Holzfällerwerkzeug und Motorsäge warten

Am Wochenende ist es wieder soweit. Die alljährliche Holzwerberaktion steht auf dem Programm. Grund genug sich wieder einmal mit dem Werkzeug zu beschäftigen, denn am Tag selber soll jede Stunde im Wald genutzt werden und nicht mit dem Warten oder gar Reparieren des Werkzeugs. Auch ist nach einem Jahr Stillstand ein wenig Pflege erforderlich. Es gilt also das Holzfällerwerkzeug und die Motorsäge für ihrem Einsatz vorzubereiten.

Das Werkzeug prüfen

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Eine ganze Menge an Gerätschaften haben sich bei mir zum Zwecke des Brennholzmachens angesammelt. Glücklicherweise sind die meisten Werkzeuge für Holzfäller eher wartungsfrei. Spaltaxt und Spalthammer bedürfen eines kurzen Schliffs mit dem Schleifstein oder . Mein Messerschärfer war eine kostenfreie Dreingabe bei meiner Fiskars Spaltaxt, tut gute Dienste, wenngleich das aktuell angebotene Modell etwas robuster zu sein scheint. Der klassische und deutlich preisgünstigere Schleifstein reicht für die zehn Schleifbewegungen pro Jahr allerdings definitiv aus. Den Effekt einer scharfen Axt sollte man nicht unterschätzen.

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Die anderen Werkzeuge bedürfen einer reinen Sichtprüfung. Spätestens nachdem mir der Holzstiel eines Sappies nach einem Jahr schon gebrochen ist, achte ich ein wenig mehr auf entsprechende Anzeichen des Verschleiß. hat man bei Ochsenkopf jetzt auf den Markt gebracht. Der Stiel ist aus Aluminium mit einem rutschfesten Griff sowie einen Haken, der das Abrutschen verhindert, aber auch zur Aufhängung genutzt werden kann. Der Clou ist allerdings die Klinge auf der dem Sappi abgewandten Seite. Hierdurch hat man ein scharfes Beil und ein Sappi in einem Werkzeug vereint. Die Länge von 50 cm ist für das Rückewerkzeug auch nicht zu unterschätzen, allerdings hat dieses Werkzeug zum Brennholz machen dann auch seinen Preis, weswegen es bislang auch noch nicht den Weg in mein Repertoire gefunden hat.

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Die Kontrolle des Brennstoffvorrats hat ergeben, dass hier auch eine Neubeschaffung erforderlich wird. Der Preis für das dringend empfohlene ist allerdings zwischenzeitlich deutlich gestiegen. 2012 hatte ich in meinem Bericht über Werkzeuge für Holzfäller einen Preis von 20 € je 5 Liter Kanister geschrieben. Die heute durchgeführte Recherche hat dann doch eher einen Preis um die 25 € je 5 Liter Kanister ergeben. Obwohl also der Kraftstoff an den Tankstellen so günstig ist wie nie, kostet der “lupenreine” Kraftstoff für den Zweitaktmotor mehr als das Fünffache. Dennoch bleibe ich nicht zuletzt meiner eigenen Gesundheit wegen, denn schließlich atme ich den ganzen Tag die Abgase unmittelbar ein, bei dem Fertiggemisch von Aspen. Wohl aber habe ich den Sprung zu einem größeren Gebinde gewagt und erworben. Hierdurch konnte ich den Preis je Liter Kraftstoff auf dem Niveau von 2012 halten und basierend auf dem Bedarf der vergangenen Jahre sind diese Menge durchaus in einer äußerst überschaubaren Zeit verbraucht.

Je 5 Liter des Spezialkraftstoffs geht bei mir auch ein Liter Kettenöl durch das Fichtenmoped. Hier hat sich meine Empfehlung in den vergangenen Jahren auch nicht geändert und ich bleibe dabei: Das billigste Salatöl aus dem Discounter ist nach wie vor das beste Kettenöl. (Erfahrungen mit habe ich bislang noch keine gemacht.) Es ist umweltfreundlich, flockt nicht aus und kostet nur rund einen Euro je Liter. Mein Bestand aus den Vorjahren ist auf zwei ungeöffnete Flaschen und eine zusammengeschmolzen. Da das Salatöl im ungeheizten Teil des Kellers lagert, kann ich die Aussage hinsichtlich des Nicht-Ausflockens auch bei niedrigen Temperaturen definitiv bestätigen. Nichts desto trotz ist hier auch ein Besuch im Supermarkt fällig.

Der aufwändigste Teil der Vorbereitungen betrifft die Wartung der beiden Motorsägen, vor allem, wenn man wie ich in der vergangenen Saison auf die Reinigung nach dem Einsatz verzichtet hat…

Die Motorsäge reinigen

Bei den Arbeiten an den Motorsägen fällt eine Menge an verklumpten, klebrigen und verölten Holzstaub an. Auch Öl und Kraftstoff kann (und wird) heraustropfen. Es kann nicht Schaden den Boden und die Arbeitsfläche mit etwas Zeitungspapier auszulegen. Die Benutzung von Handschuhen zum Eigenschutz (auch wenn die Kette stumpf ist), ist durchaus empfehlenswert.

