Chad Taylor: Shirker

Es war auf der Buchmesse 2013 in Frankfurt, als ich im Rahmen eines Interviews auf den neuseeländischen Autor Chad Taylor aufmerksam gemacht wurde. Das Interview, bzw. den Talk auf der Bühne führte niemand geringeres als Wulf Dorn durch. Und mit Paul Cleave, der sich ebenfalls unter den Gästen befand, war dies eine der interessantesten Veranstaltungen an jenem Tag. Chad Talyor wurde von Wulf Dorn als einen seiner bevorzugten Thriller Autoren vorgestellt, also gab ich ihm eine Chance und bestellte mir eines seiner Werke: Shirker.

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Es hätte vielleicht zu denken geben können, dass das Buch Shirker von Chad Taylor in Deutschland vom dtv 2001 und 2003 zwei mal aufgelegt worden ist, allerdings nur noch gebraucht erworben werden kann. Die Investition war demnach nicht wirklich kritisch. Die Motivation das etwas angestaubte, zehn Jahre alte Exemplar zu lesen, hielt sich dann auch in Grenzen und so fristete der Psychothriller erst einmal eine ganze Weile sein Dasein auf meinem Stapel ungelesener Bücher.

Shirker spielt in einer neuseeländischen Großstadt, der Taylor einen äußerst düsteren Touch verleiht. Ellerslie Penrose hat sein Büro in einem weitgehend leerstehenden Hochhaus und sich dort auch gleich illegalerweise seine Wohnstatt eingerichtet. Penrose ist selbständiger Finanzberater, der eines Tages am Schauplatz eines Kapitalverbrechens vorbei kommt und die Brieftasche des Opfers einsteckt. Zunächst hatte er diese in guter Absicht an sich genommen um diese der Polizei zu übergeben, doch durch eine Verwechslung rutscht er nun unvermittelt in das Visier des ermittelnden Beamten und behält seinen Fund nun lieber für sich.

Das grausame Verbrechen noch vor Augen, beschließt Penrose auf eigene Faust mehr über das Mordopfer in Erfahrung zu bringen und besucht dessen Zwillingsbruder. Die Geschwister führten ein Antiquitätengeschäft und in den letzten Wochen versuchte der nun Ermordete ein paar äußerst ungewöhnliche Objekte an den Mann zu bringen. Hierbei handelte es sich um papierne Scheiben eines Spielzeugs, auf denen in kleiner Schrift eine Art Tagebuch verfasst wurde. Die Lektüre dieses Tagebuchs ließ den Schluss zu, dass es weit über einhundert Jahre alt war und der Verfasser als Kind in einem Eisenbahntunnel dem Tod von der Schippe gesprungen ist, nur weil er es so wollte.

Während man sich als Leser nun immer mehr fragt, um was für eine Geschichte es sich bei diesem Psychothriller handelt, spinnt Tayor die Geschichte um den auf eigene Faust ermittelnden Penrose konsequent weiter. Ansatzweise kommen Spuren von Verfolgungswahn auf, als sich der Protagonist darauf versteift, dass der Autor der Tagebücher heute noch am Leben sei und letztlich aus einem der oberen Geschosse eines Hotels stürzt …

Chad Taylor schreibt recht wortgewandt und schafft es in Shirker definitiv eine düstere Stimmung á la Film Noir zu verbreiten. Doch dem Thriller fehlt es aus meiner Sicht an Tempo, an Spannung und einer nachvollziehbaren Handlung. Völlig unklar, ob es sich nun um eine Fantasy-Geschichte handeln soll, oder ein Psychothriller, bei dem der Protagonist in eine Scheinwelt abdriftet, konnte mich der Roman nicht überzeugen.

Meine Begeisterung über die rund 270 Seiten hält sich in Grenzen und war kein guter Start in das Lesejahr. Chad Taylor: Shirker ist bei zwischenzeitlich passenderweise auch nur noch als Pfennigsartikel erhältlich.

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