Die Neuauflage von Degenesis, die sogenannte Rebirth Edition aus dem Jahre 2014 setzt auf sechsseitige Würfel. Als Erfolg gilt dabei ein Wurf eines Wertes größer oder gleich vier. Damit liegt die Einzelwahrscheinlichkeit eines Erfolgs je Würfel bei 50%. Faktisch könnte man also auch einfach einen Münzwurf vornehmen, wenn denn nicht die sogenannten Trigger spielbedeutend wären. Als Trigger wird jede geworfene sechs bezeichnet und die Zahl der Trigger ist entscheidend im Sinne von kritischen Erfolgen oder Fehlschlägen.
Die gesamte Probe ist erfolgreich, wenn ein Schwellenwert erreicht oder überschritten wurde. Dieser Wert wiederum ist abhängig von dem Schwierigkeitsgrad der zu absolvierenden Probe. Für eine reguläre Probe ist lediglich ein Erfolg erforderlich, im Extremfall werden dann allerdings auch schon einmal acht Erfolge benötigt um die Probe zu bestehen.
Ein weiterer Kniff im Regelwerk ist die Tatsache, dass maximal zwölf Würfel eingesetzt werden. Jeder darüber hinaus gehende theoretische Würfel wird als automatischer Erfolg angesehen. Wer also mit 13 Würfeln eine Probe absolvieren darf und nur einen Erfolg benötigt, braucht eigentlich gar nicht zu würfeln, lediglich um die Zahl der Trigger zu ermitteln.
Graphisch sieht dies dann wie folgt aus:
Auf der waagerechten Achse ist die Zahl der Würfel aufgetragen, die Kurven geben dann für die unterschiedlichen Erfolgsschwellen die Erfolgswahrscheinlichkeit basierend auf der Würfelanzahl an. Da jeder Würfel nach dem zwölften als automatischer Erfolg verzeichnet wird, ist nach der 12 ein linearer Anstieg der Wahrscheinlichkeit in allen Kurven zu sehen.
Weiter auffällig sind die unterschiedlichen Bauchformen der Kurven. Während der Erfolg für einen oder zwei Erfolge sich sehr schnell einstellt, sind sechs oder mehr Erfolge erst ab 11 eingesetzten Würfeln zu erwarten. Als Faustformel kann hier gelten, dass man doppelt so viele plus einen Würfel wie die geforderte Hürde benötigt um eine mindestens 75% Chance zu haben. (Die 50% Chance hat man bereits mit der doppelten Zahl an Würfeln minus eins erreicht.)
Erfolge normal | ||||||
Würfel | 1 | 2 | 4 | 6 | 8 | 10 |
1 | 50,0% | 0,0% | 0,0% | 0,0% | 0,0% | 0,0% |
2 | 75,0% | 25,0% | 0,0% | 0,0% | 0,0% | 0,0% |
3 | 87,5% | 50,0% | 0,0% | 0,0% | 0,0% | 0,0% |
4 | 93,8% | 68,8% | 6,3% | 0,0% | 0,0% | 0,0% |
5 | 96,9% | 81,3% | 18,8% | 0,0% | 0,0% | 0,0% |
6 | 98,4% | 89,1% | 34,4% | 1,6% | 0,0% | 0,0% |
7 | 99,2% | 93,8% | 50,0% | 6,3% | 0,0% | 0,0% |
8 | 99,6% | 96,5% | 63,7% | 14,5% | 0,4% | 0,0% |
9 | 99,8% | 98,0% | 74,6% | 25,4% | 2,0% | 0,0% |
10 | 99,9% | 98,9% | 82,8% | 37,7% | 5,5% | 0,1% |
11 | 100,0% | 99,4% | 88,7% | 50,0% | 11,3% | 0,6% |
12 | 100,0% | 99,7% | 92,7% | 61,3% | 19,4% | 1,9% |
13 | 100,0% | 100,0% | 98,9% | 86,7% | 50,0% | 13,3% |
14 | 100,0% | 100,0% | 99,9% | 97,1% | 78,8% | 39,5% |
15 | 100,0% | 100,0% | 100,0% | 99,6% | 94,1% | 69,6% |
16 | 100,0% | 100,0% | 100,0% | 100,0% | 98,9% | 89,5% |
17 | 100,0% | 100,0% | 100,0% | 100,0% | 99,9% | 97,5% |
18 | 100,0% | 100,0% | 100,0% | 100,0% | 100,0% | 99,6% |
19 | 100,0% | 100,0% | 100,0% | 100,0% | 100,0% | 100,0% |
Sollte in der Graphik 2 nicht auch bei 2 beginnen, statt bei 1, wie zur Zeit?
Gut beobachtet, also ja.
Da die Kurven “interpoliert” werden, ist das bei diskreten Werten unglücklich dargestellt. Bedenkt man allerdings, dass diese Kurven zwischen den Werten auf der horizontalen Achse (da ja nur ganzzahlige Würfelanzahlen möglich sind), aussagelos sind, passt das wieder. Denn bei einem einzigen Würfel ist der Wert der Kurve korrekterweise 0% und erst bei zwei Würfeln kann man einen Wert ablesen. Formell und faktisch sind die Kurven sowieso das falsche Medium um auf diskrete, also ganze Zahlen aufgetragen zu werden. Hier müssten besser Säulendiagramme hin. Aber optisch wird das Verhalten bei Kurven klarer.