Von Mittelaltermarkt bis Shadowrun

Mittelaltermarkt in Hameln

Recht spontan realisierten wir einen Familienausflug in die Rattenfängerstadt Hameln. Anlass war ein dort veranstalteter Mittelaltermarkt in der Altstadt. Mit gemischten Gefühlen, denn für eine solche Veranstaltung Anfang März auszuwählen sehe ich auch im Nachhinein noch als recht mutig aus Sicht der Veranstalter. Doch die Witterung spielte mit, die Sonne strahlte über Hameln und so konnte man das bunte Treiben in den Straßen und Gassen bewundern und den ein oder anderen Taler auch dort lassen.  Zusätzlich wurde auf zahlreichen Bühnen akrobatisches, musikalischer oder skuriles Dargeboten. Für Kinder waren zwischen den Ständen zahlreiche handbetriebene Fahrgeschäfte oder Geschicklichkeitsgeräte zu finden, für Erwachsene gab es dann auch hochprozentigeres und für die vermeintlich besonders Starken natürlich auch einen Hau-den-Lukas. An den Ständen wurden zu allerdings stolzen Preisen rustikale Speisen oder exkuisite Getränke feilgeboten. In kleinen Gehegen waren zwischen den Ständen Hühner, Gänse, Schweine etc. platziert, die dem genzen ein noch stärkeres marktähnliches Ambiente verschaffte. Neben verschiedenen Handwerkern (Waffenschmieden) lagerte auch eine Horde Piraten in einer schön hergerichteten Szenerie, die insbesondere bei Dunkelheit besonderes schön anzusehen war. Nach Einbruch der Dunkelheit wurden die Buden dann immer noch nicht geschlossen und so konnte man am Samstag bis Mitternacht den Händlern und Schauleuten zusehen. In der Nacht selber zog dann ein Geisterzug mit Fackeln und mystischen Wesen zwischen zahlreichen Gewandeten Zuschauern durch die Straßen.

Des Abends wurden in der Rattenfängerhalle Konzerte angeboten. Am Samstag war eine Pirate Folk Night angesagt, zu der wir uns spontan (und übermütig) Karten besorgt hatten. Mit einem Beginn um 22 Uhr schon recht vorangeschritten wurde Musik von vier Bands geboten. Den Start legte hier Cultus Ferox hin. Persönlich konnte ich weder der Musik noch der peinlichen Darbietung dieser Gruppierung etwas abgewinnen. Einen Zusammenhang mit “Folk” konnte ich dabei auch nicht erkennen und nackte Männerhintern können über schlechte Musik auch nicht hinwegtäuschen.

Im Namen des Folkes
Entschädigt wurden wir dann jedoch durch die zweite Band des Abends: Versengold. Die Band aus Bremen präsentierte hier vor den begeisterten Piraten im Publikum mittelalterlich orientierte Musik mit knackigen Texten. Die Band präsentierte fast anderthalb Stunden hochkarätige Musik aus ihrem Album “Im Namen des Folkes” und eine tolle Stimmung. Für uns, die wir durchzechte Nächte nicht mehr gewohnt sind, war danach allerdings auch schon Schluss, so dass wir die beiden noch folgenden Bands (Ye Banished Privateers und Knasterbart) bedauerlicherweise nicht mehr mitbekommen haben. Zusammenfassend also eine schöne zweieinhalbtägige Veranstaltung in Hameln vor einer tollen Kulisse und in jedem Fall einen Besuch wert. Meine Erwartungen wurden erfüllt, denn gegen diesen Markt sind die bekannten mittelalterlichen Weihnachtsmärkte nicht einmal eine kleine Kostprobe dessen, was realisiert werden kann. Weitere Informationen zum Mittelaltermarkt finden sich im Netz unter Mystica-Hamelon.

Shadowrun

Shadowrun, Geisterkartelle
Zurück daheim und zurück in der Gegenwart bereitete ich mich auf meine nächste Rollenspielrunde vor. Und das hatte ich mir in der Tat etwas angetan. Von null auf hundert musste ich mich in Shadowrun einarbeiten. Meine Cthulhu Runde hatte Interesse an einer Shadowrun Session bekundet und ich als Shadowrununkundiger mich breitschlagen lassen. In die Grundregeln habe ich mich schnell einarbeiten können, doch das “böse” Erwachen kam dann mit dem Abenteuer. Mein Los war auf die Kampagne Geisterkartelle gefallen. Gänzlich anders als ich es von Cthulhu gewohnt bin, sind die Abenteuer hier nicht einmal ansatzweise ausgearbeitet. Der Spielleiter erhält auch ca. einer DIN A4 Seite einen kurzen Handlungsabriss und darf sich danach quer durch unterschiedliche Hintergrundbände die erforderlichen Zusatzinformationen zusammensammeln um dann ein spielfertiges Abenteuer zu haben. Dabei ist der Aufbau des Kampagnenbandes höchst ungewöhnlich um nicht zu sagen unglücklich realisiert. Die ersten rund 50 Seiten sind Textfragmente, die als Handout dienen können. Wer unbedarft wie ich sich durch diese durchkämpft um den Sinn und den Handlungsstrang zu verstehen, wird – wie ich – das Buch das ein oder andere mal in die Ecke pfeffern. Gestaltet ist das Werk der futuristischen Zeit entsprechend und vermutlich nur für langjährige Shadowrun Spielleiter so zu gebrauchen. Für einen Quereinsteiger ist nicht nachzuvollziehen, warum die spielrelevanten Kerninformationen erst gefühlt auf Seite 100 zu finden sind. Vermutlich wird sich im Jahr 2070 die Leserichtung von hinten nach vorn geändert haben.

