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Bild: © Sebastian Ganso / Pixabay
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Spielbericht Tangaroa

Spielbericht zu Tangaroa

Gleich die erste Runde, in der ich das Abenteuer geleitet habe – das war dazu sogar noch äußerst spontan – hatte perfekt funktioniert. Die Spieler sind genau in ihre Rollen geschlüpft und sind im Rahmen des Spiels aufeinander losgegangen. Als Spielleiter entpuppte diese Runde sich äußerst entspannt, denn phasenweise musste ich überhaupt nichts zum Spiel beitragen.

So ist es allerdings nicht immer.

Auf dem Forschungsschiff Ikatere

Erfreulicherweise war es in jeder Runde bislang so, dass Muller sich an Bord der Ikatere für den “Ausflug” in die Tiefe freiwillig gemeldet hat, nachdem die drei anderen Kandidaten nominiert waren.

Die drei Minuten (siehe Abweichungen der Publikation), in denen alle ihre Ausrüstung komplettieren sollen, wurden immer eifrig genutzt. Natürlich wird wahllos Material eingepackt, das man vielleicht, aber wirklich nur vielleicht gebrauchen könnte. In den meisten Fällen wurden Banalitäten wie Taschenlampen oder Funkgeräte nicht in die Tiefe mitgenommen.

Glücklicherweise gibt es an Bord des Shuttles eine Notlampe, die Evans nur äußerst ungern heraus rückt, gehört sie doch zur vorgeschriebenen Sicherheitsausrüstung an Bord seines Raum… Tauchboots.

Muller nimmt gerne eine Waffe mit. Hierbei sollte man darauf achten, dass er als mittlerweile eher ziviler Angestellter im Pentagon und so fern der Vereinigten Staaten wohl kaum eine größere Waffe mit sich führen dürfte. Zudem ist ein Schusswaffengebrauch an Bord der Tangaroa hinsichtlich Querschläger und des sehr beengten Raums äußerst riskant und sollte bei einem Fehlschlag dann auch entsprechend gewürdigt werden.

Für meinen Teil habe ich es oft so gehandhabt, dass eine Arzttasche oder Werkzeugkasten nicht weiter detailliert werden muss. Wenn es darauf ankommt ein etwas spezielleres, ungewöhnlicheres Teil daraus hervorzuziehen, wurde dies mit einer Probe auf Glück entschieden, was, nachdem es im Vorfeld so kommuniziert wurde, für alle Spieler fein war.

Reise in die Tiefsee

Evans sorgt mit seiner Erscheinung und seinem Verhalten (siehe Abweichungen der Publikation) immer für eine aufgelockerte Stimmung, die ein wenig im Kontrast zu den Ereignissen steht, die sich dann später in der Stille und Dunkelheit der Station ergibt. Diesen Übergang versuche ich auch sprachlich darzustellen, indem Evans bei Annäherung an die Tangaroa die Musik abschaltet und selber deutlich ruhiger und konzentrierter wird. Nötigenfalls stellt er (“Das ist ja merkwürdig!”) selber Veränderungen an der Forschungsstation fest, die dem Ingenieur nicht auffallen.

Die Reise in die Tiefe ist eigentlich dafür gedacht, dass der Ingenieur die Gelegenheit hat den Mitreisenden einen Überblick über die Station zu geben, denn nur er verfügt über dieses Insiderwissen. In nur einer Runde wurde dies intensiv genutzt, in den übrigen Spielrunden ist das Rettungsteam völlig unkoordiniert und planlos in die Station eingestiegen.

Ob der Einstieg am Technik- oder Kontrollodul stattfindet (siehe Abweichungen der Publikation), ist spieltechnisch weniger von Bedeutung und so haben sich die Spielrunden auch recht gleichverteilt für die beiden Möglichkeiten entschieden. Betreten sie das Kontrollmodul zuerst, finden sie dort schnell den Schwerstverletzten (die Verletzungen habe ich oft dramatischer gestaltet, also z. B. eine Schädelbasisfraktur), haben aber noch keinen Überblick über die anderen Räumlichkeiten und zögern oft damit, ihn an die Oberfläche zu bringen. Bei einem Einstieg ins Technikmodul wissen die Investigatoren beim Fund des Verletzten immerhin, dass der Zugang zu den verbleibenden Modulen komplexer wird und verbringen den Verletzten planmäßig zur Oberfläche.

Ein paar Diskussionen ergeben sich gelegentlich ob der Rolle des Mediziners, der ggf. mit dem Verletzten auftauchen möchte. Hier hilft es, darauf hinzuweisen, dass er während des Auftauchens nichts für den Patienten tun kann, da das hierzu erforderliche medizinische Equipment nicht einmal an Bord der Ikatere zu finden wäre. Was getan werden kann, hat er an Bord der Tangaroa (hoffentlich) getan, den Rest müssen Profis auf dem Festland machen. Außerdem wäre so der Rettungstrupp ohne medizinische Betreuung auf der Tangaroa und das … nun ja.

Inhalt

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. P. Hansen

    Sehr geehrter Herr Jaegers,
    Ihr Artikel ist nun bald drei Jahre alt, aber ich habe ihr Abenteuer gestern Abend leiten dürfen und möchte meinen Spaß daran mit Ihnen teilen.
    Ich habe mir beim Leiten einige Freiheiten genommen und bin froh über Ihre Aussagen zu Abweichungen der Publikation und Ihrer Version. Das gibt dem Abenteuer noch mehr Volumen.
    Tatsächlich hat meine Gruppe gestern recht schnell das Technikmodul besucht und die Luftverhältnisse angepasst, allerdings gehen sie bisher weniger auf die immer mal wieder angedeuteten Hintergründe der Figuren ein. Wir mussten gestern Schluss machen, als das Walker-Wesen die Konfrontation mit der Rettungtruppe gesucht hat. Die Gruppe hat sich gleich aufgeteilt und jeder versucht, die eigene Haut zu retten ohne auf die anderen zu achten, was für ein spannendes Finale und eine gute “Was wäre, wenn…?” Diskussion sorgen könnte.
    Auf jeden Fall wollte ich mich schon jetzt bei Ihnen bedanken für dieses Abenteuer. Und freue mich darauf, es in der kommenden Woche zu beenden.

    1. Hi,

      danke für das Feedback und es freut mich, dass euch das Abenteuer gefällt. Dann wünsche ich euch noch ein spannendes Finale ;-)

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