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Unter Druck: Rollenspiel in den Tiefen des Meeres – Teil 2: Fiktion

Meine Gedanken sind immer noch bei Rollenspielabenteuern, die unter Wasser spielen. In ferne, fremde Welten reisen Rollenspieler im Rahmen des Kopfkinos nur allzu gerne, doch die weißen Flecken auf unserem eigenen Planeten bereist man nur selten. Dabei gibt es da doch so viel zu entdecken und zu erleben.

Nach wie vor schwebt mir noch das ein oder andere Abenteuer unter Wasser, vielleicht gar eine ganze Kampagne vor. Zur Inspiration habe ich mich von Hollywood anregen lassen. Aber auch im Rollenspiel gibt es bereits das ein oder andere interessante Werk dazu.

farbiges Logo zum Karneval der Rollenspielblogs im März 2016
Karneval der Rollenspielblogs im März 2016

In meinem ersten Beitrag habe ich eine Übersicht über die Taucherei im Allgemeinen gegeben, quasi als Hintergrundmaterial für Rollenspieler, die sich mit einem Abenteuer unter Wasser befassen wollen. In dem nun zweiten Teil möchte ich mich weniger mit den Fakten als mehr mit Fiktion befassen und ein wenig Inspiration zu Abenteuern unter Wasser geben. Hierzu dienen zunächst einige Filmproduktionen, dann schaue ich mir ein paar existierende Rollenspielsettings unter dem Meeresspiegel an und gebe zuletzt ein paar kurze Ideen, die im Abenteuer genutzt werden können.

Dieser Beitrag gehört zum Karneval der Rollenspielblogs im März 2016. Thema des von Clawdeen organisierten Umzugs ist “Unter Druck”. Mehr zu diesem Thema im Karneval der Rollenspielblogs findet man auch unter RSP-Blogs.de.

Spielfilme unter dem Meer

Ganz oben auf meiner Liste steht natürlich The Abyss. Bei diesem Film aus dem Jahr 1989 von James Cameron mit Ed Harris ist alles drin, was ein Unterwasserabenteuer braucht.

Angebot The Abyss (Special Edition, 2 DVDs)
Die Crew einer experimentellen Unterwasserölbohrplattform wird zu einem in 600 Metern Tiefe gesunkenen Atom-U-Boot beordert. Aufgestockt wird das Team um eine Truppe von US Navy Seals, die mit ihrer eigenen Agenda schnell mit den Arbeitern unter Wasser anecken. Es gibt Einblicke in die Arbeiten unter dem Meeresspiegel, eine Kampftruppe unter Wasser, Erkundungen in einem Atom-U-Boot, merkwürdige Lebensformen und einen tiefen Abgrund.

Der begeisterte Unterwasserforscher Cameron hat diesen Film mit Liebe zum Detail gedreht und auch Techniken gezeigt, die futuristisch anmuten, es jedoch oftmals nicht sind.

Den Film gibt es in einer wie üblich unschön zusammengeschnittenen Film und Fernsehfassung und als 171 Minuten lange Special Edition, die das Ende des Films deutlich verständlicher macht. Leider gibt es diesen Film nicht auf BluRay, aber immerhin auf DVD. Wer Inspiration für ein actionhaltiges Abenteuer unter Wasser sucht, ist hier gut aufgehoben. Lohnenswert in dem Zusammenhang sind auch die Making Of Beiträge und die Hintergrundinformationen zum Film, die zum Beispiel bei Wikipedia zu finden sind. The Abyss bei Amazon 

Sphere [UK Import]
Ich versuche gar nicht erst eine Rangfolge zu erstellen, denn dazu ist die Zahl der Enttäuschengen zu groß. Enttäuschend, aber als Ideengeber durchaus geeignet, ist zum Beispiel der Film Sphere.

Trotz Starbesetzung mit Dustin Hoffman, Sharon Stone und Samuel L. Jackson kann der Spielfilm von 1998 (9 Jahre nach The Abyss) nicht so recht überzeugen.

Auch hier wird ein Trupp an Wissenschaftlern auf eine Forschungsstation in der Tiefsee verfrachtet um dort eine Anomalie zu untersuchen. Es handelt sich dabei um ein Bauwerk, das nicht von Menschenhand erbaut worden zu sein scheint und in dem sich eine große, leuchtende Kugel befindet. Eine außerirdische Macht befindet sich dort und will halt wie üblich die Menschheit erforschen und vernichten.

