es viele. Die perfekten Ergänzungspublikationen gibt es nicht.
    Na gut, es gibt schon einige, die richtig gut sind, aber perfekt? Nah dran kommen für mich immer noch die Quellenbände aus der Reihe Lovecraft Country für das Cthulhu Rollenspiel. Hier werden die (fiktiven) Orte Arkhamkommerzieller Link, Innsmouthkommerzieller Link, Dunwichkommerzieller Link und Kingsportkommerzieller Link in jeweils einem Band detailliert aufbereitet, mit Karten, Hausnummern und Einwohnern. Das ist großartig! Die darüber hinaus enthaltenen Abenteuer sind nicht perfekt, aber gut bis sehr gut. Solche Materialien gefallen mir.

    Keine Produkte gefunden.

    Waffen- und Monsterhandbücher gehen auch immer. Auch Zusammenstellungen von Zaubersprüchen (wie z.B. das aktuelle ), etc. sind gerne gesehen, aber ehrlich gesagt, stehen die dann doch öfter nur im Schrank rum, als dass sie sinnvoll genutzt werden.
    Unpraktisch wird es allerdings spätestens dann, wenn diese Werke nicht mehr allumfassend sind, weil es dann den dritten oder vierten sich teilweise widersprechenden Ergänzungsband etc. gibt. Hier setze ich dann aber auch ganz gerne auf die digitale Form, also PDF Dokumente.
    Ansonsten gilt aber auch hier meiner Meinung nach: weniger ist mehr.
  5. Würfel, Spielleiterschirm, Kartenwerk oder Spielkarten. Das perfekte Rollenspielzubehör gibt es nicht.
    Oder wenn doch, dann das Schreibset bestehend aus dem ganz gewöhnlichen Bleistift, Papier, ggf. mit Karos und einem Radiergummi …
    Perfekt heißt für mich, dass es das Nonplusultra ist, das Zubehör, das alle, zumindest aber viele andere Zubehörartikel schlägt oder gar überflüssig macht. Es wäre die Antwort auf die Frage nach dem Artikel, das ich auf eine einsame Rollenspielerinsel mitnehme.

Bonusfrage: Und dieses perfekte Produkt darf dann gerne geschrieben / publiziert werden von jedem, der es kann. Und da bleibe ich ausnahmsweise mal knapp mit meiner Antwort.

Das war es dann schon wieder für diesen Monat. Leider eher unbefriedigende Fragen, wenngleich dann doch etwas mehr Text zustande gekommen ist, als ich zunächst vermutet hatte. Im kommenden Monat stelle ich dann wieder einmal die Fragen für diese Blogaktion. Und wem meine Antworten nicht reichen, der findet weiter unten in diesem Beitrag auch noch die Antwort zu einer zufällig ausgewählten Frage aus dem 1W100 Random Blog Encounters Katalog.

Wie der RPG-Blog-O-Quest funktioniert?

Und für die, die den monatlichen RPG-Blog-O-Quest immer noch nicht kennen, ist hier auch noch einmal die Erläuterung zu der monatlichen Aktion zusammengefasst:

  • An jedem Monatsersten stellen unterschiedliche Blogs, organisiert über das Forum auf RSP-Blogs, dem Rollenspielvolk fünf +1B Fragen (in der Regel in Form von Lückentexten), um deren Beantwortung auf Blogs, in Podcasts, in Vlogs oder in Foren gebeten wird.
  • Jeder Monat erhält ein Hauptthema um den sich die Fragen drehen.
  • Über die Zusendung der Links freuen sich die Ausrichter.
  • Jeder, der sich die Zeit nimmt, die Fragen zu beantworten ist herzlich Willkommen.
  • Die “RPG-Blog-O–Quest” Logos (alle drei sind auf dieser Seite dargestellt) dürfen selbstverständlich in den Beiträgen benutzt werden.

1W100 Random Blog Encounters (11/100)

Und um bei den 100 Fragen und Antworten von Sorben auch voran zu kommen, lege ich in diesem Zusammenhang hierzu auch noch eine Antwort nach. Welche Frage soll es sein, @RollButler?

2018-02-01 02:07:18:

jaegers.net@public hat d100 gewürfelt und das Ergebnis ist 15.
Einzelresultate: .
Kommentar: Random Blog Encounter Nr. 17

Verifizierung: 10193

Frage 15: Gygax, Arneson, Greenwood, Perkins oder Vin Diesel … es gibt schon einige bekannte Personen in der Rollenspielszene. Würdest du eine kennenlernen und über das gemeinsame Hobby philosophieren wollen? Und welche Person wäre das?

Ich hätte ja gerne mal eine Runde mit Robin Williams gehabt, das wäre sicherlich lustig gewesen. Aber das geht ja leider nicht mehr, aber auch Gygax und Arneson sind nicht mehr für eine Runde zu haben – zumindest nicht mehr in dieser Welt.

Aber ehrlich gesagt, braucht es überhaupt keinen Promi. Ich spiele lieber mit Menschen wie Du und ich, die einfach Spaß an dem Hobby haben, gute Ideen haben und gemeinsam mit mir eine spannende Geschichte erzählen und erleben mögen.

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