Würfel und Monsterschätze – #RPGaDAY 2016 und Loot-a-Day Tag 1

August 2016 und ich belästige meine Leser mit einer Blogaktion wie bereits im vergangenen Jahr. Heute und in den kommenden 30 Tagen wird wieder jeweils eine Frage rund um das Thema Rollenspiel aus der #RPGaDAY Katalog gestellt und beantwortet werden. Den Anfang macht dabei eine Frage rund um den von Rollenspielern beliebten Polyeder. Dabei ist nicht die Frage, was der beliebteste Würfel ist, sondern ob es der klassische, schon aus der Zeit der Römer bekannte physische Alea sein soll, oder doch lieber zeitgemäß eine Würfel-App auf dem Handy. Oder sind die Würfel gar gänzlich opportun und andere Mechanismen sind gefragt?

Außerdem hat Greifenklaue im Rahmen des Karnevals der Rollenspielblogs für diesen Monat eine weitere Aktion ins Leben gerufen: Loot-a-Day. Da mache ich doch mal aus zwei Blogaktionen eine…

#RPGaDAY 2016 Tag 1

Wie die RPGaDAY-Aktion funktioniert, habe ich bereits in einem früheren Beitrag erläutert, so dass ich mich ohne Umschweife sogleich an die erste Frage begeben kann. Zum Thema Loot-a-Day folgen weiter unten dann die zugehörigen Informationen.

Real dice, dice app, diceless, how do you prefer to ‘roll’?
Echte Würfel, Würfel-App, würfellos, wie bevorzugst Du den “Wurf”?

Ohne Frage, die klassischen Würfel – und dabei meine ich nicht nur die sechsseitigen, sondern alle zu Spielzwecken geschaffene Polyeder – sind meine ganz klaren Favoriten. Kaum ein Gegenstand dürfte so unbeirrbar neutral das Schicksal beeinflussen, wie es diese farbenfrohen Objekte tun, wenn sie im Würfelbecher klappern und dann über den Tisch rollen…

Auf der anderen Seite habe ich selber eine kleine Würfel App implementiert, mehr aus reiner Neugierde getrieben denn aus praktischen Nutzungsbedürfnissen heraus. Doch Spieler, die am Spieltisch ihre Handys schütteln oder mit Chipskrümelfingern verzweifelt über den Touchscreen (der zunächst erst umständlich wieder aus dem Schlafmodus erweckt werden muss) streichen, zerstören für mich ein wenig das Flair und die Immersion des Spiels.

Zugegeben, insbesondere für das Online Spiel bleibt einem wenig anderes übrig als ein toolbasiertes Würfelsystem zu verwenden. Doch die Online Runde ist auch so bereits mit so vielen (nicht nur negativen) Veränderungen im Bezug auf das klassische Spiel am großen Tisch behaftet, dass dieses notwendige Übel nicht so sehr ins Gewicht fällt.

Vielleicht liegt es an der tief in meinem Informatikerherz verwurzelte Skepsis zu Wissen, dass jedwedes Computerprogramm die Möglichkeit der darin enthaltenen Manipulationsmöglichkeit birgt. Klar, wer beim Rollenspiel betrügen möchte, kann dies auch (absichtlich oder nicht) mit gezinkten Würfeln tun. Letztlich geht es im Spiel um Spaß und wer meint im Rollenspiel, bei dem es keine Preisgelder zu kassieren gibt, durch manipulierte Würfel betrügen zu müssen, bitteschön.

Vermutlich noch weniger manipulierbar sind Spiele, bei denen ein Kartenstapel zum Einsatz kommt, wenngleich ausgefuchste Pokerspieler sicherlich wissen, wie man ein As im Ärmel verbergen kann. Aber hat das Ziehen von Karten wie es bei Fate (anstelle der Fatewürfel kann man hier auch Fate Karten verwenden) möglich ist, oder auch bei Savage Worlds (zur Initiativebestimmung) zum Einsatz kommt, nicht irgendwie etwas unrundes? Vielleicht liegt es auch nur an meiner Abneigung den klassischen Spielkarten gegenüber, bzw. der Tatsache, dass man während oder nach der Spielrunde immer noch irgendwo eine vergessene Karte auf dem Tisch oder unter einer leeren Chipstüte wiederfindet.