Die Forschungsstation wirkt stümperhaft zusammengeschustert, die Außenaufnahmen sind bescheiden. Inhaltlich folgt er dem üblichen Schema für ein solches Setting, so dass man den Eindruck hat, das alles schon einmal gesehen zu haben. Aber ein paar Ideen kann man immerhin auch hier mitnehmen. Sphere bei Amazon 

Angebot Deep Star Six
Aus dem Jahr 1988 stammt der Film Deep Star Six, der zwischenzeitlich auch zu Schnäppchenpreisen auf DVD erhältlich ist. Mit “starke Monster-Sction” beworben zaubert der Horrorstreifen von Sean S. Cunningham eher ein müdes Lächeln auf das Gesicht. Deep Star Six ist auch hier ein Unterwasserlabor und die Crew soll eine Raketenabschussbasis auf dem Meeresgrund errichten. Bei einer Sprengung wird dann allerdings die Tauchstation beschädigt und Cthulhu, äh, ein riesiges Unterwasserwesen erwacht. Die Crew muss also nicht nur um das eigene Überleben aufgrund der immer weiter zerfallenden Station kämpfen, sondern auch noch gegen eine Horrorkreatur, die ihnen nach dem Leben trachtet. In diesem Spielfilm kommen Panzertauchanzüge zum Einsatz, das bekommt man in anderen Filmen eher seltener zu sehen. Warum allerdings an Bord der Forschungsstation unter Wasser Schusswaffen zu finden sind, erschließt sich mir nicht so recht.

Ein insgesamt eher enttäuschender Horrorfilm, der klassische Klischees bedient und einfach nur auf Hack ‘n Slay Szenen setzt. Als Inspiration für Rollenspiele auf dem Meeresgrund ist der Streifen dann wenigstens bedingt geeignet. Deep Star Six bei Amazon 

Leviathan [Blu-ray]
Auch aus dem Jahr 1989 stammt der Film Leviathan mit Peter Weller. Diesen Film gibt es immerhin auf BluRay, doch die Qualität ist nicht dementsprechend. Inhaltlich hat der Spielfilm zunächst gewisse Ähnlichkeiten mit Deep Star Six. Auch hier trifft man auf einen Unterwasser Bautrupp, der an der Baustelle eine große Höhle freilegt. Bei einer Erkundung stößt man tief im Inneren auf ein altes Schiff, dem Leviathan und birgt von dort eine geheimnisvolle Kiste. An Bord wird die Kiste geöffnet und es befindet sich unter anderem eine alte Wodkaflasche darin. Ein Besatzungsmitglied kann sich nicht zurückhalten und trinkt davon und verstirbt kurz darauf. Der Leichnam verändert sich kurz darauf und schon bald besteht der Verdacht, dass die Besatzung der Leviathan Opfer eines fehlgeschlagenen Gen-Experiments gewesen ist. Der tote Kamerad steht als zombieartiges Fischungeheuer wieder auf und macht – genau – Jagd auf die anderen.

Thematisch vielleicht der interessanteste Film, wenn man ein Horror Abenteuer gestalten möchte. Der Film selber… naja. Leviathan bei Amazon 

Deep Blue Sea [Blu-ray]
10 Jahre später, 1999, wurde Deep Blue See auf die Leinwand gebracht. Ein Film, der mich nach dem ersten Betrachtenauch  enttäuscht zurückgelassen hat. Ein paar Jahre später noch einmal angesehen, fand ich ihn auf einmal besser. [Können Filme nachreifen?] Inhaltlich hat man es hier mit einer Forschungsstation auf und unter der Meeresoberfläche zu tun. Wissenschaftler haben hier drei gewaltige Haie gezüchtet, in deren Gehirn eine Substanz sein soll, das als vielversprechendes Mittel gegen Alzheimer gilt. Getreu Goethes Zauberlehrling machen sich die Geister, die die Wissenschaftler riefen mit ihrer großen Intelligenz selbständig und nun wird man sie nicht mehr los. Die Forschungsplattorm wird zunehmend demoliert und ein Ausweg ist nicht in Sicht.

