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Bild: © Walt Stoneburner / Flickr, (modified) CC-BY
Bild: © Walt Stoneburner / Flickr, (modified) CC-By (https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/)

Ritter Bogo und wie er auszog um den Drachen zu bekämpfen

In der Höhle des Drachen

“Oha”, antwortete Papa Ork, “da hat uns der Drache dann wohl angelogen. Wollt ihr hier auf ihn warten? Vielleicht wollt ihr euch hier verstecken, bis der Drache wieder heim kommt.”

“Das ist eine gute Idee”, fand der Ritter.

So kletterte der Ritter in den einzigen [Schrank], den die beiden Orks in ihrer Höhle hatten. Es war nicht viel in dem Schrank, nur zwei Teller, zwei Gabeln und eine schmutzige Tischdecke, sodass der Ritter keine Mühe hatte sich auch noch in dem Schrank zu verstecken.

Die beiden Orks setzten sich zurück an den Tisch und spielten weiter ihr Würfelspiel. Nach einiger Zeit hörte der Ritter neben dem Klackern der Würfel auch das tiefe schlagen von großen Flügeln, das immer näher zu kommen schien. Dann, als das Geräusch nicht mehr zu hören war, vernahm er schwere, langsame Tritte auf dem Höhlenboden und durch den Spalt zwischen den Schranktüren erblickte er schließlich den Drachen, der in die Höhle der Orks gestapft kam.

[Peng! Peng!] Der der Ritter sprang aus dem Schrank und schoss gleich zweimal mit seiner Pistole auf den Drachen.

Der Drache drehte seinen Kopf zum Ritter und war nicht weniger überrascht als der Ritter, der feststellen musste, dass die Pistolenkugeln wohl den Schuppenpanzer des Drachen nicht durchdringen konnten und auf den Boden der Höhle fielen.

“Wer bist denn Du?”, fragte der Drache nicht ohne Erstaunen.

“Ich bin ein Ritter! Und Du hast die Felder meiner Leute mit Deinem Feuer zerstört! Dafür muss ich Dich bestrafen!”

“Ein Ritter ohne Schwert?”

“[Mein Schwert habe ich unten am Berg lassen müssen, ich konnte ja nicht so viel den Berg hinauftragen]”, erklärte sich der Ritter.

“Ach so”, sagte der Drache. “Ich könnte den Karren für Dich heraufholen, wenn Du magst. Ich habe schließlich große Flügel und starke Krallen.”

“[Nein, das sind meine Waffen. Die hole ich lieber selber]”, protestierte der Ritter.

“Wie Du magst!”, sagte der Drache und damit machte sich der Ritter auf den langen Weg den Berg hinab zu seinem Pferd und seinen Leuten um sich sein Schwert aus der Schubkarre zu holen. Mühsam bestieg er anschließend wieder den Vulkan bis hinauf zur Höhle, in der die beiden Orks und der Drache auf ihn warteten.

Nachdem er sich von den Strapazen erholt hatte, zog er sein spitzes und scharfes Schwert um gegen den Drachen zu kämpfen.

“Bist Du bereit, Drache?”, fragte er den Drachen.

“Wann immer Ihr es seid”, antwortete dieser, “aber vielleicht sollte Papa Ork vorher noch seine Möbel zur Seite schieben.”

So räumten die beiden Orks den Tisch und die Stühle beiseite, rollten den Teppich auf und machten Platz für die beiden Kontrahenten, sodass beim Kampf nichts zu Schaden kommen könnte.

Der Ritter holte mit seinem Schwert als erster aus und hieb es mit voller Wucht von links gegen den Drachen. Doch es flogen nur Funken vom Eisen des Schwert, als es auf den Schuppenpanzer des Drachen stieß.

“Oh, mir scheint, das war wohl nichts”, schmunzelte der Drache.

Der Ritter war sehr verwundert und nicht weniger erzürnt. Noch nie hatte jemand einem seiner Schwerthiebe widerstanden. Also hob er erneut sein Schwert um es nun von der rechten Seite mit noch mehr Kraft gegen den Drachen zu schwingen. Doch wiederum stoben nur Funken von der Klinge, als dieses am Panzer des Drachen abprallte.

Der Drache lachte laut. “Ha, da musst Du wohl früher aufstehen um mich zu besiegen!”

Bitterböse grollte der Ritter, holte erneut aus und stieß das Schwert in gerader Linie gegen die Brust des Drachen. Er legte alle Kraft hinein, die er aufzubringen vermochte, doch auch diesmal gelang es ihm nicht den Schuppenpanzer zu durchdringen, eher im Gegenteil, denn sein Schwert war nun schief und krumm.

Neuerlich lachte der Drache laut über den Angriff des Ritters und schüttelte sich dabei. Doch der Ritter war nicht dumm und erkannte seine Chance. Als der Drache sich vor lachen krümmte, schob er des verbogene Schwert unter dessen Achsel und traf dort eine Stelle, an der der Drache besonders kitzelig war. Der Ritter drehte das Schwer hin und her, vor und zurück und kitzelte den Drachen so lange, bis dieser aufgab und um Gnade flehte.

“Ich geb auf, ich geb auf!”, sagte der Drache, “Du hast gewonnen!”

“Schön”, sagte der Ritter. “Dann will ich, dass Du nie wieder das Land meiner Leute zerstörst!”

Der Drache sicherte dem Ritter dies zu. Und wenn Drachen etwas versprechen, dann brechen sie das auch niemals.

“Ach”, fiel dem Ritter noch etwas ein, “könntest Du noch etwas Feuer auf mein verbogenes Schwert spucken? Dann kann ich es wieder gerade biegen.”

“Natürlich”, sagte der Drache und spie Feuer, bis das Schwert des Ritter rot glühte. Der Ritter zog das Schwert über die Kante des Tischs der Orks wieder glatt und gerade, wobei es ein wenig länger und durch das Drachenfeuer auch noch besonders robust wurde.

Anschließend verabschiedete sich der Ritter von den Höhlenbewohnern, bedankte sich noch einmal bei den beiden Orks und machte sich auf seinen Weg zurück zur Burg, wo er von seinen Leuten und besonders seiner hübschen Prinzessin freudig empfangen wurde.

Der Drache hielt sein Versprechen und hat nie wieder das Feld eines Bauern zerstört.

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Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Thomas

    Wo bekomme ich die tollen Charakterbögen her?

    lg

    1. Michael L. Jaegers

      Ja, das ist so eine Sache. Da die Bilder auf dem Bogen aus dem Internet gezogen wurden, gäbe das erhebliche Urheberrechtsprobleme. Und da meine Zeichenfertigkeiten denen eines Sechsjährigen entsprechen, versuche ich erst garnicht selber hübsche Bilder zu malen. Aber ich habe da mal einen Profi drangesetzt und sollte das noch einmal forcieren, damit es hier dann auch bald einen Download gibt.

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