RPG-Blog-O-Quest September 2017: Charaktere

Nach dem RPG-Blog-O-Quest ist vor dem RPG-Blog-O-Quest. Gestern Nacht habe ich noch meine eigenen Fragen aus dem Monat August beantwortet, heute schon startet die neue Runde. Die Organisation im September liegt bei Timberwere und es geht dieses Mal um Charaktere.

Die Beantwortung der Fragen wird mir vermutlich wieder einmal etwas schwer von der Hand gehen, denn viel zu oft ertappe ich mich in der Rolle des Spielleiters oder des Con-One-Shot-Spielers, der vorgefertigte Charaktere auf den Tisch bekommt. Aber mal sehen, was sich daraus machen lässt, denn immerhin muss ich ja gelegentlich als Spielleiter auch Erzählerfiguren erschaffen.

In gewohnter Weise sind die bei dieser Blogaktion vorgegebenen Elemente der Fragen in fett gehalten, meine persönlichen Anteile (die Antworten) dann in regulärer Schrift.

  1. Nach welchen Gesichtspunkten und aufgrund welcher Inspirationen baust du deine Charaktere? Oftmals ist das rein intuitiv, wenn ich mir eigene Spielercharaktere erschaffe. Spontan fällt mir irgendeine Figur ein und diese baue ich dann aus. Letztlich sind es aber oftmals Klassische Klischees oder Filmfiguren als Vorlagen, die dann wieder am Besten passen, um einen Charakter zu bauen.
    Wenn ich als Spielleiter für One-Shots selber vorgefertigte Charaktere basteln muss, versuche ich eine Gruppe zu schaffen, die möglichst gut aufeinander abgestimmt ist, aber auch ausreichend potenzial für Dissensen mit sich bringt.
  2. Was fällt dir am Leichtesten bzw. am Schwersten beim Charakterbau und warum? Die Punkteverteilung ist ein Gräuel. Ja, Kaufsysteme sind zwar die bessere Option, aber – hach – so viele spannende Fertigkeiten und nur so wenige Punkte zu vergeben. Einen Namen zu vergeben ist auch immer ein Krampf, aber zum Glück kann man sich ja mittlerweile diverse Namensgeneratoren bemühen und hat dann schnell ein paar zur Hand.
    Ein wenig ärgerlich finde ich immer nur, dass, wenn man wirklich einfach mal den Mann/die Frau von nebenan erschafft, dieser Charakter für die meisten Abenteuer gänzlich ungeeignet sind. Wer keine Fertigkeitspunkte auf “verborgenes erkennen” oder Kampfattribute hat, braucht oftmals gar nicht erst anzutreten.
  3. Recycelst du gelegentlich Charaktere, die du in einer früheren Runde schon einmal gespielt hast, für neue Runden und warum oder warum nicht? Das ist bei mir bislang noch nicht wirklich vorgekommen. Das liegt allerdings an den Umständen >90% Spielleiter und der Rest eher One-Shots mit fertigen Charakteren. In der Schublade habe ich tatsächlich einige fertige Charaktere, die aber noch nie wirklich sinnig zum Einsatz gekommen sind.
  4. Wie stehst du zum Charaktertod? Darf dein Charakter sterben bzw. unter welchen Umständen? Natürlich darf er sterben. Das gehört doch zum “Helden” dazu. Wo ist denn der Reiz beim Abenteuer, wenn der Charakter nicht einer omnipräsenten Bedrohung für Leib und Leben ausgesetzt ist? Ok, ich bin Cthulhu Spieler, das sieht bei anderen Abenteuern vielleicht anders aus, aber hier … Es sollte allerdings ein schöner, heroischer Charaktertod sein, bei dem ich als Spielleiter den Spielern dann auch gerne den Freiraum einräume um ihren Abgang auch heroisch zu gestalten. Dann ist es auch für diejenigen, die sich mit dem Ende ihrer Figur schwer tun, deutlich leichter.
  5. Was bedeutet Charakterentwicklung für dich? Eine Sache, die ich immer wieder sträflich vernachlässige, zumal die Entwicklung im von mir primär bespielten Cthulhu Universum, eher langsam voranschreitet. Charakterentwicklung ist toll, wobei ich eine aus der Erfahrung heraus gestartete Entwicklung bevorzuge. Die klassischen frei verteilbaren Erfahrungspunkte mag ich nicht. Für mich muss eine Charakterentwicklung nachvollziehbar sein.