Zwar spielt der Film nicht auf dem Meeresgrund, wohl aber unter Wasser, dafür kommt er mit der besten Action daher. Rollenspieltechnisch ist eine solche Forschungsstation vermutlich einfacher und realistischer zu spielen. In jedem Fall ein Film, den man sich ansehen kann, wenn man auf nasse Action steht. Deep Blue Sea bei Amazon 

Angebot Das Boot [Blu-ray] [Director's Cut] [Special Edition]
Wenn man sich mit U-Booten, insbesondere aus den Zeiten des 2. Weltkriegs befassen möchte, kommt man an Das Boot von Wolfgang Petersen nicht vorbei. In diesem Film wird der Druck wahrlich spürbar, denn so authentisch zeigen die Filme selten, wie es um die Besatzung in einer solchen Stahlhülle bestellt ist. Der Film von 1981 wurde seinerzeit als Mehrteiler für das deutsche Fernsehen gedreht und dann auch in mehrere Kinofassungen geschnitten.

Aktuell sind zwei Fassungen erhältlich, der 218 Minuten lange Director’s Cut und die 308 Minuten lange Fernsehfassung. Ich mag den Film, aber ehrlich gesagt ist hier bereits der Director’s Cut recht lang geraten. Man verspürt zwar am eigenen Leib wie die Mannschaft im Boot immer warten und bangen musste, aber es zieht sich halt auch. Trotzdem ein absolut empfehlenswerter Film, wenn man sich mit U-Booten der 30er Jahre auseinandersetzen möchte.  Das Boot im Director's Cut bei Amazon  und die ungekürzte TV-Fassung bei Amazon 

Eher geeignet als Anregung für ein Horror und Mystery Abenteuer an Bord eines Unterseeboots ist der amerikanische Spielfilm Below.

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Der Film kommt ohne merkwürdige Ungeheuer aus, sondern setzt viel mehr auf psychologische Effekte. Die Besatzung eines amerikanischen U-Boots nimmt während des zweiten Weltkriegs nach einem erfolgreichen Abschuss an anderer Stelle einige alliierte Schiffbrüchige auf, wird dann aber sogleich von deutschen Zerstörern unter Beschuss genommen und muss sich in die Tiefen zurückziehen. Dann ereignen sich an Bord ungewöhnliche Vorfälle wie Klopfgeräusche von außen. Zunächst richtet sich der Verdacht gegen den verwundeten Schiffsbrüchigen, der sich als deutscher Seemann in Kriegsgefangenschaft entpuppt. Nur mit Mühe kann die ebenfalls gerettete Krankenschwester eine Lynchjustiz verhindern. Die Ereignisse lassen die Besatzung teilweise wahnsinnig werden und das Rätsel um den vermissten Kapitän des Bootes macht das Leben an Bord nicht leichter. Auch dieser Film hat mich erst nach der zweiten Sichtung begeistert und könnte fast mühelos in ein One Shot umgesetzt werden.

Um auch etwas zum Thema Apnoetauchen in meiner Liste zu haben, füge ich noch den Film The Big Blue – Im Rausch der Tiefe meiner Liste an. Luc Bessons Films zeigt einen Taucher, der sich auf eine Apnoe Tieftauch Meisterschaft vorbereitet.

The Big Blue - Im Rausch der Tiefe [Blu-ray]
Damit erfüllt der Film fast schon mehr die Kriterien für einen Dokumentationsfilm als dass er als Spielfilm gewertet werden könnte. Die Handlung ist zäh und insgesamt ist der Film von 1987 damit extrem langweilig und langatmig. Das das Apnoetauchen zeigt er immerhin recht gut und in vielen Facetten.

Für Rollenspielzwecke ist der Spielfilm mit Luc Besson allerdings gänzlich nicht geeignet, so dass man wirklich schon ein paar Apnoetauchgänge zu viel gehabt haben muss, um sich diesen Film freiwillig anzutun. Die Massenhaften 5 Sterne Bewertungen bei Amazon bezüglich dieses Streifens, kann ich wirklich nicht nachvollziehen. The Big Blue bei Amazon  Eine richtige Dokumentation zum Apnoetauchen findet man mit Herbert Nitsch – Zurück aus der Tiefe. Der Inhaber des Tiefenrekords im Apnoetauchen wollte 2012 seinen eigenen Rekord noch einmal übertrumpfen – doch dieses mal hat er in rund 250 Metern Tiefe sein Bewusstsein verloren und musste gerettet werden. Eine Dokumentation über einen Rekordversuch, der gründlich in die Hose ging: Herbert Nitsch - Zurück aus der Tiefe bei Amazon 

Dokumentationen über die Tiefen

Die Geister der Titanic [Blu-ray]
Neben den Spielfilmen bieten sich auch einige sehr gut gemachte und interessante Dokumentationsfilme an. Diese Auflistung kann dabei nicht einmal annähernd als repräsentativ gelten, dennoch möchte ich einige Filme hier erwähnen.

