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Sterne als Bewertungseinheit bei Rezensionen

Über Fliegen und Dung

Über Fliegen und Dung

Eine spannende Frage, die ich mir bei dem Vergleich von zwei gleichwertigen Produkten einer Kategorie immer wieder stelle, ist die, welches der beiden Produkte basierend der Beurteilungen nun das bessere ist: Produkt A hat 4 Sterne von 287 Personen erhalten, Produkt B hat 4,5 Sterne von 2 Rezensenten erhalten. Betrachtet man nur die durchschnittliche Bewertung, ist Produkt B der eindeutige Sieger. Berücksichtigt man allerdings die Tatsache, dass 4 Sterne im Mittel bei 287 Beurteilern zu bekommen schon eine gewaltige Leistung ist, so stelle ich diesen naiven Blick doch wieder in Frage.

Zugegebenermaßen muss man sich durchaus auch die Frage stellen lassen, ob denn 1.000 positive Bewertungen tatsächlich vertrauenswürdiger sind als eine einzelne von einem Experten oder jemandem, dem man vertraut oder der auf der gleichen Wellenlänge schwingt, wie man selber. Dennoch – auch den Millionen Fliegen zum trotz – mehr Urteile sind gut, zu viele Urteile machen es nicht besser.

Mit ein wenig anspruchsvollerer Mathematik, die aber jeder Taschenrechner beherrscht, habe ich für mich eine geeignete Formel gefunden um einen besseren Vergleich unter Berücksichtigung der durchschnittlichen Bewertung und Anzahl der Bewertungen zu ermöglichen:

$latex r(w, a) = log_{10}(w+1) * 2^a$

Dabei ist w die vorliegende durchschnittliche Bewertung und a die Anzahl der Bewertungen. Das Resultat ist allerdings eine Zahl auf einer nach oben offenen Skala. Auch diese Formel ist nicht frei von Kritik und nicht perfekt. Berücksichtigt allerdings einige der Schwächen bei den Bewertungen.

Das folgende Formular ermöglicht die Berechnung auch gänzlich ohne Taschenrechner.

Produkt
durchschnittliche Bewertung
(Sterne)
Anzahl der Bewertungen
effektive Bewertung
(größer ist besser)
8.3 8.3

Dieser Beitrag erscheint zur Follow Friday Blogaktion, bei der Patricia vom Fiktive Welten Blog an jedem Freitag eine Frage/ein Thema für einen Beitrag vorgibt. Mit diesem ausführlichen Beitrag bin ich vermutlich etwas vom Thema abgedriftet, doch zumindest für mich war es doch lohnenswert sich damit einmal auseinanderzusetzen.

[Edit 05.09.2017: Gewichtung leicht verändert und Unterpunkte bei der Bewertung des Inhalts eingefügt.]

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Timberwere

    Hui. Was für ein ausführlicher Artikel und was für ein interessanter Ansatz!
    Ich selbst rezensiere ja nicht, aber wow. Eine Rezension, die nach diesen Kriterien verfasst ist, hat meines Erachtens nach absolut Hand und Fuß. Sehr cool!

  2. Vi @Inkvotary

    Holla die Waldfee, das war jetzt aber ein Stück zum Lesen *lach*
    Aber absolut toll geschrieben. Die Verbindung von Hotel und Küche zur Rezension hab ich persönlich noch nie gezogen, aber im Hinblick auf Sternebewertung, ein sehr interessanter Ansatz.
    Ich merke schon, so einige legen in ihren Rezensionen Kriterien dar, die ich im Grunde gar nicht SO sehr einfließen lasse. Zwar werden die durchaus bemerkt, wie Cover, Fehlervorkommen etc. und an entsprechender Stelle dann auch mitgeteilt, aber in der Rezension selbst findet man die nicht unbedingt. Zumindest nicht explizit mit Sternen (welcher Art auch immer) bewertet.

    Ist schon interessant zu sehen, wie unterschiedlich die Leute die Sternevergabe betrachten. Und das mein ich jetzt absolut postiv.

    Beste Grüße
    Vi @Inkvotary

    1. Michael L. Jaegers

      Hallo Vi,

      danke für Dein Feedback.

      Dass der Bezug zu den Hotel- und Restaurantbewertungen nicht gezogen wurde, überrascht mich wirklich. Vielleicht ist das auch in den Branchen heute nicht mehr so relevant.

      Interessant ist die unterschiedliche Sichtweise wahrlich, wenngleich dies dann (zumindest bei mir im Rahmen dieser Diskussion) auch die Frage aufwirft, wie vergleichbar dann die einzelnen Einschätzungen sind. Letztlich bleibt dann nur das geschriebene Wort der Rezension, bei der dann die Begründung für die jeweilige Bewertung mitgeliefert wird.

      Schönen Gruß,

      Michael

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