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Bild: © kyejung kim Pixabay
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Dragon’s Hoard – eine Kampagne für das Das Lied von Eis und Feuer Rollenspiel

Was wäre, wenn der irre König vor der Thronübernahme durch Robert Baratheon seine Schatzkammer nicht durch Verschwendung geleert hätte? Was, wenn dieser gewaltige Schatz, der Drachenhort, noch existiert, nur halt nicht mehr in Königsmund, sondern an einem verborgenen Ort, über den nur eine kleine, eingeschworene Gruppe weiß. Und was, wenn ausgerechnet das Haus der Spieler die Chance bekäme, diesen Schatz zu heben?

Dragon’s Hoard ist eine Abenteuerkampagne für das Game-of-Thrones Rollenspiel (Das Lied von Eis und Feuer), die ich mir einmal genauer angesehen habe. Es hat vergleichsweise lange gedauert, bis für das Rollenspiel wieder einmal Material auf den Markt gebracht wurde, doch das Warten hat sich wohl gelohnt.

Ich bin der Sohn von Jothos Velaryon, dem letzten wahren Roten Schatzmeister des Roten Bergfrieds der letzten Drachenkönige, Meister von Maegors Feste.

Das Lied von Eis und Feuer - Dragon´s Hoard
Eine Besprechung von Rollenspielkampagnen ist ohne verräterische Hinweise auf den Inhalt (Spoiler) zu machen. Daher sei bereits an dieser frühen Stelle darauf hingewiesen, dass potenzielle Spieler sich bei diesem Beitrag der Gefahr bewusst sein sollten und die folgenden Abschnitte besser überspringen und unmittelbar zum Fazit am Ende dieses Beitrags gehen sollten. Spielleiter, die in Erwägung ziehen diese Kampagne für ihre Spieler zu leiten, sind entsprechend herzlich eingeladen auch die folgenden Abschnitte der Rezension zu lesen.

Das Rollenspiel in der von George R. R. Martin erschaffenen Welt spielt vor den Ereignissen in den Büchern, bzw. der populären Game-of-Thrones Verfilmung. So ist es auch in der Kampagne Dragon’s Hoard, die etwa 12 Jahre nach der Rebellion gegen den irren König spielt. Nach dem Sieg mussten die Rebellen feststellen, dass die Schatzkammer des Königs so gut wie leer war. Alle Reichtümer waren von dem verschwenderischen Robert Baratheon verprasst worden. Doch, und dies ist die Prämisse der Kampagne Dragon’s Hoard, was wäre, wenn der Reichtum nicht verschwendet worden wäre, was, wenn er von einem umsichtigen Schatzmeister in der Dämmerung der Targaryen Herrschaft in Sicherheit gebracht worden wäre für die Zeit, in der ein neuer Targaryen König auf dem Eisernen Thron platzgenommen hat.

In einer stürmischen Nacht erbitten einige Männer der Nachtwache um Unterkunft am Tor des Hauses der Spielercharaktere. Unter den Männern im Schwarz ist auch einer, Aeron Wasser, der den Spielercharakteren möglicherweise entfernt bekannt vorkommt, da er in seiner Kindheit einige Zeit auf der Feste verbracht hat. Heute ist er des Mordes an seinem Vater beschuldigt und zum Tode, bzw. zur Mauer verurteilt worden. Doch Aeron ist unschuldig und versucht seine Freiheit mit seinem Wissen um ein Geheimnis um einen gewaltigen Schatz, den Drachenhort, bei den Spielercharakteren zu erkaufen. Doch Aerons Wissen ist nur rudimentär, denn sein Vater, der bei zahlreichen Lords in Ungnade gefallene, ehemalige Schatzmeister Jothos Velaryon, hat ihn längst nicht vollständig in das Geheimnis eingeweiht.

Was dann folgt ist eine kleine Schnitzeljagd quer durch die Lande auf der Suche nach denjenigen, die vor 12 Jahren dabei geholfen haben den Schatz aus Königsmund fortzubringen und der Schatzkammer selbst. Doch bereits im ersten Kapitel müssen die Spieler feststellen, dass ihre Charaktere nicht die einzigen sind, die nach dem verborgenen Reichtum suchen und werden sich fortan immer mit einem anderen Haus im Nacken sehen.

