Nach der perfekten Spielumgebung kommt nun die Frage nach dem perfekten Spiel im #RPGaDAY2015:
Was ist ein perfektes Spiel für Dich?
(Perfect game for you?)
Ich versuche mich einmal an einer Liste der Punkte, die für ein perfektes Spiel erfüllt sein müssen. Die einzelnen Punkte sind nicht in einer Rangfolge sortiert, wohl aber nach Möglichkeit alle zu erfüllen:
- Spaß – Jeglichem Würfelpech zum Trotz wurde nicht nur mitgefiebert, sondern auch viel gelacht! (Ich habe Cthulhu Runden geleitet, bei denen andere uns nicht glauben wollten, dass wir Call of Cthulhu spielen, da so viel an unserem Tisch gelacht wurde.) Ist der Spaß an der Sache nicht der Hauptgrund, warum wir überhaupt spielen?
- Spannung – Das Abenteuer hat alle in Bann gezogen und das ein oder andere mal stand der Erfolg auf Messers Schneide. Es war nicht klar, ob das Rätsel gelöst wird und ob alle Charaktere die Runde wohlbehalten überstehen.
- 5 Minuten Ruhm – Jeder Spieler sollte mit seinem Charakter mindestens einmal ein Highlight haben. In einer Situation im Abenteuer konnte der Charakter (ob durch seiner Spezialfertigkeit oder einfach nur durch pures Würfelglück) glänzen und die Handlung richtig vorantreiben.
- Erfolg – Natürlich ist es toll, wenn am Ende des Abends das Abenteuer auch erfolgreich gemeister werden konnte und das Ziel erfüllt wurde. Doch auch hier habe ich schon Runden erlebt, in denen der letzte noch lebende Charakter sich heldenhaft aufgeopfert hat, um zumindest den Rest der Menschheit vor dem Bösen zu bewahren. Überlebt hat niemand dieses Abenteuer, aber alle Spieler ob dieses grandiosen Finales begeistert.
- Überraschung – Ein Abenteuer, dass man bereits kennt, ist nur bedingt interessant. Zwar ist jede Spielrunde anders und so kann sich auch ein bereits bekanntes Szenario gänzlich anders entwickeln, doch ich lasse mich gerne überraschen und weiß also nicht, was im Rahmen der Handlung geschieht.
- Gutes Rollenspiel – Dieser Begriff, der in vielen Regelwerken auch genutzt wird um Spielern Bonuspunkte zu verteilen, birgt eine immer wieder heftig diskutierte Fähigkeit und Eigenschaft. Doch in dem Moment, in dem ein Spieler voll und ganz in seinen Charakter schlüpft und diesen in Worten und Taten einfach überzeugend darstellt, ist ein glitzerndes Leuchten über dem Spieltisch zu verspüren und zeitgleich ein kalter Schauer, der einem eine Gänsehaut verschafft.
- Professionalität – Rollenspiel findet weitgehend im Kopf statt, doch das Spielmaterial kann auch noch so einiges ermöglichen. Schön gearbeitete Handouts oder Karten machen die sogenannte Immersion viel leichter. Dies ist durchaus nicht einfach, vor allem wenn man die Handschrift eines Grottenolms und die künstlerisch, kreative Ader einer Zucchini hat.
- Spielfluss – Wenn das Spiel einmal läuft, dann soll es auch laufen. Kommt es zu lange ins Stocken, dann bricht irgendwann die Spannung. Stockungen können durch viele Faktoren eintreten, sei es dem Spieler oder Spielleiter, der immer wieder die aktuelle Situation zusammenfasst, Würfelorgien oder den unklaren Regel, die ein wildes Recherchieren in verschiedenen Werken erfordern. Klar, steigt man neu in ein Regelsystem ein, dann sind “Lehrstunden” erforderlich, doch irgendwann muss der Meister dann doch zugunsten des Spielflusses einfach eine Entscheidung treffen.
- Dank – Wenn nach dem Spiel dem Spielleiter ein ehrlich gemeintes “Danke für’s Leiten” gereicht wird, ist der Grad der Perfektion für den Spielleiter auch noch einmal erhöht.
Kann ich zu 80% zustimmen.
Da ich eigentlich immer ergebnisoffen Spiele, macht es nix, wenn ich ein Kaufabenteuer zum dritten Mal spiele, zumeist entwickelt es sich deutlich anders. Argamaes / In the shadow of a die heutige Antwort, macht deutlich, warum ;)