James Cameron, der Regisseur von The Abyss, Titanic und Avatar ist als leidenschaftlicher Meeresforscher und Taucher auch ein entsprechender Dokumentationsfilmer geworden. Die Dokumentation der Entdeckung der Titanic (Die Geister der Titanic) ist damit nicht nur in 3D eine willkommene Darstellung der Tiefen des Meeres. In diesem Film werden die Rahmenbedingungen der Expedition und die Tauchboote in Aktion gezeigt, auch wenn der Fokus natürlich auf dem versunkenen Luxusliner Titanic ausgelegt ist.

Für Rollenspieler gibt der Film vielleicht nicht ganz so viel her, es sei denn man begibt sich mit den Abenteurern auf Tauchfahrt zur Titanic, weil dort in einem Tresor noch geheime Dokumente von 1912 bzgl. des beabsichtigten Versicherungsbetrugs durch die Reederei oder eine Whiskyflasche mit einer mystischen Substanz lagern… Als Inspirationsquelle, wie Wracks nach hundert Jahren auf dem Meeresgrund aussehen können, langt diese Dokumentation dann allerdings auch wieder. Die Geister der Titanic bei Amazon 

Eine andere Dokumentation von James Cameron beschreibt seine Reise zum tiefsten Punkt der Erde: James Cameron’s Deapsea Challenge. Hierzu hat er eigens ein eigenes, neues Tauchboot entwickelt, dass optisch auch anders ist, als es die bisherigen Tauchboote waren. Aufrecht stehend taucht sein U-Boot in immer tiefer werdenden Tauchfahrten letztlich bis zu dem Punkt des Marianengrabens, an dem Picard und Walsh mit der berühmten Trieste zuletzt 1960 waren. Die Unterwasseraufnahmen sind eher in überschaubarer Menge vorhanden, vermutlich weil die Bilder der Tiefsee eher wenig spannendes beinhalten. Interessanter ist allerdings die Beschreibung der Entwicklung des Tauchboots, der Expedition und der auftretenden Pannen und Fehlschläge. Insgesamt also ein sehenswerte Dokumentation mit einigem an Hintergrundwissen hinsichtlich der Tiefseeforschung und dem aktuellen Stand von Forschungstauchbooten. Spannend fand ich auch die Tatsache, dass bei diesem Werk von 2014 Cameron im entscheidenden Moment das gleiche passierte, wie in seinem Spielfilm The Abyss von 1989: Ein Sturm zieht auf und lässt die ganze Expedition nahezu scheitern. Es fehlte nur noch, dass der Kran auf dem Schiff zusammenbricht. Deepsea Challenge bei Amazon 

Deep Blue [Blu-ray]
Mehr über die Unterwasserwelt gibt der Film Deep Blue von der BBC wieder. Auf einer Reise quer durch die Ozeane bekommt man hier atemberaubende Bilder und Aufnahmen aus der Tierwelt gezeigt, die man so sonst nie zu Gesicht bekommt. 87 Minuten Bilder in HD Qualität aus der Tiefsee bis zu den Polkappen. Seinerzeit im Kino auf der großen Leinwand waren die Bilder bereits prächtig.

Eine zweite Tonspur mit einem qualifizierteren Audiokommentar, der zu den einzelnen Lebewesen noch mehr erzählt, wäre eine tolle Ergänzung gewesen. So hält der Sprecher sich vornehm zurück und lässt die Bilder einfach wirken. Zur Vorbereitung auf ein Tiefsee-Rollenspielabenteuer sicherlich ganz gut, aber nicht zwingend erforderlich.

