Aus den Laboren der Welt

Ich weiß noch nicht, wo und wie dieser Beitrag aussehen wird, wenn ich ihn dann vollendet habe. Die Zeit ist knapp und zu viele Dinge schwirren in meinem Kopf zum Thema des aktuellen Karneval der Rollenspielblogs. Schaut man in die klassische Literatur, aber auch in die Verfilmung von Grusel- und Horror, so ist die Wissenschaft nicht selten dabei vertreten. Vieles davon bietet gute Vorlagen für spannende Abenteuer, Grund genug also sich einmal näher damit zu befassen, was in den Laboren so alles zu Tage gefördert wurde – oder zur Tage gefördert werden könnte…

Es leuchtet! seht! – Nun läßt sich wirklich hoffen,
Daß, wenn wir aus viel hundert Stoffen
Durch Mischung – denn auf Mischung kommt es an –
Den Menschenstoff gemächlich componiren,
In einen Kolben verlutiren
Und ihn gehörig cohobiren,
So ist das Werk im Stillen abgethan.
Es wird! die Masse regt sich klarer!
Die Ueberzeugung wahrer, wahrer!
Was man an der Natur Geheimnisvolles pries,
Das wagen wir verständig zu probiren,
Und was sie sonst organisiren ließ,
Das lassen wir krystallisiren.

aus: Johann Wolfgang Goethe: Faust II

Zwar habe ich schon einen Beitrag verfasst, aber ein weiterer kann ja sicherlich nicht schaden. Das Thema von Gloria lautet nach wie vor “Auswüchse der Wissenschaft” und ist fast schon prädestiniert für Rollenspiele, vor allem im Horrorgenre. Aus einem kleinen Brainstorming erwuchs schon rasch eine Liste mit Entdeckungen (oder Methoden), die fiktive oder reale Wissenschaftler machten und nicht selten enorme Probleme mit sich brachten.

Bild: © Nerd-Gedanken (modifiziert)
Bild: © Nerd-Gedanken (modifiziert)

“Es lebt!” – Menschen schaffen

Was in dem Zitat aus Goethes Faust  beschrieben wird, ist wohl schon immer ein Wunsch der Menschen gewesen, seit er den Wissenschaften frönt. Ein Streben danach gottgleich zu werden und in der Lage zu sein, Leben aus toter Materie zu schaffen. Die Literatur ist voll davon, wie ich gleich exemplarisch aufzeigen werde, und ein jedes Mal scheint es auf das gleiche Desaster hinauszulaufen.

Homunculus

Bereits im Spätmittelalter versuchten Alchemisten einen künstlichen Menschen (ein Menschlein) zu erschaffen. Eine Anleitung dazu ist im 1538 erschienenen Werk “De natura rerum” vermutlich von Theophrastus Bombastus von Hohenheim, auch bekannt als Paracelsus, beschrieben worden. Die Anleitung selber ist – wie vieles der damaligen Zeit – nachvollziehbar, aber abstrus: Der männliche Samen muss 40 Tage umgeben von wärmenden Pferdemist verfaulen. Das dabei entstehende durchsichtige, menschenähnliche Wesen müsse anschließend 40 Wochen lang bei konstanter, warmer Temperatur mit dem Arcanum des menschlichen Blutes ernährt werden, bis dann ein Kind entsteht, das allerdings deutlich kleiner ist, als normalerweise.

Ob nun der wahnsinnige Wissenschaftler versucht basierend auf mittelalterlichen Manuskripten ein solches Helferlein zu schaffen, oder hinter dicken Gläsern in Formaldehyd eingelegte gescheiterte Forschungsergebnisse im Regal stehen, dieses Motiv lässt sich nur allzu leicht in ein düsteres Szenario einbauen. Und wer weiß, vielleicht sind die kleinen, hässliche Knaben, die den Helden die Türe öffnen nicht die Söhne des verschrobenen, alleinstehenden Alten…

Die Kreatur

Vermutlich deutlich bekannter noch ist eine Romanfigur aus Mary Shelleys 1818 erschienenen Roman Frankenstein oder Der moderne Prometheus , die gemeinhin als Frankensteins Monster tituliert wird. Der titelgebende Dr. Victor Frankenstein hat sich in Genf zurückgezogen um wie verbissen an einer Möglichkeit zu forschen ein künstliches Wesen zu schaffen. Zu diesem Zweck arbeitet er mit Leichen(teilen) frisch verstorbener. Sein erster Erfolg gelingt im dann völlig überraschend mit einer entsprechend widerlichen Kreatur, die ihn dermaßen anekelt, dass er selber vor ihr flieht. Seine Schöpfung indes macht sich auf die Suche nach Frankenstein quer durch Europa.

