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Wochenschau 2018-23: Erste Hilfe

Erste Hilfe

Erste Hilfe

Ertrinken sieht nicht aus wie Ertrinken

Die Badesaison hat längst wieder begonnen. Umso bedeutsam ist ein entscheidender Hinweis für alle, die sich gerne am kühlen Nass erfreuen: Ertrinken sieht nicht aus wie ertrinken. In dem kurzen Beitrag der Rettungstaucher im Main-Taunus-Kreis wird eine scheinbar gewöhnliche Situation beschrieben. Als Schwimmer (Rettungsschwimmer, Taucher, etc.) kenne ich das nur zu gut. Von meiner Seite daher ein klarer Lesebefehl, auch wenn man selber keine kleinen Kinder hat, denn in den im Beitrag erwähnten (optimalen) 60 Sekunden schafft ein geübter Wettkampfschwimmer (!) unter optimalen Bedingungen 100 m. Welche Strecke schafft der durchschnittliche Badegast?

Wie lange ist der letzte 1. Hilfe Kurs her?

Ich wage einfach einmal eine kleine Umfrage um das Gewissen etwas zu quälen. Vielleicht täusche ich mich auch.

Wie lange ist Dein letzter 1. Hilfe Kurs her?

Laufzeit der Umfrage bis: Kein Ablaufdatum
Maximale Zahl an Antworten: 1

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Hat mir persönlich der regelmäßige Besuch des 1. Hilfe Kurses eigentlich etwas gebracht? Bzw. habe ich die Kenntnisse schon mal anwenden müssen? Ja, überraschenderweise sogar immer häufiger. Kreislaufprobleme im Büro und in der Bahn (3x, davon 1x RTW), Platzwunde am Kopf (Druckverband, 1x, RTW), Nicht ansprechbare Disco-Besucherin (BTM?, 1x, RTW), Unfall auf der Autobahn (glücklicherweise nur Blechschäden und diverse Personen mit Schock, 1x, RTW), angefahrener Radfahrer (Kopfverletzung, 1x, RTW), Sonnenstich (1x), epileptischer Anfall (1x, RTW und Notarzt), nicht ansprechbare Seniorin (Verdacht auf Schlaganfall, war dann aber nur Dehydrierung, 1x, RTW), Sportunfall (Armbruch, 1x), diverse Schnitt- und Platzwunden … Nichts Großes, aber in jedem Fall fühlte ich mich sicher und wusste genau, was zu tun ist. Alleine dafür war es die regelmäßige Auffrischung (8 Stunden) wert, doch wenn ich bedenke, dass zeitgleich ein halbes Dutzend und mehr Personen kopf- und ratlos dabei standen (“Wo ist denn ein Verbandskasten?” – “In dem Auto, mit dem Sie den Radfahrer soeben angefahren haben …?”), macht mich das schon immer wieder nachdenklich.

Übrigens: Die meisten Betriebe suchen händeringend nach Ersthelfern um ihrer gesetzlich vorgegebenen Quote nachzukommen. Der Kurs wird von Betrieb bezahlt und der Mitarbeiter für die Dauer der Fortbildung freigestellt. Angeboten werden die Kurse von den üblichen Verdächtigen: Deutsches Rotes Kreuz, Malteser Hilfsdienst, Arbeiter-Samariter-Bund und vielen anderen mehr.

Hilfe durch den Schwarm: CrowdProtect

Wie genau ich an die App CrowdProtect geraten bin, weiß ich nicht mehr. Ich war mir auch nicht sicher, ob ich sie gut oder schlecht finden soll, dennoch möchte ich sie an dieser Stelle einmal kurz vorstellen.

CrowdProtect ist eine kostenfreie App für Smartphones, die auf Facebook aufsetzt, im Hintergrund läuft und eine Schwarm-Hilfe verspricht. Jeder Nutzer kann sich als potenzieller Helfer/Unterstützer (anonym) anbieten, bzw. über die App Hilfe anfordern. Hilfe wird dabei in zwei Kategorien unterschieden: Hilfe im Sinne von Schutz vor Gewalt und medizinische Hilfe. Wird ein solches Hilfeersuchen ausgelöst, werden den nächstgelegenen bis zu 10 Nutzern per Chat das Hilfeersuchen durchgegeben sowie auch dem Service Team. Über einen einfachen Tastendruck können auch gleich die Profis (Polizei/Rettungsdienst) alarmiert werden.

Im Falle von medizinischer Hilfeleistung bin ich hinsichtlich des Nutzens der App sehr skeptisch, denn liegt wirklich ein Notfall vor, so sollte die (europaweit einheitliche) Notrufnummer 112 gewählt werden und nicht unnötig Zeit mit irgendwelchen Chats verschwendet werden, denn vor allem im städtischen Gebiet, sind die Rettungsdienste innerhalb von 10 Minuten vor Ort. Schneller ist höchstens der Nachbar, wenn man von ihm weiß, dass er erste Hilfe beherrscht. Im ländlichen Gebiet, wo der Rettungswagen auch schon mal 20 Minuten brauchen kann, ist die Durchdringung mit Nutzern der App wahrscheinlich noch so schwach, dass auch hier im Umkreis von 10 km nur ein einzelner potenzieller Helfer registriert ist. (An meinem aktuellen urbanen Standort sind immerhin 4 Helfer im Umkreis von 10 km gemeldet, in Wuppertal, letzte Woche, war es nur einer.)

Anders mag dies im  Hilfeersuchen bei drohender Gewalt aussehen. Dabei geht es weniger darum, dass potenzielle Helfer zur aktiven Gegenwehr ausholen, sondern eher durch Präsenz, oder offene Tür die Gefahr entschärfen, bis die Profis übernehmen. Aber auch dann stellt sich die Frage, was ein Helfer in 10 km Entfernung einer verfolgten Frau nützt.

CrowdProtect steht und fällt also letztlich mit der Zahl der Nutzer. Aktuell ist deren Zahl schlichtweg noch viel zu gering. Die zusätzlichen Funktionen wie Übermittlung medizinischer Daten oder ein Follow Me Tracking, das automatisch den aktuellen Standort über einen beliebigen Messenger an Eltern, Freunde, etc. übermittelt, sind da möglicherweise viel wertvoller und eine Betrachtung wert.

CrowdProtect ist kostenlos und für alle gängigen Smartphones erhältlich. Mehr dazu findet man auf der Internetseite des Anbieters.

Emergency HQ

Wer mehr auf “Theorie” setzt und den Blaulichtern am Smartphone zusieht, kann mit Emergency HQ selber die Einsätze der Rettungsdienste koordinieren. Nach einigen Jahren ist für Tablets und Smartphones nun eine aktualisierte Version von Emergency unter dem Namen Emergency HQ veröffentlicht worden. Zu finden ist das kostenlose Spiel in den App-Stores von Google und Apple. Leider ist auch dieses Spiel auf Pay2Win ausgelegt, sodass früher oder später der Spielspaß nachlässt, wenn man nicht Kleingeld nachwirft. Neu ist allerdings (auch im Gegensatz zum Spiel für den PC), dass der Spieler seine eigene Rettungswache ausbauen kann, also nicht nur neue Fahrzeuge, sondern auch Gebäude und Straßen errichten muss.

Inhalt

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Hasturs Erbe

    Hallo Michael, große Freude über dein Comeback! Schön das es dir soweit gut geht und du doch deinem Blog so intensiv widmen kannst. Gute Genesung weiterhin.

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