Vorsicht: Manche Szenen sind nichts für zarte Gemüter, aber die Natur kennt halt keine Gnade und es gilt das Gesetz des Fressens und gefressen werdens. Die Altersfreigabe (FSK 6 Jahre) finde ich daher bedenklich. Deep Blue bei Amazon 

Rollenspiele in der Tiefe

In meinem Fundus habe ich nicht lange suchen müssen, bis ich einige Rollenspiele gefunden habe, die bereits unter dem Meeresspiegel spielen.

Zunächst habe ich ein frei verfügbares Spiel: Schrecken aus der Tiefe gefunden. Es handelt sich dabei um ein Rollenspiel von Marcel Gehlen, das sich 2004 aus einem Wettbewerb heraus ergeben hat. Auf den Webseiten der DORP ist das überarbeitete PDF weiterhin zu beziehen. Die Spieler schlüpfen dabei in Charaktere, die aus den vier Richtungen Quallen, Delphine, Godzilla und Riesenkrake entstammen und versucht gegen Institutionen der Menschen vorzugehen. Die Idee dahinter verspricht Spaß, denn einmal auf der “Ungeheuer” Seite zu stehen und sich einmal richtig auszutoben.

Unter Druck: Ein Abenteuer für Cthulhu Rollenspiele
Ein einzelnes Abenteuer ist mir für das Rollenspiel Call of Cthulhu und zwar im now Setting eingefallen. Es handelt sich dabei um das Abenteuer Projekt Pi von Peer Kröger. Die Spieler schlüpfen dabei in eine Gruppe Navy Seals, die an Bord eines Forschungsschiffes nach dem Rechten schauen sollen. Ein Besuch des Meeresbodens ist dabei nicht auszuschließen, wobei sich der Autor hier einige künstlerische Freiheiten herausgenommen hat. Macht aber nichts, denn dieses etwas andere Cthulhu Abenteuer hat bislang immer viel Freude und Action mit sich gebracht. Das Abenteuer findet man in einer Ausgabe der Cthuloiden Welten oder im Sammelband Abwärts und andere Abenteuer, das bei DriveThru RPG als PDFkommerzieller Link erhältlich ist.

Längst nur noch via eBay erhältlich ist der Titel Unter Druck aus dem G&S Verlag, bzw. Pagan Publishing von 1993. Mit einem neuartigen U-Boot sollen die Charaktere in die Tiefen des Pazifiks hinabtauchen. Das Setting ist für Cthulhu now gedacht und spielt mittlerweile mit 1998 in der Vergangenheit. Unter Druck bei Amazon  oder bei eBaykommerzieller Link. Der Originaltitel lautet Grace under Pressure von Pagan Publishing und ist zwischenzeitlich sogar noch schwieriger zu bekommen.

Schrecken aus der Tiefe (Contact)
Einen ganzen Quellenband für Abenteuer in der Tiefe des Ozeans findet man für das Rollenspielsystem Contact aus dem Uhrwerk Verlag. Der Erweiterungsband trägt ebenfalls den Namen Schrecken aus der Tiefe und beinhaltet neben diversen Zusatzregeln und Hintergrundmaterialien auch eine eigene Kampagne. Damit ist dies vermutlich das umfangreichste Werk hinsichtlich Rollenspielabenteuer in der Tiefe.

Die UFO-Verteidigungsorganisation OMEGA hat eine neue Subsektion geschaffen: TRITON. Diese soll sich mit Angriffen von Außerirdischen aus den Tiefen des Meeres befassen. Für die TRITONs Aquanauten, wie die Einsatzkräfte in dieser neuen Organisation genannt werden, geben sich gänzlich neue Karrieremöglichkeiten. Enterkommandos, Techniker, Kampftaucher und Delphintrainer sind nur einige der verfügbaren Rollen. Das Basenmanagement ist auch hier möglich, so dass der Contact eigene komplexe Metaplot ebenfalls genutzt werden kann. Dies erfordert allerdings Hardcore Spieler, die sich diesem System für lange Zeit verschrieben haben und sich so eine eigene Basis erschaffen und ausbauen können. Schrecken aus der Tiefe bei Amazon 

[Edit: 15.03.2016] Ein paar Ergänzungen hinsichtlich älterer und neu aufgelegter Rollenspiele haben sich derweil noch ergeben:

Ein weiteres deutsches Rollenspiel aus dem Jahr 2003, bzw. mit einer Neuauflage aus 2006 ist LodlanD. Das Science-Fiction Unterwasser Rollenspiel wurde komplett in Eigenregie entwickelt und vertrieben, zwischenzeitlich allerdings hinsichtlich der Weiterentwicklung und der Produktion eingestellt. Nur noch Restposten können im Online-Shop erworben werden.

