Warum ich Werbung im Blog schalte

Kostenloses Webhosting und Fazit

Kostenloses Webhosting und Fazit

Immer wieder höre oder lese ich, dass der ein oder andere Blogger sich entschieden hat seine Webseite bei einem Gratis-Hoster zu betreiben, der dann auf den Webseiten Werbung schalten darf und die daraus resultierenden Einnahmen für den Betrieb der Seite behalten darf. Dagegen spricht aus meiner Sicht nichts, doch ein paar Punkte sollte man sich durch den Kopf gehen lassen: Die eingeblendete Werbung kann nicht gesteuert werden und ist oft von eher zweifelhaftem Charakter (20 kg Abnehmen in 2 Wochen, Supertricks zum Reichwerden ohne zu Arbeiten, vermeintliche Gewinnspiele, etc.).

Eine WordPress Seite mit zwei vollwertigen eigenen Domains (ohne Fremdwerbung) kann man (nicht nur bei mir) für rund 4 € pro Monat, also 48 € pro Jahr betreiben lassen.

In Summe hat mir die Werbung auf der Webseite mit derzeit gemittelt rund 5.300 eindeutigen Seitenansichten pro Monat in den vergangenen 12 Monate Werbeeinnahmen in Höhe von rund 540 € vor Steuern eingebracht. Das bestätigt mich darin, dass ich die Werbeeinnahmen lieber selber behalte, als eine gratis Webseite mit Fremdwerbung zu erstellen und die Einnahmen dem Anbieter zu überlassen.

Wer durch Werbung Einnahmen erzielt, muss diese allerdings auch versteuern und die Webseite gilt damit auch als kommerziell. Neben Gewerbeanmeldung und der Steuererklärung ist dann auch ein entsprechendes Impressum erforderlich und im Bereich der Creative Commons könnte die Verwendung einiger Produkte (… NC …) nicht mehr zugelassen sein.

Quintessenz

Werbung ja oder nein – das ist vermutlich eine reine Ansichtssache. Ein Blog ohne Werbebanner sieht schöner aus und ist schneller, zweifelsohne. Wer eine kleine Aufwandsentschädigung für seine Arbeit oder Mühe erwartet, wird wohl an Werbung nicht vorbei kommen, es sei denn, er hat eine so große und zahlungswillige Fanbasis, dass sich ein Patreonat lohnt. Die subtilste, unaufdringlichste und wirtschaftlich effektivste Form der Werbung, sind die Affiliate Links zu einem großen Shopping Portal. Werbebanner sind ein nettes Zubrot, die geschickt platziert nicht aufdringlich sind und einer redaktionell gepflegten Seite auch einen professionellen Touch verleihen.

Dieser Beitrag hat 6 Kommentare

  1. Thorsten

    Hallo Michael,

    danke für deinen ausführlichen Artikel zum Thema.

    Dass du da auch ein paar Zahlen aufblitzen lässt, finde ich toll. Ich verlinke deinen Artikel gleich in meinem Originalartikel.

  2. Sorben

    Ein sehr ausführlicher Bericht. Zwei Sachen die du ansprichst, lassen mich persönlich Abstand von Werbung und Affiliate nehmen. Monetarisierung bedeutet eine gewerb- zumindest aber geschäftliche Webseite. Das würde für mich zum einen bedeuten, Angabe beim Finanzamt, keine Ahnung wie es mit der abzuführenden Steuer ist, definitive Pflicht zur Anbieterkennung und zweitens tatsächlich die CCs (das hat mir dein Beitrag wieder in Erinnerung gebracht). Ich verwende gerne Bilder, die nicht für kommerzielle Seiten frei sind bzw. dann Gebühren kosten würden.

    Daher würde ich auch keine Rezensionsexemplare anfordern, einfach um auf Nummer Sicher zu gehen. Amazon hat ein nettes Partnerprogramm. Ich habe aber auch das Gefühl, dass da wenig für meinen eigenen Blog rauskommen würde. Worüber ich aber mal nachgedacht habe (im Rahmen dieser Diskussion) war seine Artikel bei VG Wort anzumelden. Dies ist ein Finanzierungsmodell ganz ohne Werbung und wie ich gelesen habe, machen es so einige Blogger.

