Steigern im Rollenspiel und Ringe – #RPGaDAY 2016 und Loot-a-Day Tag 5

Jetzt habe ich in den vergangenen Jahren so viele Spiele geleitet, dass ich kaum noch dazu gekommen bin selber einen Charakter zu führen, außer bei gelegentlichen Demorunden einen One-Shot Charakter. Damit halten sich dann auch die Geschichten, die man sich über meinen Rollenspielcharakter erzählen könnte, wie es heute im #RPGaDAY gefragt wird, in Grenzen. Also weiche ich wieder einmal auf eine Alternativfrage für heute aus und befasse mich mit dem Verbessern von Charakteren, dem sogenannten Steigern.

Daneben gibt es auch heute wieder ein paar Gegenstände zum Plündern im Rahmen der Loot-a-Day Aktion. Heute sind es Ringe.

#RPGaDAY 2016 Tag 5

What is your preferred method of character improvement and why?
Was ist Deine bevorzugte Methode der Charakterverbesserung und warum?

GenCant_2173676900L_00Es dauert in der Regel nicht lange, bis einer der Mitspieler am Tisch meiner Cthulhu Runden die Frage stellt: Bekomme ich eigentlich keine Erfahrungspunkte? Wann kann ich meinen Charakter eigentlich weiterentwickeln?

Das Verfahren der Erfahrungspunkte, wie es in vielen Fantasy Rollenspielen zum Einsatz kommt und die die Spieler am Ende eines Abenteuers als Gummipunkte zugeteilt bekommen, greift bei Cthulhu einfach nicht. Auch finde ich diese Pseudowährung mit der man sich Fertigkeitenverbesserungen etc. erkaufen kann wenig sinnvoll handhabbar, zumindest für den Spielleiter.

Ohne Frage, ich kann das Interesse und das Bedürfnis der einzelnen Spieler nach einer Verbesserung ihrer Spielfigur durchaus nachvollziehen und diese sei ihnen auch vergönnt, doch nach dem zwanzigsten Abenteuer einen völlig überdimensionierten Superhelden ins Rennen zu führen, ist auch keine Option. Nicht umsonst setzen viele Rollenspielsysteme auf ein “inkrementelles” oder gar “exponentielles” Kostensystem zum Steigern von Fertigkeitswerten, sprich: die erste Verbesserungsstufe kostet nur einen Bruchteil dessen, was für die nächste Verbesserungsstufe aufgewandt werden muss.

Bei Cthulhu ist eine Steigerung möglich, wenn eine Fertigkeit erfolgreich angewandt wurde. War in den bisherigen (bis 6. Edition) ein besonderer Erfolg (Probenwurf kleiner als 20% des Zielwertes) erforderlich, hat man dies nun auf einen regulären Erfolg ausgeweitet – eine der aus meiner Sicht wenigen Verschlechterungen in der 7. Edition. Die Steigerungsmöglichkeit nach einer solchen erfolgreichen Probe wird auf dem Charakterbogen durch einen Haken (angekreuztes Feld vor der Fertigkeit) gekennuzeichnet und zu gegebener Zeit (Ende des Abenteuers, Beginn eines neuen Abschnitts, etc.) erlaubt der Spielleiter dann das Steigern. Die zunehmende Schwierigkeit wird hierbei durch die Verbesserungsprobe realisiert, denn nun muss der Spieler eine Probe auf die zu steigernde Fertigkeit ablegen und dabei abweichend von den üblichen Proben den Fertigkeitswert überbieten. War der Fertigkeitswert zuvor 25%, so hat er eine 75% Chance sich zu steigern. Ist der Fertigkeitswert allerdings schon 80%, so liegen die Erfolgsaussichten für eine weitere Verbesserung nun nur noch bei 20%.

Die klassischen Erfahrungspunkte sind ungerichtet, denn sie können vom Spieler für seinen Charakter so verwendet werden, wie er dies gerade möchte. Dies ermöglicht möglicherweise Fehler bei der Charaktererschaffung auszubügeln, doch wirkt dies für mich (der einen eher realitätsbezogenen Spilstil bevorzugt) nicht ganz nachvollziehbar. Die Variante, wie ich sie aus dem Cthulhu (BRP) Umfeld heraus kenne macht für mich mehr Sinn, denn eine Steigerung erfolgt nur in den Fertigkeiten, die auch (erfolgreich) angewandt wurden, also so, als ob der Charakter durch Anwendung dieser Fertigkeit trainiert hätte.

Losgelöst davon kann allerdings auch eine Steigerung in anderen Bereichen erfolgen, wenn dies nachvollziehbar verargumentiert wird. Hat der Charakter nach dem vergangenen Abenteuer an einem Schießtraining teilgenommen oder ein wissenschaftliches Werk studiert, so sind selbstverständlich auch hier Verbesserungen möglich – und dies nicht willkürlich, sondern mit einem entsprechenden Hintergrund.

Wer oder was #RPGaDAY ist, kann in meinen Ankündigungsartikel zum #RPGaDAY 2016 noch einmal nachgelesen werden.

Loot-a-Day Tag 5

Ein ganz besonderer Schatz soll heute bei Loot-a-Day zu finden sein, es geht um

Ringe

Vermutlich denken die meisten sogleich an vermutlich den, bzw. die berühmtesten Ringe…

Three Rings for the Elven-kings under the sky,
Seven for the Dwarf-lords in their halls of stone,
Nine for Mortal Men doomed to die,
One for the Dark Lord on his dark throne
In the Land of Mordor where the Shadows lie.
One Ring to rule them all, One Ring to find them,
One Ring to bring them all and in the darkness bind them
In the Land of Mordor where the Shadows lie.

aus: J. R. R. Tolkien, Herr der Ringe

Nun aber als wertvollen Schatz einfach auf diese bekannten Artefakte zurückzugreifen, wäre vielleicht zu einfach. Also müssen andere Ringe her.

  • Da wäre einmal der kleine, schmucke Ring aus Gold, der immer noch fest um den Fingerknochen seiner früheren Besitzerin geschmiegt ist. Untrennbar vereint erstrahlt sein Glanz im Sarkophag und ist ein markanter Punkt inmitten all der zerfallenden Gebeine. Wer ihn an sich nehmen möchte, muss zwangsläufig auch den Knochen dazu nehmen…
  • Dann hätten wir noch den Holo-Ring. Dieser erlaubt es ein holografisches Abbild seines Trägers im Umkreis von rund 20 Metern zu erzeugen. Dieser Effekt bedarf gewisser technischer oder magischer Kenntnisse – je nach Setting. Der Träger muss den Ring halb drehen und anschließend die Position mit dem Arm anvisieren, wo das Hologramm erscheinen soll. Wurde das holografische Bild aufgebaut, steht es für ca. 5 Minuten zur Verfügung und imitiert alle Bewegungen, die auch der Träger vornimmt. (Idee basiert auf dem Armband in Total Recal.)
  • Und zuletzt präsentiere ich noch den kaiserlichen Siegelring, ein klobiges Schmuckstück aus reinem Gold mit mehreren Rubinen und Smaragden bestückt und dem Wappen ihrer Hoheit versehen. Alleine das Material ist bereits ein kleines Vermögen Wert, die Macht, die der Ring ausstrahlt und seinem Träger verleiht, ist hingegen unbezahlbar.

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