Bei LodlanD haben die Menschen sich in Unterwasserstädte zurückziehen müssen, nachdem die Klimakatastrophe definitiv eingetreten ist und alle Versuche sie abzuwenden grandios fehlgeschlagen sind. Nun müssen die Spieler in der großen Unterwasserstadt Lod oder in U-Booten Abenteuer durchleben, die durch den gewählten Realismusansatz durchaus komplex, aber weniger actionlastig zu sein scheinen.

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Ein weiteres Rollenspiel unter der Meeresoberfläche ist wohl Blue Planet. Hier befinden sich die Charaktere auf einem außerirdischen Unterwasserplaneten mit dem wenig überraschenden Namen Poseidon 200 Jahre von heute entfernt, nachdem die Menschheit auch hier ihre eigene Welt zugrundegerichtet haben. Den Planeten konnte man über ein Wurmloch erreichen, dass sich glücklicherweise zur rechten Zeit in der Nähe der Erde aufgetan hat. Blue Planet ist von 1997, wurde 2000 von Fantasy Flight Games in die Version 2 weiterentwickelt und kann heute noch mit einigem Zusatzmaterial über DriveThru RPG in ausschließlich englischer Sprache erworben werden.

Neu ist nun das Rollenspiel Polaris aus der französischen Schmiede Black Book Editions, zumindest der aktuelle Versuch dieses via Kickstarter nun in der dritten Version aus der rein französischen nun auch in eine englische Fassung zu transferieren. Die Neuauflage des bereits seit 20 Jahren existierenden Rollenspiels startete am 15.03.2016 und erreichte auch dank meiner Euronen (und dabei wollte ich crowdfundingmäßig deutlich kürzer treten) binnen der ersten Stunden bereits die Finanzierungsschwelle. Als eines der ersten und sicherlich auch erreichbaren Stretch Goals wird für das eigentlich auf W20 basierende System auch eine Regeladaption für Savage Worlds realisiert werden.

Neben dem bereits erwähnten Contact Unterwassersetting dürfte Polaris damit das aktuellste Rollenspiel, allerdings in einer postapokalytischen Science-Fiction Welt am Meeresgrund darstellen.

Gibt es noch mehr im Meer? Mir ist leider nicht viel mehr dazu eingefallen. Sollte es wirklich nur so wenig geben? Mich interessiert es, ab damit in die Kommentare!

Ideen und Anregungen

Greifenklaue hat im Rahmen dieses Karnevals in seinem Beitrag 10 Anregungen für Abenteuer, die in einem U-Boot spielen, gegeben. Ich versuche mich nun noch an einer unbestimmten Liste mit weiteren Ideen, die in Unterwasserabenteuer aufgenommen werden können.

