Aus dem Protokoll der Befragung von Brandmeister Felix Melchior
Auf die Frage, was ihn dazu veranlasst habe, den Einsatzort unter dem Hexenhof zu verlassen, gab der Befragte folgendes zu Protokoll:
Die Situation war für mich nicht mehr tragbar. Ich habe im Verlauf meiner zwanzigjährigen Dienstzeit wahrlich schon viel gesehen und mitgemacht, doch das, was wir dort unten in der Höhle vorfanden, überstieg das alles um ein Vielfaches.
Die Knochen, der blanke Schädel in der Asche – doch viel schlimmer war die Erkenntnis, dass es sich um ein Opfer jüngeren Datum gehandelt haben muss. Bei den blut- und schleimverschmierten Kleidungsstücken, die abseits der Feuerstelle lagen, handelte es sich um moderne Funktionskleidung sowie um Schuhe für ein Fahrrad.
Wer oder was auch immer das Opfer in das Höhlensystem verbracht hat …
Das Licht unserer Helmleuchten und die vielen Kammern und Gänge in den Höhlen, das verursacht Schatten und Lichtreflexe. Vieles entpuppt sich dann doch anders, als es auf dem ersten Blick erscheint. Aber bei dem, was ich hier sah, war ich mir sicher, auch wenn Wallner und Semmelrath etwas anderes behaupten, die haben es ja nicht gesehen …
Aus einer der abgehenden Gänge haben wir dieses schabende und spitze Geräusch vernommen. Ein Gefühl der Kälte überzog mich, das war nicht nur Gänsehaut.
Ich bin ein paar Schritte in die Richtung gegangen und habe – zugegeben mit zitternden Knien – in die Höhle hineingeleuchtet. Vielleicht fünf oder zehn Meter entfernt hat sich die ganze Wand bewegt. So, als wäre sie nicht aus Stein, sondern …
Und in der Mitte öffnete sich dann ein Auge, sicher so groß wie ein Teller.
Ich habe mein Heil in der Flucht gesucht. Aber glauben Sie mir, vor dem, was ich seither Nacht für Nacht durchmache, kann man nicht fliehen.
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