WordPress Plugins zur Administration

Im nun fünften und letzten Teil meiner WordPress Plugins Reihe werfe ich einen Blick auf Erweiterungen für die beliebte Blogsoftware, die vor allem den Administrator der Webseite interessieren dürften. Die hier vorgestellten Plugins erhöhen die Geschwindigkeit, erkennen Fehler oder vermeiden lästige Arbeit.

Spam in Kommentaren vermeiden (Antispam Bee)

Lästig sind sie nicht nur als E-Mail, sondern auch in den Kommentaren auf WordPress Beiträgen. Es hat sich ein regelrechter Sport herauskristalisiert automatisiert auf möglichst vielen Webseiten einfach nur seinen Fußabdruck zu hinterlassen. Das WordPress Plugin Antispam Bee das ursprünglich von Sergej Müller entwickelt wurde und mittlerweile von pluginkollektiv fortgeführt wird, versucht hier entgegenzuwirken und durch unterschiedliche Prüfungen und Fallen echte Kommentare von Spam zu selektieren. Dies macht das WordPress Plugin auch akzeptabel gut und im Gegensatz zu manch anderer Lösung auf Wunsch auch konform mit den Datenschutzbestimmungen in Deutschland.

Erreicht wird dies, indem das Plugin Kommentarfelder austauscht und mit unsichtbaren Feldern versieht, in die ein Spam Roboter gerne hineingerät und sich damit verrät. Meine Erfahrung ist eher positiv, wenngleich die Einstufung von berechtigten Kommentaren als Spam zu hoch ist. Als Spam eingestufte Kommentare sind allerdings nicht verloren und können durch den optional per E-Mail benachrichtigten Administrator von Hand auch wieder freigegeben werden.

Hinweis: Die Verwendung von Lösungen, die IP Adressdatenbanken auf Drittsystemen abfragen, sind datenschutztechnisch mehr als nur bedenklich.

  • Sprache: Englisch, Deutsch
  • Preis: kostenfrei

Automatische Datensicherung (BackWPup)

An einer Datensicherung sollte jeder Webmaster denken. Üblicherweise erfolgt diese im Hintergrund auf Ebene des Servers und ist möglicherweise beim Hosting-Dienstleister beinhaltet. Wer dies nicht hat, oder ein Netz mit doppeltem Boden haben möchte, kann mit dem WordPress Plugin BackWPup (Plugin Homepage) von Inpsyde GmbH innerhalb WordPress selber regelmäßig Sicherungen vornehmen lassen. Bei großen WordPress Installationen kann dies allerdings problematisch sein und zur eher nicht empfehlenswerten Option werden.

Die Datensicherung kann lokal auf dem Webserver erfolgen, aber auch auf allen gängigen Cloud Systemen (Amazon S3, Dropbox, etc.) hinterlegt werden. Über den Erfolg oder aufgetretene Fehler kann man sich per E-Mail informieren lassen. Meine Erfahrung ist dahingehend, dass mehrere Sicherungsjobs für die unterschiedlichen Bereiche (Datenbank, Dateien, etc.) anzulegen sind. Dies erhöht zwar die Zahl der Sicherungsdateien, doch andernfalls kommt es je nach Server zu Laufzeitproblemen und damit nicht durchgeführten Backups.

  • Sprache: Englisch
  • Preis: kostenfrei, Pro Version ab 60€

Defekte Links finden (Broken Link Checker)

Das Internet verändert sich tagtäglich, ja sogar sekündlich. Einmal gesetzte Links auf andere Seiten verweisen so irgendwann einmal auf Fehlerseiten oder gar ins Nirwana. Das WordPress Plugin Broken Link Checker (Plugin Homepage) von Janis Elsts hilft hier, denn es sammelt die “defekten” Links und bietet eine elegante Möglichkeit um sie zentral zu korrigieren. Ergänzend werden defekte Links auf der Webseite durchgestrichen dargestellt, so dass auch einem Besucher der Seite leicht ersichtlich wird, dass der Link nicht mehr funktioniert und sich ein Klick eher nicht lohnt.

  • Sprache: Englisch, Deutsch
  • Preis: kostenfrei, Spende möglich

Ausgehende Links formatieren (External Links)

Ein weiteres nützliches WordPress Plugin ist External Links (Plugin Homepage) von Denis de Bernardy & Mike Koepke, das nicht geringeres macht als ausgehende Links der Webseite zu bearbeiten. Hierbei wird das Aussehen dieser Links auf Wunsch angepasst, ein “nowfollow” eingefügt und eine automatische Umwandlung von URLs im Text in Links angeboten.