  • In den Gebirgen unter der Meeresoberfläche gibt es genügend Höhlen und Kavernen, die sich zu erkunden lohnt. Wer weiß, welche Wesen sich dort verbergen. Vielleicht ist dort auch ein Zugang zur Inneren Welt (Wikipedia) oder dem Mittelpunkt der Erde zu finden.
  • Seebeben, also Erdbeben unter Wasser haben oftmals katastrophale Auswirkungen. Auch wenn die meisten Seebeben für uns an Land unbemerkt bleiben, wird unter Wasser einiges durchgeschüttelt. Eine Riesenwelle (Tsunami) ist dabei auch nicht ausgeschlossen. Gerade in der heutigen Zeit gibt es genügen Forschungsprojekte, die eine Früherkennung solcher Beben oder Tsunamis im Visier haben. Eine entsprechende Expedition ist also durchaus denkbar.
  • Der Klassiker unter Wasser ist sicherlich die Schatzsuche. Unzählige Schiffe (und heutzutage auch Flugzeuge wie z.B. Flug MH 370 (Wikipedia)) liegen am Grund des Ozeans und bieten als Wracks den Meeresbewohnern eine neue Zuflucht. Selbst die RMS Titanic (Wikipedia) hat fast 100 Jahre am Meeresboden gelegen, ohne dass Menschen zu ihr vordringen konnten, geschweige denn ihre genaue Position kannten.
Bild: © Todd Bublitz / Pixabay (modifiziert)
Bild: © Todd Bublitz / Pixabay (modifiziert)
  • Such- und Rettungsmissionen bieten sich ebenfalls an. Insbesondere militärische U-Boote sind in ihrer Geschichte nicht nur durch kriegerische Akte versunken. Wie komplex, spektakulär und dramatisch dies sein kann, ist nicht zuletzt bei dem Untergang der K-141 Kursk (Wikipedia) im Gedächtnis geblieben. Vielleicht ist aber auch ein Ufo auf die Erde abgestürzt und im Meer versunken. Welche Nation möchte da nicht die erste sein, die die fremde Technologie für sich bergen möchte? Eine englischsprachige Lektüre zu einer spektakulären Rettung aus einem gesunkenen U-Boot gibt es von Peter Maas mit The terrible hours – The man behind the greatest submarine rescue in history (Die schrecklichen Stunden – Der Mann hinter der größten U-Boot Rettung in der Geschichte, ) ) über Charles “Swede” Momsen.
  • Das Meer ist durchzogen von dicken Kabeln, durch die unsere Kommunikation verläuft. Seekabel (Wikipedia) wie die Transatlantikkabel übernehmen heute mehr als 90% der Telefon- und Internetkommunikation. Die Kabel liegen dabei nicht überall auf Grund, sondern überspannen in der Tiefe auch schon mal den ein oder anderen Graben. Die ersten Kabel wurden bereits 1858 verlegt, aber seit den 1950ern ist eine wahre Explosion der Seeverkabelung zu beobachten. Die Kabel sind dabei immer wieder Opfer von Angriffen durch Tiere, Beschädigung durch Schiffe oder Veränderungen des Meeresbodens. (Beitrag zu Tiefseekabeln bei wire.de)
  • Ressourcenabbau ist ein weiteres Geschäft am Tiefseeboden. Ölbohrplattformen sind die sichtbaren Teile an der Meeresoberfläche. Bei der Suche nach dem schwarzen Gold dringt man allerdings auch in immer tiefere Bereiche vor und hat oft genug auch fatale Fehlschläge zu verzeichnen (vgl. Deepwater Horizon, siehe Wikipedia). Neben Öl existieren sicherlich auch noch eine ganze Reihe weiterer Bodenschätze, derer sich der Mensch eines Tages annehmen möchte: Methanhydrat (Wikipedia), seltene Erden (Wikipedia), Manganknollen (Wikipedia), etc.
  • Vulkanische Aktivitäten gibt es auch am Meeresboden. Schwarze und weiße Raucher (Wikipedia) sind da spannende Strukturen. Diese eigenständigen Biotope kann man erforschen, aber vielleicht auch als Energiequelle nutzen.
  • U-Boote wurden bereits im Mittelalter entworfen, im 19. Jahrhundert kamen dann die ersten Prototypen zum Einsatz. Für Steampunk oder am Mittelalter angelehnte Abenteuer bieten sich daher Anlehnungen an Nautilus, Brandtaucher oder die bemerkenswerten Unterseeboote aus dem Sezessionskrieg an (Wikipedia). Die Nautilus selber trägt ihren Namen übrigens nicht als Hommage an Jules Vernes Werk 20.000 Meilen unter dem Meer, sondern genau entgegengesetzt. Der französische Autor widmete 1870 das U-Boot in seinen Roman dem Erbauer des 1800 erbauten Tauchboots. Jules Vernes Romane um die Nautilus und Kapitän Nemo bieten zudem weiter zahlreiche Ideen und Anknüpfungspunkte für Abenteuer unter dem Meer.
