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Nigeria-Scam (SPAM)

Immer wieder erhalten wir verlockende Angebote zur Unterstützung beim Transfer von größeren Geldmengen, die niemanden mehr zuzuordnen sind, da es beispielsweise keinen Erben mehr gibt. Gut, dass da ein mitdenkender Bankangestellter (oder doch noch Verwandter) an uns gedacht hat und Dank unserer selbstlosen Unterstützung eine Sicherung der Millionen ermöglichen.

Die Angebote, die mir zugeleitet wurden, nehme ich nicht wahr, aber vielleicht findet sich ja jemand unter meinen Lesern, die hier bereitwillig einspringen mögen …

Diese E-Mails existieren bereits in der Form seit Jahrzehnten und laufen auch schon mal unter der Bezeichnung Nigeria-Scam, da die ersten Varianten hiervon mit Vermögen von Afrikanischen Machthabern oder Großindustriellen, die entweder verstorben oder in Ungnade gefallen sind.

Hinter dieser Form der SPAM E-Mails steckt ein Betrugsversuch, denn weder das Vermögen, noch der Verstorbene existieren, dennoch versucht ein vermeintlicher Bankangestellter oder Anwalt einen Kontakt aufzubauen um – verschwörerisch – das Geld über das Konto des E-Mail Empfängers zu schleusen und so zu sichern. Natürlich erhält der Empfänger der E-Mail eine nicht unerhebliche Provision, wenn nicht gar den ganzen Batzen, schließlich ist man ja der alleinige Erbe …

Tatsächlich läuft das Ganze dann etwas anders ab: Nach einigen vertrauensbildenden E-Mails stellt der Absender fest, dass für irgendwelche Unterlagen oder Transaktionen zunächst eine Vorauszahlung durch den Empfängers zu zahlen ist. Überweist man nun diesen oftmals eher unscheinbaren Betrag, ist die Aktion in der Regel beendet und weder vom Absender der E-Mail, noch dem vermeintlichen Vermögen hört oder sieht man je wieder etwas.

Heutzutage sind diese E-Mails erstaunlich gut formuliert und sogar weitestgehend fehlerfrei, was jedoch dennoch nicht minder problematisch ist. Da sie auf reine E-Mail Kommunikation setzen, kommen sie ohne Links in er E-Mail aus, was bei den meisten SPAM-Filtern dazu führt, dass sie diese E-Mails nicht herausfiltern.

Eigentlich war ich davon ausgegangen, dass diese Form des SPAMs Geschichte ist und eigentlich gehe ich davon aus, dass niemand auf solche E-Mails hereinfällt, aber vermutlich tun dies doch genügend Menschen, andernfalls gäbe es diese Form des Betrugs nicht mehr. Schließlich funktioniert auch der Enkel-Trick nach wie vor oder bei unserer älter werdenden Gesellschaft gar besser denn zuvor.

Bei dieser E-Mail, die mich im Juli 2018 erreichte, ist das Absenderkonto möglicherweise ein gehacktes E-Mail Konto einer Bostoner McDonalds Filiale und das verwaiste Geld stammt aus Australien. Der verstorbene trug sogar meinen Nachnamen – welch ein Zufall, zumal der Nachname nicht einmal in der E-Mail erwähnt wird, denn dies hätte etwas mehr Programmieraufwand bedurft.

18.000.000 $ von Andrew aus Australien

Von: Boston Rest. 35405 (US Stores) <...@us.stores.mcd.com>
Antworten an: ...@cchenghan.com <...@cchenghan.com>
Datum: 10. Juli 2018

Betreff: Hallo

Mein Name ist Sean H, Direktor und CIO der AMP Capital Multi-Asset Group
Ich schreibe heimlich, um Sie wissen zu lassen, dass ein Kunde bei meiner Bank, Andrew, gestorben ist und eine Anzahlung von 18 Millionen Dollar auf seinem Konto bei meiner Bank hinterließ, ohne dass ein überlebender Verwandter das Geld erbte.
Sein Konto in meiner Bank ist derzeit gesperrt. Jetzt will meine Bank die nicht beanspruchten 18 Millionen US-Dollar bis Ende nächsten Monats in die Schatzkammer der australischen Regierung zurückgeben.
Ich bin Leiter der Abteilung meiner Bank, die nach einem überlebenden Verwandten des toten Kunden gesucht hat, um das Geld für über 10 Jahre ohne Erfolg zu erben.
Ich habe entdeckt, dass ihr beide einen ähnlichen Nachnamen habt. Also, ich möchte dem Gesetz von Australien und dem Bankwesen folgen und dich zum einzigen überlebenden Verwandten des toten Kunden machen, um dieses Geld bei meiner Bank zu erben. Ich habe sorgfältig alle rechtlichen und bankrechtlichen Vereinbarungen getroffen.
Es ist streng geheim. Ich würde eine Antwort nur erwarten, wenn Sie interessiert sind
Sean.

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