Und dann ist da noch die traditionelle

  • Bonusfrage: Der erfolgloseste Charakter, den ich je gebaut habe, war eine Abenteurerin für DSA (4.1), weil sie so viel an Ausrüstung qua Regelwerk mitbekommen hat, dass selbst das zugehörige Pferd (oder war es ein Esel) dies nicht transportieren konnte.

Wie der RPG-Blog-O-Quest funktioniert?

Und für die, die den monatlichen RPG-Blog-O-Quest immer noch nicht kennen, ist hier auch noch einmal die Erläuterung zu der monatlichen Aktion zusammengefasst:

  • An jedem Monatsersten stellen unterschiedliche Blogs, organisiert über das Forum auf RSP-Blogs, dem Rollenspielvolk fünf +1B Fragen (in der Regel in Form von Lückentexten), um deren Beantwortung auf Blogs, in Podcasts, in Vlogs oder in Foren gebeten wird.
  • Jeder Monat erhält ein Hauptthema um den sich die Fragen drehen.
  • Über die Zusendung der Links freuen sich die Ausrichter.
  • Jeder, der sich die Zeit nimmt, die Fragen zu beantworten ist herzlich Willkommen.
  • Die “RPG-Blog-O–Quest” Logos (alle drei sind auf dieser Seite dargestellt) dürfen selbstverständlich in den Beiträgen benutzt werden.

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Timberwere

    Das mit dem heroischen Charaktertod und der nachvollziehbaren Charakterentwicklung kann ich absolut nachvollziehen. Ich habe absolut nichts dagegen, dass der Charakter stirbt, aber wenn es quasi im Vorbeigehen passiert, dann hat das so etwas von einem Antiklimax, das finde ich schade.

    Schön auch, dass du in deinem Beitrag ebenfalls auf die Erschaffung von NSCs oder SL-Figuren (oder wie auch immer man sie nennen mag) eingehst.

    Und bei deiner Beschreibung der DSA-Abenteurerin, die ihre vom System vorgegebene Ausrüstung nicht einmal mit einem Lastentier transportieren konnte, musste ich schmunzeln. Was zum Geier hatte die laut Regeln alles dabei?

    1. Michael L. Jaegers

      Ich müsste das noch einmal versuchen zu reproduzieren, da das Ganze schon wieder ein paar Jahre zurück liegt, aber der Killer war letztlich wohl das Zelt, was für eine Abenteurerin/Entdeckerin ja nichts ungewöhnliches sein sollte. Da ich die ärmste auch eher klein von Statur designed hatte, war ihre Tragkraft von sich aus auch nicht so berauschend.

      Die Kommentare aus meinem DSA bewanderten Umfeld waren da auch nicht hilfreich: “Sie muss ja nicht immer alles mitschleppen.”

      Himmel noch mal, wozu habe ich denn ein Zelt, wenn ich auf eine Expedition gehe und das dann daheim lassen muss?

      1. Timberwere

        Eigentlich sollte ein Zelt wirklich nichts Ungewöhnliches sein, sollte man meinen.

        (Und okay, ich habe DSA nie wirklich gespielt – eine kurze Teilnahme an einer seit langem bestehenden Onlinerunde, die damit endete, dass ich erkannte, dass DSA 4.1 nie mein System werden würde – aber deine Anekdote bestätigt mir diese Erkenntnis gerade noch einmal.)

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