Terroranschläge in London

Nun hat es auch mich erwischt und ich schreibe einen Blog. Allerdings bin ich eher etwas faul und unstet was tägliche Schreibereien angeht, somit mag man hier nicht tagtäglich Neuigkeiten finden. Aber das gibt das Thema dieses Blogs auch nicht her, denn ich möchte bezugnehmen auf Ereignisse des Weltgeschehens, welche die Menschheit bewegen, auf Personen, die die Menschheit voran bringen, also kurzum auf alles das, was die Welt weiterdrehen lässt… oder auch mal ins Stocken bringt.

Der gestrige Tag war zum Beispiel ein solcher. Wohl eher ein über die Zeit betrachtet kleines Ereignis, aber eines, welches mich aufhorchen ließ:

07. Juli 2005: Terroranschläge in London

Lange Zeit war es ruhig in Englands Hauptstadt. Die IRA hat den bewaffneten Widerstand weitestgehend eingestellt und so konnten die Briten recht ruhig und friedlich in ihrer Hauptstadt leben. Natürlich nicht so sorgenfrei wie in anderen Hauptstädten auf dem europäischen Kontinent, denn nach dem Anschlag in Madrid war es nur eine Frage der Zeit, wann denn England als Partner der Vereinigten Staaten von Amerika im zweifelhaften Krieg gegen Irak ebenfalls einem Racheakt zum Opfer fallen würde. Gestern war es dann soweit: drei U-Bahnen und einer der bekannten Doppeldeckerbussen wurden Ziele der Terroristen. Das Resultat war – insbesondere im Vergleich zu vorangehenden Maßnahmen der Al Quaida wie z.B. den Angriff auf das World Trade Center in New York – von überschaubarem Ausmaß. Zum Gegenwärtigen Zeitpunkt beklagt man ca. 40 Tote und etwa 400 Verletzte. Doch in der Symbolik haben die Terroristen definitiv überlegt gehandelt.

Getroffen wurde wieder einmal ein Wahrzeichen, denn sowohl die Londoner Underground als auch die Doppelstock Busse gehören zu London wie Big Ben und die Themse. Auch der Zeitpunkt, am ersten Tag des G8-Gipfels in Schottland war sicherlich nicht purer Zufall.

Der Schaden hätte deutlich größer sein können. Können Sie sich London mit eine nicht mehr funktionsfähigen Untergrundbahn vorstellen? Das Verkehrschaos in der bereits so überfüllten Stadt wäre über Wochen perfekt gewesen. Der wirtschaftliche Schaden sicherlich enorm. Doch dem war nicht so. Der Alltag geht ungestört weiter und der Angriff ist bald vergessen. Um das terrorerprobte London aus seine sprichwörtlichen britischen Ruhe zu bringen ist schon mehr erforderlich. Ist da also etwas schief gelaufen?

Die Polizei und der britische Geheimdienst sind auf Zack. In den vergangenen Monaten wurden immer wieder terroristische Zellen ausgehoben und Waffen wie z.B. Raketenwerfer sichergestellt. Waren die Sicherheitskräfte hier etwa dermaßen überlegen, dass den Terroristen nichts gravierenderes übrig geblieben ist? Wie auch immer die Antwort lautet, wir können in jedem Fall froh sein, dass es nicht mehr Opfer gegeben hat oder dass die Ordnungskräfte noch alles im Griff haben.

Und hier möchte ich in der Tat den Hut vor Feuerwehr und Polizei in London ziehen. Die Übungen im Vorfeld zeigten ihre Wirkung und die Maßnahmen aus der Trickkiste (z.B. gezielte Falschmeldungen á la Kurzschluß im U-Bahn Netz zur Ablenkung) haben gegriffen.

Aber auch die Terroristen haben hinzugelernt. Spätestens seit den Angriffen auf das World Trade Centes ist klar geworden, dass mehr Symbolik bei den Anschlägen enthalten ist. Es geht nicht nur um das Töten bestimmter Menschen oder dem wilden Verbreiten des Terrors. Die Angriffe sind gut durchdacht, von langer Hand geplant und mit klaren Botschaften versehen.

Doch wie gesagt, es war nur ein kleiner Akt des Terrors. Und auch die Terroristen beobachten und lernen hinzu. Und über eines muss man sich im Klaren sein: Terrorismus kann nur mit der Menschheit zusammen ausgerottet werden.

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