  • Sprache: Englisch
  • Preis: kostenfrei

Performance Analyse (P3 (Plugin Performance Profiler))

Wer die Geschwindigkeit seiner Webseite optimieren möchte, wird auch an dem WordPress Plugin P3 (Plugin Performance Profiler) (Plugin Homepage) von GoDaddy.com nicht vorbei kommen. Dieses WordPress Plugin aktiviert man nur für den Zeitraum der Analyse in der es die Zeiten ermittelt, die jedes installierte Plugin verbraucht. Schnell findet man so die Killer Plugins, die die Auslieferung der Seiten hemmen. Ob diese dann aktiviert bleiben, ersetzt werden durch schnellere und funktional gleichwertige oder man sie einfach wieder entfernt, ist dann dem Betreiber der Webseite selber überlassen.

Für einige beliebte WordPress Plugins zeigt das Tool leider technisch bedingt falsche Werte an. Die Tatsache, dass JetPack die Seitengenerierung massiv verlangsamt, ist allerdings auch so kein Geheimnis.

  • Sprache: Englisch
  • Preis: kostenfrei

Cache zur Beschleunigung (WP Super Cache und W3 Total Cache)

WordPress erzeugt jede Seite standardmäßig dynamisch neu. Dies verursacht nicht nur hohe Anforderungen an die Rechenleistung und den Arbeitsspeicher des Servers bei entsprechender Zahl an Zugriffen, verlangsamt aber auch generell die Seitenauslieferung. Hier greifen die Cache Plugins für WordPress ein, die die fertigen Seiten auf der Festplatte ablegen und von dort ausliefern. Von Zeit zu Zeit werden dann die zwischengespeicherten statischen Seiten aktualisiert.

Bis vor kurzem hatte ich bei mir WP Super Cache im Einsatz und war sehr zufrieden. Bei dem Versuch auch ein Content Delivery Network (CDN) mit einzubinden, stieß ich dann jedoch auf einige technische Probleme, die ich mit W3 Total Cache (Plugin Homepage) von Frederick Townes nicht hatte. W3 Total Cache geht dabei sogar noch einen aggressiveren Weg und komprimiert HTML, CSS und JavaScript Dateien auf Wunsch durch Entfernen überflüssiger Inhalte (Leerzeichen, Zeilenumbrüche, Kommentare, etc.) radikal um auch hier noch weitere Bytes bei der Übertragung einzusparen.

Die Konfigurationsmöglichkeiten sind enorm, auch hier gilt, dass eine Datensicherung vorab und eine alternative Lösung für den Zugriff auf WordPress dringend angeraten ist, denn die Änderungen, die teilweise in der .htaccess implementiert werden, können den Zugriff auf WordPress stören oder gänzlich unterbinden.

  • Sprache: Englisch
  • Preis: kostenfrei

Besucherstatistiken (WP-Piwik)

Um eine Analyse der Nutzung einer Webseite (Reichweitenmessung) durchzuführen, reichen die klassischen Logdateien, ganz geschweige davon, dass diese aus rechtlicher Sicht äußerst übel sind, kaum noch aus. Zwar bietet ein großer Internetkonzern eine mächtige Lösung an, doch datenschutztechnisch ist auch diese Option nicht unumstritten. Eine Alternative stellt Piwik dar, das als Open Source nicht minder mächtig daher kommt, kostenfrei ist und auf dem eigenen Server betrieben oder bei einem Dienstleister (zum Beispiel Piwik bei Jaegers.Net) mitgenutzt werden kann. Damit hat der Betreiber der Webseite weiterhin alle Daten seiner Webseitenbesucher in der Hand und kann die Anforderungen der Datenschutzgesetze selber umsetzen.

Um Piwik in WordPress zu integrieren kann man das Plugin WP-Piwik (Plugin Homepage) von André Bräkling verwenden. Dies erspart einiges an Konfiguration auf HTML Ebene und lässt auch die Einbindung von CDNs zu. Ergänzend werden die Statistiken in vereinfachter Form auf dem WordPress Dashboard oder in der Menüleiste dargestellt.

  • Sprache: Englisch, Deutsch
  • Preis: kostenfrei

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Andreas

    Vielen Dank für die Erwähnung im Artikel. Seit der Veröffentlichung hat sich bei uns im Hause Inpsyde einiges getan und unser kostenloses Plugin BackWPup wurde in einigen Version verfeinert. Die angesprochenen Probleme sollten behoben sein und auch steht in den nächsten Wochen die Veröffentlichung der Restore Funktion an.

    Für Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.

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