    1. Hallo Sorben,

      ich bin weder Mitarbeiter beim Finanzamt, noch in der Steuerberatungsgilde tätig, doch sobald Du Dich bei der VG Wort anmeldest hast Du Gewinnerzielungsabsichten und bist damit gewerblich tätig. Es ist also unerheblich, ob und woher die Einnahmen erzielt werden. Werbung, Affiliate, Sponsored Posts, Patreon oder VG Wort – wenn man sich hieraus bedient, spielt man automatisch in einer anderen Liga und unterwirft sich deren Spielregeln.

      Wenn sich die Einnahmen im niedrigen Bereich halten, ist die Steuererklärung dazu auch eher überschaubar und es wird lediglich der persönliche Steuersatz herangezogen. Komplexer wird es, wenn man mit Mehrwertsteuer agieren möchte und die Versteuerung der Einnahmen ausländischer Unternehmen (Amazon und Co.) habe ich bis heute noch nicht so recht durchdrungen. Da zahle ich vermutlich doppelt …

      Aber der Hinweis zur VG Wort war noch einmal interessant um dort auch noch einmal zu recherchieren. So wie es aussieht, muss ein Blogbeitrag im Jahr (der Veröffentlichung?) rund 1.500 Aufrufe aufweisen und mindestens 1.800 Zeichen lang ist, das dürften rund 300 Worte sein. Einige meiner Beiträge fallen in diese Kategorie, so dass ich diese Option tatsächlich auch einmal prüfen sollte.
      Der Aufwand ist allerdings etwas höher, denn es müssen Zählpixel eingebaut und zu einem unverrückbaren Stichtag die den von der VG Wort vorgegebenen Kriterien entsprechenden Beiträge, aktiv ebenda gemeldet werden.

      Was die CCs betrifft: Ich verwende aus diesem Grund bewusst Bilder mit CC0 (siehe PixaBay), bzw. aus dem Bereich Public Domain, oder kaufe die Lizenz an dem Bild ein. Das ist bei den erzielten Einnahmen ja auch durchaus drin und längst kein so gewaltiger Kostenfaktor mehr.

  3. Sorben

    Ich hatte auch nur so für mich überlegt mit der VG Wort. Die 1.800 Zeichen schaff ich meistens, sogar 3.000 sollten kein Problem sein und die 1.500 Zugriffe zählen fürs ganze Jahr. Erreicht man die nicht, erhält man für das Jahr kein Geld aber der Artikel ist fürs darauffolgende Jahr wieder im Rennen. Ich hatte eine gute Zusammenfassung im Netz dazu gelesen. Erster Treffer bei G für: Blogger, VG Wort. Dass dann wieder eine Geschäftsmäßigkeit nach TMG und steuerrechtliche Vorschriften gelten, ist klar. Aber es wäre eine Alternative zur Werbung oder eine zusätzliche Einnahmequelle.
    Bei näherer Betrachtung ist die dahinterstehende Bürokratie aber auch etwas lästig. Finde ich zumindest. Neben dem Finanzamt hat man dann den Einbau der Zählpixel und die Meldung bei der VG Wort zu erledigen. Also sogar noch mehr Arbeit als bei der Werbung. Das heißt für mich, ich bleibe ohne jegliche Monetarisierung, ist auch in Ordnung. Ich will aber nicht ausschließen, dass ich irgendwann Affiliate-Links einbaue und/oder mich bei der VG Wort melde oder sonstwie in dieser Richtung aktiv werde.

  4. FiktiveWelten

    Ein toller, ausführlicher Beitrag, der Unwissenden wie mir tatsächlich einen kleinen Blick hinter die Kulissen ermöglicht!

    Liebe Grüße
    Patricia

    1. Michael L. Jaegers

      Gern geschehen, dann habe ich meine Intention, das Thema mit einigen Fakten zu untermauern und von reinen Spekulationen fortzuführen, ja erfüllt.

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