Gänzlich ohne Würfel und Co. kommen allerdings auch einige andere Rollenspielsysteme wie Fiasko aus. Bei diesen fehlt mir allerdings in Ermangelung an Spielerfahrung ausreichend Wissen um dies vernünftig einschätzen zu können. [Aber ich bin da offen – wer mich also einmal zu einer solchen Runde einladen möchte…]

Nicht unerwähnt lassen möchte ich auch den Beutelschneider von d6ideas. Hier kommen anstelle von Würfeln oder Karten verschiedenfarbige Glasperlen (oder Vergleichbares) in einem undurchsichtigen Beutel zum Einsatz. Der Charme dieses Konzepts ist nicht ohne, denn dieser Beutel repräsentiert nicht nur den “Charakterbogen”, sondern auch die höchst portable Zufallskomponente. Unkonventionell, aber mehr als beachtenswert.

Die Würfelentscheidung hat für mich einen ganz klaren Zweck im Spiel. Es ist nicht nur das nüchterne Auswürfeln von Attacken und Paraden, sondern vielmehr der Kniff des Schicksals nun eine Wendung in der Geschichte herbeizuführen, die die Spieler, aber (insbesondere) auch den Spielleiter zur Improvisation zwingt. Andererseits ist die Reduzierung der Würfelwürfe auf das absolut notwendige auch äußerst hilfreich um den Spielfluss aufrecht zu erhalten. Dennoch…

Meine Antwort auf die erste Frage in RPGaDAY 2016 lautet ganz klar: Ich mag meine Würfel!

Und ihr so?

Echte Würfel, Würfel-App oder würfellos - Was ist Deine Präferenz im Rollenspiel?

Umfrage gestartet: 1. August 2016 00000008 8:01 147003126008Mo, 01 Aug 2016 08:01:00 +0200
Ende der Umfrage: Kein Ablaufdatum

  • Es geht nichts über echte Würfel (100%, 9 Votes)
  • Der moderne Rollenspieler nutzt eine Würfel App (0%, 0 Votes)
  • Spielkarten sind die neuen Zweiseiter (0%, 0 Votes)
  • Independent ist mein Spiel und so nutze ich auch bevorzugt andere Zufallsgeneratoren (0%, 0 Votes)
  • Ich bevorzuge ein würfelloses Rollenspiel (0%, 0 Votes)

Abgegebene Stimmen: 9

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Loot-a-Day Tag 1

Greifenklaue führt in diesem Monat den Umzug durch die Rollenspielblogs an. Sein Thema lautet Geld, Gold & Schätze. Als Begleitaktion zu diesem Karnevalsumzug hat er nun auch noch zu einer Loot-a-Day Blogaktion für den Monat August aufgerufen, bei der an jedem Tag passend zum Karnevalsthema ein Schatz an einem vorher benannten Ort präsentiert werden kann.

Der Begriff Loot ist vielen Rollen- und Computerspielen ein Begriff. Hierbei handelt es sich um die englische Bezeichnung für Beute oder Plünderung. Wird in einem Spiel eine gegnerische Figur ausgeschaltet, hat man oft die Möglichkeit Waffen oder Schätze des Gegners zu übernehmen, eine Option, die sich kaum ein Spieler nehmen lässt…

Heute, am ersten Tag der Loot-a-Day Aktion lässt Greifenklaue nach folgendem suchen:

Schätze im Hort eines Monsters

Gut, die soll er haben.

Hätten meine Spieler am vergangenen Donnerstag das Monster im Schacht besiegt, wären vielleicht die folgenden Schätze zutage gekommen:

  • Ein silberner Kerzenleuchter, mit dem der alte Babson einst einen Blick in den Schacht geworfen hatte, um zu verifizieren, dass sich das Wesen noch dort unten befindet,
  • der klobige, goldene Siegelring und das silberne Amulett mit dem älteren Zeichen eines unvorsichtigen Kultisten, der auf die Warnungen nicht gehört hat und damit ein gefundenes Fressen für das protoplasmische Ungeheuer geworden ist und
  • ein paar Pistolenkugeln aus echtem Silber, mit dem einst verzweifelt versucht wurde das abscheuliche Wesen zu töten… [Kugeln aus Silber, manch einer glaubt auch jeden Mist…]

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Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Ron

    Ich möchte Dir leider in einem Detail widersprechen: Fiasko ist zwar spielleiterlos, aber nicht würfellos, es benutzt sogar gleich zwei unterschiedliche Farben von Würfeln. Dennoch gibt es natürlich auch dafür ein paar Beispiele und die Wikipedia hat sogar eine Liste dazu: https://en.wikipedia.org/wiki/Diceless_role-playing_game

    1. Michael L. Jaegers

      Danke für die *zwei* Hinweise ;-) Spielleiterlos, würfellos… wo ist da der Unterschied 8-)

      Ich hatte ja bereits erwähnt, dass ich bzgl. Fiasko Nachholbedarf habe… Das Regelwerk liegt nun immerhin vor, ich gelobe also Besserung!

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