Zunächst fällt auf, dass die Kette auf dem Schwert fest gespannt aufliegt und sich nicht bewegen lässt. Ein Starten der Motoren in diesem Zustand unterlasse ich lieber einmal. Das Seitenteil des Gehäuses der Kettensäge wird mit den zwei Schrauben gelöst und das darin endende Schwert mit der Kette entfernt.

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Da meine Motorsägen den Winter über im unbeheizten Keller verbracht haben, hat sich das Gemisch aus Holzspänen und Pflanzenöl zu einer festen, klebrigen Masse verwandelt. Mit einem Schraubendreher lässt sich der gröbste Dreck jedoch aus dem “Motorraum” der Kettensäge beseitigen. Dann erhält der Gehäusedeckel, das Schwert, die unbewegliche Kette und der vorsichtig auch der Motorraum eine kleine Dusche mit einem Spezialreiniger. Hierbei handelt es sich um auf die verdreckten Stellen aufgesprüht wird. Der Reiniger wird von unterschiedlichsten Herstellern angeboten. Im vergangenen Jahr hatte ich eine Flasche von Husqvarna (dem Hersteller meiner Motorsäge), die allerdings Beine bekommen hat. In diesem Jahr habe ich kurzerhand ein anderes, preiswerteres Produkt gewählt, das seinen Dienst ebenso gut erfüllt hat. Ob man also 12 € für oder 8 € für einen ganzen Liter eines ebenso wirksamen Noname Produkts ausgeben möchte, bleibt jedem selbst überlassen.

Wenn man etwas von dem Reinigungsmittel auf die Finger bekommt, merkt man, dass es sich anfühlt wie handelsübliches Waschmittel. Tatsächlich kann man Teile der Motorsäge auch mit verdünntem Waschmittel (Pulver vorher in Wasser auflösen…) reinigen. Der Vorteil ist, dass sich ein kleiner Schutzfilm bildet, so dass eine neuerliche, kräftige Verschmutzung nicht so leicht festsetzt. Es sollte jedoch berücksichtigt werden, dass die fettlösenden Wirkstoffe sowohl im Waschmittel als auch dem Spezialreiniger Öl auflöst. Die Maschine muss also anschließend an den beweglichen Teilen wieder “geölt” werden.

Das Reinigungsmittel lässt man ein paar Minuten einwirken und wischt anschließend den angelösten Dreck mit einem Tuch ab. Diesen Vorgang kann man bei Bedarf auch wiederholen, bei mir hat bislang ein Durchgang immer ausgereicht – zumindest wenn man nicht den Anspruch hat mit einer neuwertig aussehenden Motorsäge im Wald zu erscheinen.

Das Schwert

An der Spitze des Schwerts der Kettensäge befindet sich eine Umlenkrolle für die Kette, der Stern. Dieser ist bei mir vor Beginn der Saison durch das verhärtete Öl unbeweglich. Ein kleiner Spritzer des Reinigungsmittels und etwas Druck mit einem Schraubendreher wirken hier binnen Sekunden Wunder. Die Schiene selber kann auch mit einem flachen Schraubendreher gereinigt werden um Reste von Holz und Öl zu beseitigen. Spätestens danach ist auch bei diesem Verschleißteil des Werkzeugs eine Sichtprüfung fällig:

  • wie weit ist die Spitze abgenutzt? (Erkennbar an der Länge der Dornen des Sterns) und
  • wie stark ist die Schiene vergratet?

Den Grat der Schiene kann man mit einer Feile in der Regel wieder beseitigen und das Schwert so wieder “schlank” machen. Wenn die Spitze allerdings zu weit runter ist, ist ein neues Schwert für die Motorsäge fällig. Übrigens: Um eine gleichmäßige Abnutzung des Schwerts zu gewährleisten, sollte dieses bei jedem Kettenwechsel umgedreht werden.

Die Kette

Das Schneidewerkzeug der Motorsäge (die Kette) sollte nun auch inspiziert und geschärft werden. Inspiziert wird dahingehend, dass auf offensichtliche Beschädigungen und zu weit fortgeschrittene Abnutzung geprüft wird. Eine gerissene Kette muss nicht gleich entsorgt werden. Im Fachhandel kann diese für kleines Geld oftmals repariert werden. Wer dann noch ein paar Euros drauf legt, bekommt die Kette runderneuert und professionell geschliffen zurück.

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Die Abnutzung betrifft primär die Klinge und die Tiefenbegrenzer. Die Klingen, also die scharfen, halbrunden Einbuchtungen dürfen das Kettensegment nicht berühren. Ist dies der Fall, wurde die Kette zu oft geschliffen und hat das Ende ihrer Lebenszeit erreicht. Eine weitere Nutzung ist ab nun nur noch riskant, da die Kettenglieder an diesen Stellen brechen können. Der Tiefenbegrenzer ist der quer liegende Teil des Schneidewerkzeugs. Auch dieser muss nach einigen Schleifvorgängen “gestutzt” werden, damit die Klinge überhaupt noch sinnvoll in das Holz vordringen kann. Es gibt , die diese Kontrolle und die manuellen Schärfvorgänge diesbezüglich erleichtern. Hierbei sollte aber unbedingt auf das zum Kettenformat passende Hilfswerkzeug geachtet werden.