Die Kampagne um den Drachenhort erstreckt sich über insgesamt 5 inhaltlich gut strukturierte Kapitel, die sich alle um jeweils eine eigene Lokation, aber auch gleich um ein separates Kernelement im Rollenspiel drehen. So haben die Spielercharaktere nicht nur zahlreiche Intrigen zu bewältigen, sondern auch schon recht früh einen kriegerischen Angriff auf ihr Heimathaus. Wenn gewünscht ist ein Tjost (Turnier) für die Helden der Spieler drin bevor anschließend einige Schiffsreisen anstehen, die sie nach Braavos und zu den Trittsteinen bringen, wobei auch ein trendiges Piratenfeeling nicht zu kurz kommt. Der Drachenhort selber ist als kleiner Dungeon aufgebaut, dessen erfolgreiche Bezwingung noch längst nicht das Ende der Kampagne bedeutet.

Dieses sehr abwechslungsreiche Programm macht in meinen Augen die Dragon’s Hoard Kampagne sehr interessant und spannend. Was zunächst wie eine schnöde Schatzsuche anmutet, entpuppt sich als vollwertiges Abenteuer mit mächtigen Gegnern und unterschiedlichsten Herausforderungen. Die immer im Nacken sitzenden Gegner, werden vor allem in den letzten Teilen durch den Feindesfortschritt gesteuert. Bei diesem Mechanismus werden die Entscheidungen und Wege der Spieler auf einer Punkteskala zusammengefasst und darüber das Wissen und der Vorsprung ihrer Gegner ermittelt. Waren die Spieler äußerst umsichtig, sind die Gegner eher ratlos und noch Wochen entfernt. Wurde allerdings zu viel Aufmerksamkeit erregt oder hat man sich mit den falschen Erzählerfiguren angelegt, erleben die Spielercharaktere am Drachenhort ihr blaues Wunder.

Spielerisch wird die Kampagne kaum mit einer rein kampforientierten Runde zu schaffen sein. Es ist eine gesunde Mischung aus Verhandlungsgeschick, Umsicht und Verteidigung erforderlich um an den Drachenhort zu gelangen. Feinde lauern hinter jeder Ecke und wer einen potenziellen Unterstützer vergrätzt, wird einige Umwege auf dem Weg in Kauf nehmen müssen.

Für das Das Lied von Eis und Feuer Rollenspiel sind bisher erschienen:


Die Kampagne ist sehr universell geschrieben, so macht es wenig aus, auf wessen Seite (pro oder contra Targaryen) die Spielercharaktere stehen. Auch ist es fast unerheblich, wo sich das Haus auf Westeros befindet, lediglich die Reisezeiten können sich hierdurch verändern. Der Ausgang der Kampagne ist recht offen und selbst, wenn die Abenteurer den Drachenhort gefunden haben, ist nicht gewiss, ob der Schatz in ihr eigenes Vermögen fließt, oder ob der neue König diesen einfordert. Die zahlreichen Erzählercharaktere mit ihren eigenen Motivationen bieten genügend Raum für Intrigen, so dass ein wahres Game-of-Thrones Feeling aufkommen kann und für die Spieler so manche (böse) Überraschung bleibt.

Das letzte Kapitel ist mit Sicherheit das anspruchsvollste und tödlichste. Hier ist aus meiner Sicht der Spielleiter gefordert die Szenen soweit anzupassen oder auszugestalten, dass der Wechsel von den vorherigen Kapiteln nicht zu extrem ausfällt.

Inhalt

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Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Der Gast

    Ich möchte zwei Dinge ergänzen:

    – positiv an der Kampagne ist, dass man bis auf die Kapitel 1 und 5 die Kampagne nicht linear, also der Reihenfolge nach spielen muss. Es ist zB möglich, Kapitel 4 auch gleich nach dem Angriff auf die Heimatburg aus Kapitel 1 zu spielen. Wollen die Spieler erstmal bezüglich des Familienmitglieds forschen, ist das völlig in Ordnung. Eine Reise zum Turnier und dann nach Braavos ist auch im Anschluss bzw. zeitgleich (bei Aufteilung der Gruppe) möglich

    – negativ: der Antagonist ist ein gewisser Lord Mikkel Kressen. Das Haus Kressen existiert zwar im GoT- Univerdim wirklich, aber es sind keine Informationen über den Gegner in dieser Kampagne vorhanden. Keine Hintergrundgeschichte, keine Werte, keine Beschreibung- Nichts ist im Anhang wiederzufinden. Dabei werden die Spieler mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auf diese Person treffen. Für den Hauptantogonisten wäre eine detaillierte Charakterbeschreibung aber sehr wichtig gewesen…

    Trotzdem eine sehr interessante und umfangreiche Kampagne

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