  • Mehr in die Zukunft gerichtet kann auch ein postapokalyptisches Szenario die Menschen unter den Meeresspiegel getrieben haben. Wenn die Erdoberfläche für die kommenden Generationen unbewohnbar ist, fremde Planeten für die Masse der Menschheit unerreichbar sind, bleibt vielleicht nur eine Siedlung am Grund des Meeres.
  • Für Call of Cthulhu Spieler gibt es eine ganze Reihe an Anknüpfungspunkten. Nicht nur Cthulhu selber schläft auf unbestimmte Zeit in der Unterwasserstadt R’lyeh, sondern auch die Tiefen Wesen sind unterhalb der Wasseroberfläche angesiedelt. Ich für meinen Teil bin mir sicher, dass so mancher Tsunami auf einen Alptraum Cthulhus zurückzuführen ist. Da möchte ich nicht wissen, was passiert, wenn man ihn in seiner Tiefschlafphase weckt…
Kirchturm im See
Bild: © Dieter Ludwig Scharnagl / Pixabay (modifiziert)
  • Und wenn es nicht R’lyeh sein soll, dann kann man auch auf die legendäre, versunkene Stadt Atlantis stoßen. Versunkene Städte gibt es dabei auch tatsächlich mehr als genug, vor allem in künstlichen Seen. So mancher Stausee beinhaltet noch ein ganzes Dorf und bei niedrigem Wasserstand kann durch den Nebel die Kirchturmspitze gesehen werden. Was es in der Kirche selber wohl noch zu holen geben mag?
  • Will man es etwas martialischer, kann man auch Aktionen aus dem kalten Krieg nachstellen. Dieser hat nicht zu unerheblichen Maße auch unterhalb der Wasseroberfläche stattgefunden. Zahlreiche U-Boote haben dort vor fremden Küsten spioniert oder ihre radioaktiven Waffen spazieren gefahren. Spione absetzen oder abholen, Schiffe verfolgen (oder versenken), Datenleitungen anzapfen und sogar zum Nordpol tauchen (die Arktis ist im Gegensatz zur Antarkis schließlich nur ein großer, schwimmender Eisberg). Kriegsszenarien aus dem 2. Weltkrieg, dem U-Boot-Krieg gibt es ebenfalls zur Genüge. Allerdings sollte man bedenken, dass diese hochheroisierten Geschichten nur selten etwas mit der Wahrheit zu tun hatten. (Siehe auch: Das Boot).
  • Spionage ist übrigens auch ein Thema für ein Unterwasserabenteuer. Spezialeinheiten wie die Navy Seals oder die Kampfschwimmer und -taucher der Bundeswehr (KSK) sind nicht umsonst vorhanden. Ein solches eher actionlastiges Unterfangen eignet sich mindestens für alle Gegenwarts- oder Zukunftsszenarien.
  • Und dann wären da noch diverse Geschöpfe und Kreaturen, denen man in den Tiefen der Ozeane begegnen kann. Wale, Walhaie, Mondfische, Riesenkraken, Riesenkrebse, etc. um nur einmal die größeren zu erwähnen. Spannend und angsteinflößender finde ich fast schon eine ungezählte Masse an kleineren Wesen wie zum Beispiel die Invasion der Krebse in Frank Schätzings “Der Schwarm”, das übrigens auch als gute Inspirations- und Informationsquelle dienen kann (bei Amazon ).
  • Das Meer (bzw. das Wasser im Allgemeinen) bedeckt rund 71% der Erdoberfläche. Wenn etwas “vom Himmel” fällt landet es also mit äußerst hoher Wahrscheinlichkeit im Wasser. Meteoriten und andere kosmische Gesteinsbrocken dürfte man also in tausend Teile zersplittert am Meeresgrund finden.
  • Und noch einmal Schatzsuche: Auch im Süßwasser gibt es genügend zu finden. Das Gold der Nazis lagert Gerüchten zufolge immer noch in dem ein oder anderen Bergsee (Toplitzsee). Gefunden hat man es trotz großangelegter Suche von professionellen und Hobbytauchern bis heute nicht. Und die Bergseen der Alpen sollte man nicht unterschätzen, auch diese bringen teilweise gewaltige Tiefen (z.B. Starnberger See 128 m, Walchensee 190 m und Bodensee 254 m) mit sich. Der tiefste See hingegen liegt nicht in den Alpen, sondern ist der Baikalsee. Dieser bringt stolze 1.642 m auf den Tiefenmesser.
  • Algen gelten als Rohstoff und Energielieferant der Zukunft. Schon heute werden einige Algenarten in und als Lebensmittel eingesetzt. Mit der Photosynthese wandeln sie wie jede Pflanze Licht in speicherbare Energie um. Durch die enorme Größe des Meeres und preiswerten Algen (quasi gratis) geben sich hier viele Möglichkeiten für Biokraftstoffe. Doch Algen können sich auch unangenehm stark vermehren und Seen zum umkippen bringen. Das grüne Gold hat halt auch seine Tücken, wenn es dann zu schaumigen oder braunen Mengen wird.

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