Von meinen vier Spielern hatten leider zwei krankheitsbedingt abgesagt, so dass das Abenteuer dann in einer kleinen Dreierrunde abgewickelt werden musste. Hilfreich hierbei war die Tatsache, dass die Spieler sich neue Charaktere gebastelt hatten in Fachrichtungen, die sie bislang auch noch nicht gespielt hatten, so dass wir letztendlich gemeinsam den Abend meistern mussten und viel in Regelwerken und Quellenbänden geblättert haben.

<SPOILER>

In Seattle des Jahres 207x wurden zwei Runner beauftragt die Leiche einer Journalistin aus dem Leichenschauhaus zu entwenden und zu entsorgen. Sämtliche Obduktionsergebnisse sollten ebenso von der Bildfläche verschwinden. Die Tatsache, dass die Journalistin an einer Überdosis einer ganz neuen Droge gestorben ist, wäre für das Drogenkartell aktuell wo der Verkauf just erst angelaufen ist, wenig umsatzfördernd. Die anderthalb Runner (ein Mitspieler spielte einen lediglich 45 cm großen Pixie) arbeiteten einen guten Plan aus, besorgten sich die Zugangskarten der Verwaltungschefin der Klinik, scheiterten dann aber aufgrund der mitgebrachten Waffen an den Detektoren im Sicherheitsbereich der Klinik. Mit etwas Magie gelang es ihnen dann sich aus der brenzligen Lage zu befreien und mit einer Notlösung ihren Plan dann doch wieder auf Kurs zu bringen. Als dann der Pixie im Leichenwagen auf das Gelände der Klinik fuhr um die Leiche abzuholen schlossen sich sämtliche Tore hinter ihm und ein schwer bewaffnetes Empfangskommitee umstellte den Wagen…

</SPOILER>

Mit diesem Cliffhanger verabschiedete ich die beiden dann in die Nacht, so dass in der kommenden Sitzung die verbliebenen beiden Runner die Möglichkeit haben in das Spiel eingebunden zu werden und die große Aufgabe haben den Auftrag doch noch im Sinne des Auftraggebers abzuwickeln. Für mich haben sich aus dem Abend diverse Punkte ergeben, die ich im Regelwerk noch einmal vertiefen muss und da das ganze Abenteuer auf 99% Improvisation beruht, müssen für die Fortsetzung nun neue Handlungsstränge vorbereitet werden.  Es sieht also ganz so aus, also ab die Cthulhu Kampange Die Bestie, bei der bislang eh noch das Feuer gefehlt hat, noch einen weiteren Abend bis zur Fortsetzung warten muss.

Con-Planungen

Die aufwendige Vorbereitung dieses Abenteuers hat mich bei meinen Convention Planungen allerdings etwas zurückgeworfen. Zwar beginnt die Con-Saison für mich wohl erst im Mai, dennoch wollte ich schon einen groben Faden haben, welche Abenteuer ich in diesem Jahr anbieten werde.

  • 11.-12.4. KlingenCon in Remscheid (Besuch unsicher)
  • 16./17.5. RPC in Köln (Besuch sicher)
  • 16.-14.6. NordCon in Hamburg (Besuch unsicher)
  • 4./5.7. FeenCon in Bonn (Besuch sicher)
  • 7.-9.8. RatCon in Unna (Besuch sicher)
  • 21.-23.8. MantiCon (Besuch unsicher)
  • 17.-18.10. KlingenCon in Remscheid (Besuch unsicher)
  • 21.-22.11. Dreieich Con in, ja, wo wohl… (Besuch unsicher)

Eine Idee ist eines der ersten Abenteuer aus dem Cthulhu Rollenspiel (Auf Cthulhus Spur) anzubieten. Das ist zwischenzeitlich über 30 Jahre alt. Aber mein Pool an Abenteuern ist ja noch groß genug. Und vielleicht ist ja noch ein Shadowrun Abenteuer dabei…

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