Nick Cutter: Die Tiefe

Titel, Covergestaltung und Klappentext waren ausreichend vielversprechend um im örtlichen Buchhandel zu dem 500 Seiten starken Thriller von Nick Cutter, alias Craig Davidson, zu greifen. Nun hat er sein recht kurzes Dasein auf dem SUB hinter sich und ist ausgelesen worden. Der Spontankauf mit der Stephen King Empfehlung hat mich dann allerdings nicht hundertprozentig überzeugt.

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Die Menschheit wird durch eine ungewöhnliche Krankheit heimgesucht. Äußerlich tragen die Menschen schwarze Flecken zur Schau, doch fataler ist die damit einhergehende Demenz, die den Erkrankten letztlich verhungern lässt, weil er schlicht und ergreifend vergisst Nahrung zu sich zu nehmen, wenn er nicht zuvor bereits durch einen fatalen Unfall ums Leben gekommen ist.

Mit dieser Prämisse und einem entsprechend interessanten Auftakt, der ich kurz einen Zombieroman befürchten ließ, wird der Veterinär Lukas Nelson quer durch die Staaten über den Pazifik beordert um dann auf einer großen, schwimmenden Basis anzulanden. Hier erfährt er dann auch näheres, warum er diese Strapazen auf sich nehmen musste. Sein hochbegabter Bruder befindet sich als einer von drei Wissenschaftlern 8 Meilen unterhalb der Plattform in einer Forschungsstation, der Trieste, am Grunde des Marianengrabens. Die Kommunikation zur Trieste ist so gut wie zusammengebrochen, doch zwei Sachen haben die Oberfläche in letzter Zeit erreicht: Ein Hilferuf nach Lukas und ein Tauchboot mit einem toten, verstümmelten Wissenschaftler.

Die Wissenschaftler untersuchen eine merkwürdige Substanz, die mit einer Art Eigenleben ausgestattet in der Lage ist Krankheiten und Verletzungen zu heilen. Mit der als Ambrosia bezeichneten Substanz versehene Tiere weisen ein äußerst hohes Alter auf, sind immun gegen hohe Dosen an Giften und sogar amputierte Extremitäten wachsen wieder zusammen. Ein vielversprechendes Mittel also gegen die globale Epidemie, die bereits einen großen Teil der Bevölkerung ausgerottet hat.

Doch nun also die Katastrophe am Meeresgrund, die der herbeigerufene “Luke” und die Soldatin Alice “Al” untersuchen sollen, denn es geht um die größte Hoffnung der Menschen.

Titel Die Tiefe
Autor Nick Cutter
OriginaltitelThe Deep
Verlag Heyne
Seiten 528
ISBN-10
ISBN-13
3453418964
978-3453418967
Bestellen bei Amazonkommerzieller Link
Preis 9,99 €
Es dauert rund 300 Seiten, bis klar wird, was Nick Cutter mit seinem Roman will. Die Handlung springt zwischen drei Zeitebenen des Protagonisten Lukas Nelson (Kindheit, nahe Vergangenheit und Gegenwart). Als Kind ist Luke von seiner dominanten Mutter drangsaliert und immer in den Schatten seines hochbegabten Bruders gestellt worden. Vor nicht allzu langer Zeit ist sein Sohn unter seiner Aufsicht spurlos verschwunden und jetzt befindet er sich 8 Meilen unter der Meeresoberfläche in einem Forschungslabor mit am Rande des Wahnsinns agierenden Wissenschaftlern und ist selber nicht minder weit vom Verlust seines Verstandes entfernt.

Im Verlauf der Handlung wird immer klarer, dass es wohl ein bescheidener Versuch eines Horrorromans mit für B-Movies üblichen Logikfehlern ist. Warum müssen Al und Luke durch äußerst schmale Schächte klettern um an für das Überleben relevante technische Einheiten der Station zu gelangen? Der Luftaufbereiter in einer Unterwasserstation dürfte sicherlich einer der am Besten zugänglichen Objekte sein. Und ein (vermutlich Verbrennungs-)Generator für die Stromversorgung befindet sich an Bord.

Besonders verwirrend ist die Verwendung den Namen “Luke” und “Al”. Auch wenn im englischen Original so verwendet, hätte in der deutschen Übersetzung der jeweils volle Name “Lukas”, bzw. “Alice” das Lesen erleichtert. Sätze wie “Luke stand vor der Luke” oder “Als Hand war zertrümmert, als…” die in dieser Form zu häufig auftreten, wären dann zu Gunsten des Leseflusses vermieden worden.

Schon lange habe ich bei einem Buch eines großen Verlags auch nicht mehr so viele Schreibfehler gefunden. Die Quote von einem Fehler auf 40 Seiten ist zwar immer noch niedrig, dennoch bei einem 528 Seiten Werk auffällig.

Fazit

Daumenwertung 1 von 4
1 von 4
Luken

Zusammenfassend eiert der Roman auf den ersten 300 Seiten herum und entpuppt sich dann als Horror Roman. Ab Seite 400 wird es dann einigermaßen spannend und spätestens ab Seite 500 völlig abstrus als Lukas dann in völliger geistiger Umnachtung abdreht. Nein, das war nichts. Vielversprechend, auch für das Horror Genre, doch inhaltlich zuweilen unlogisch, langatmig und mit Passagen, die die Handlung nicht im geringsten Sinne weiterbringen. Einige Anregungen für ein cthuloides Unterwasserabenteuer konnte ich dem Buch entnehmen, doch das war es dann auch schon.

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