Erkenntnisse wie durch Elektrizität zum Bewegen gebrachte Froschschenkel standen sicherlich Pate für dieses literarische, oftmals verfilmte und nur selten korrekt wiedergegebene Werk.

Die Idee aus Leichenteilen einen neuen Menschen zu schaffen sollte Anregung genug sein. Doch wem dies nicht makaber und düster genug ist, kann auch versuchen ein neues Wesen aus Menschenteilen ergänzt um Reste tierischer Kadaver schaffen. Die Antiken Sagen und Mythen bieten genügend Wesen, die ein geisteskranker Wissenschaftler nachzubauen und zu züchten versuchen mag.

Der Reanimator

1922 hat H.P. Lovecraft verfasst. Seinen eigenen Aussagen zufolge soll es sich um eine Parodie auf Shelleys Frankenstein handeln. Herbert West versucht in dem Roman die Leichen verstorbener Menschen wiederzubeleben. Hierzu lässt er von skurilen Gestalten frische Gräber plündern, doch die Leichen sind wohl zu alt. Erst als West und sein Compagnon die Leiche eines frisch verstorbenen ausgraben, gelingt das Experiment und ein zombieartiges Wesen entsteht. Auch hier geraten die Wiedererwecker in Panik und brennen durch ein Versehen das Farmhaus in dem sich das Labor befindet nieder. Doch Wests Experimente sind damit noch lange nicht am Ende.

Auf diesem Roman basiert auch das Cthulhu Abenteuer “Unsterblich” aus dem vergriffenen Band Grauen in Arkham , das immerhin bei DriveThru noch als PDF verfügbarkommerzieller Link ist. Im gleichen Band wird in einem weiteren Abenteuer (Der Hunger der toten Kinder) auch mit einer Handvoll wiedererweckter Kinder hantiert.

Aber auch ohne diese vorgefertigten Abenteuer bietet der Ansatz Tote wiederzubeleben genügend Spielraum. Je älter die Leiche, je schlechter der Zustand, desto überzeugender wird das Resultat. Die Motive für die Reanimierung reichen dabei auch von reiner wissenschaftlicher Neugier, über die Verzweiflungstat eine geliebte Person wieder ins Leben zu holen bis hin zur Schaffung einer hörigen Armee von Untoten.

Und wirklich?

Wie nah die Wissenschaft bereits der Schaffung von Wesen und dem Wiedererwecken von Toten ist, zeigt sich nicht zuletzt durch die folgenden realen Errungenschaften:

Klonschaf Dolly

1996 gelang es Wissenschaftlern erstmals ein Säugetier zu klonen, also aus den Zellen eines ausgewachsenen Schafs eine genetisch identische Kopie zu erzeugen. Das Schaf mit dem Namen Dolly erlangte schlagartig Berühmtheit und löste weltweit Diskussionen darüber aus, wie weit man mit der Genforschung gehen dürfe. In zahlreichen Ländern wurden teilweise weitreichende Gesetze erlassen, die das sogar das Experimentieren mit Zellen im Zusammenhang mit der Klonforschung verbieten.

Dolly selber wurde zwar 2003 von einer schweren Lungenkrankheit befallen eingeschläfert, zeigte allerdings zu keiner Zeit monsterähnliche Symptome. Doch sicherlich ist Dolly nicht das einzige Klonwesen, dass in den Laboren der Welt das Neonlicht erblickt hat…

Spieltechnisch findet sich das Thema Klonen als spielrelevantes Element im Rollenspiel Paranoia wieder, da jeder Charakter hier auf einen Pool von sechs Klonen zurückgreifen kann. Doch welche degenerierten Formen mögen bei Experimenten zum Klonen geschaffen werden und in welcher geistigen Verfassung ist ein Klon, wenn er auf sein Original trifft? Was, wenn der tot am Boden liegende Superschurke hinter der nächsten Ecke dank eines Pools an Klonen quicklebendig wieder vor den Helden steht?