Dies gilt übrigens auch für die Feilen, denn deren Durchmesser muss schon zur Kette passen. Auch wenn das Schärfen der Kette einer Motorsäge von Hand nicht wirklich kompliziert ist, so ist das am Markt erhältliche Werkzeug mit den austauschbaren Griffen leider eine Zumutung. Sowohl die Kunststoffgriffe diverser Markenhersteller als auch die Holzgriffe halten bei mir die Feilen nicht ausreichend gut, so dass ich regelmäßig Feile und Griff einzeln in den Händen halte.

Ein weiterer Blick sollte gebrochenen oder verformten Schneidegliedern gelten. Diese können zu einem gefährlichen Verhalten der Säge während der Arbeit führen.

Schneller geht das Schärfen der Kette mit einer Kettenschärfmaschine. Preislich bewegen sich diese Geräte von 25 € an bis zum unerschwinglich teuren Profigerät. Meine Erfahrungen basieren auf . Mit der Schleifscheibe kann die Kette geschliffen, aber auch der Tiefenbegrenzer gestutzt werden. Der Drehteller ermöglicht die Einstellung des passenden Winkels und das Wenden der Kette (jedes zweite Kettenglied muss aus der anderen Richtung geschliffen werden). Die Schleifscheibe wiederum erhält auch eine passende Neigung und auch die Tiefe kann genau eingestellt werden, so dass die Kette optimal geschärft werden kann. Die integrierte Beleuchtung ist mehr als sinnvoll, ebenso der schwenkbare Schleifkopf.

Tipp: Ich markiere vor dem Schärfvorgang (egal ob von Hand oder mit der Maschine) das erste Kettenglied . Dann muss ich nicht mitzählen und vergesse auch kein Element der Kette, bzw. schärfe ein Kettenglied mehrfach.

Das Schärfen der Kette einer Motorsäge mit der Maschine nicht unterschätzen. Die Kette ist bei richtiger Einstellung der Maschine sehr scharf, wird aber auch deutlich schneller verschlissen (größerer Materialabrieb beim Schleifen). Auch sollte man die beiden zum Schärfen der jeweiligen Kette erforderlichen Winkel genau kennen.

Nach Gebrauch lagere ich die gereinigten Ketten übrigens gerne in einer verschlossenen Kunststoffdose mit Salatöl bis zur kommenden Saison ein. Hierdurch werden sie durch das ausgehärtete Kettenöl nicht steif und ein weiterer Verschleiß ist auch nicht gegeben.

Der Luftfilter

Oben auf der Motorsäge befindet sich unter einer üblicherweise leicht zugänglichen Klappe der Luftfilter für den Verbrennungsmotor. Auch diesen sollte man sich einmal genauer ansehen und reinigen. Nicht selten hat sich hier feiner Holzstaub abgelagert, der den Luftdurchfluss unnötig erschwert und damit die Leistung der Maschine reduziert und den Schadstoffausstoß erhöht. Normalerweise reicht es aus den Filter auszuklopfen oder – sofern vorhanden – mit ein wenig Druckluft aus der Gegenrichtung frei zu blasen.

Der Probelauf

Alle Teile wieder zusammengesetzt, ist es Zeit für einen Probelauf. Nach einer längeren Lagerung ist das Benzin im Motor verdampft, so dass je nach Modell erst einmal Kraftstoff in den Motor gepumpt werden muss. Während meine Husqvarna üblicherweise nach einem Jahr maximal vier bis fünf Startvorgänge benötigt, bis sie wirklich anspringt, braucht die betagte McGulloch dann doch deutlich länger und mehr Gefühl. Beiden ist aber gemein, dass nach dem Anspringen erst einmal vorsichtig Gas gegeben werden muss, langsam steigernd, bis die volle Leistung spürbar wird.

Bei dem Probelauf richte ich das Schwert mit der Kette gegen ein Blatt Papier um so zu erkennen, ob die Ölpumpe auch fördert. Ist alles einwandfrei, sollte sich ein deutlich sichtbarer Strich aus feinen Ölspritzern auf dem Papier wiederfinden.

Auch dürfte sich nach den ersten Umdrehungen die Kette merklich gelockert haben, ein Nachspannen wird spätestens vor dem Einsatz am Holz erforderlich werden.

Die Schutzausrüstung überprüfen

Die persönliche Schutzausrüstung sollte auch einer jährlichen Inspektion unterliegen. Nur den wenigsten in bekannt, dass der Sicherheitshelm ein “Verfallsdatum” hat und regelmäßig erneuert werden sollte. Auch die Schnittschutzhose sollte bei entsprechenden Beschädigungen nicht geflickt (und in dem Zuge der Sicherheitsfaden gleich mit eingenäht) werden.

Ist dies alles erfolgt, bleibt nur noch die Beschaffung der Verpflegung und das Hoffen auf gutes Wetter.

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