Roboter

Eine andere Form der Schaffung von “Lebensformen” stellt die Robotik dar. Zwar ist die Menschheit noch lange nicht so weit, wie es in “Terminator” und “Nr. 5 lebt” dargestellt wird, doch so manch ein humanoider Roboter zeigt doch schon erstaunliche Fähig- und Fertigkeiten. Längst sind die künstlichen Wesen über die reine Fertigung von Autos an Fließbändern hinaus und mit künstlicher Intelligenz ausgestattet, so dass nur noch eine Frage der Zeit ist, bis die autonomen Geräte nicht nur den Boden saugen, sondern den Menschen gar über die Straßen kutschieren.

  1. A robot may not injure a human being or, through inaction, allow a human being to come to harm.
  2. A robot must obey the orders given it by human beings except where such orders would conflict with the First Law.
  3. A robot must protect its own existence as long as such protection does not conflict with the First or Second Laws.

aus: Isaac Asimov: I Robot

Bislang sind die Roboter technologisch gesehen nur mechanisch (oder hydraulisch) angetriebene Maschinen. Doch auch hier ist längst schon der Schritt gewagt um insbesondere in der “Ersatzteilfertigung” für den Menschen Prothesen etc. mit möglichst körperähnlichen Stoffen, möglicherweise auch echtem Gewebe zu versehen.

Bei Shadowrun sind diese technischen Modifikationen nichts ungewöhnliches. So manch ein Held gibt seinen rechten Arm für eine biotechnologisch verbesserte Fassung desselben. Doch zugleich reduziert sich dabei auch die Essenz und der Charakter wird immer weniger menschlich. Wie weit kann ein Charakter also gehen, bis er tatsächlich mehr Maschine als Mensch ist, bzw. wie viel Mensch bedarf es um noch ein Mensch zu sein und damit auch die Rechte von Menschen einzufordern?

In Sci-Fi Settings sind Roboter sicherlich keine Seltenheit, doch sobald die KI (in welcher Form auch immer) menschliche Züge annimmt, wird auch der philosophisch-soziale Diskurs spannend.

Wandelndes Ohr

Wesentlich gruseliger als das Klonschaf Dolly ist da ein deutlich kleineres Säugetier. Die Vacanti Maus erlangte ebenfalls in den 1990er Jahren Berühmtheit, als durch die Medien ein Foto von ihr ging. Abgebildet war eine Nacktmaus, die ein menschliches Ohr auf ihrem Rücken trug. Was anfangs für ein Fake gehalten wurde, stellte sich dann tatsächlich als ein Forschungsresultat dar. Knorpelgewebe vom Rind wurde der Maus in den Rücken implantiert zusammen mit einer abbaufähigen Form. Das Gewebe wuchs anschließend in die Form hinein und nahm dort die Gestalt eines menschlichen Ohrs an.

Die Verwendung dieses offensichtlichen “Auswuchs” im Horror Setting ist vermutlich unschwer denkbar. Das kann sogar so weit gehen, dass tatsächlich (scheinbar) menschliche Hände von selber auf die Helden zuzulaufen scheinen.

Reanimation To Go

Ein AED ist sicherlich kein Auswuchs der Wissenschaft, da dazu viel zu wichtig. Dennoch sei es hier als ein Beispiel dafür angeführt, wie weit die Technik zum Versuch der Rettung Sterbender mittlerweile in unseren Alltag vorgedrungen ist. Der automatisierte externe Defibrilator (AED) übernimmt für einen Ersthelfer die Funktion, die sonst nur überproportional oft in Krankenhausserien gezeigt wird. Ein Elektroschock verpasst dem Herzen einen Tritt um das Kammerflimmern zu unterbinden und so die Reanimationschancen zu erhöhen.

Doch so häufig man diese Geräte mittlerweile antrifft, umso häufiger sind diese Geräte in Miniaturform unsichtbar als Herzschrittmacher anzutreffen. Nützlich, hilfreich und zu Zeiten von Mary Shelley ein Baustein eines Gruselromans.

Doch was, wenn es nicht nur ein Schrittmacher ist, sondern auch ein ganzes Depot an Chemikalien, dass der Schurke sich hat einsetzen lassen um sich so aufzupeppen. Durch einen im Körper eingebauten Minicomputer wird auf bio-elektro-chemischer Basis alles unternommen um seine Leistungsfähigkeit zu erhöhen und im Bedarfsfall das Leben wieder in Gang zu bringen und den vermeintlich toten Gegner wieder aufstehen zu lassen.

Oder wie sieht es aus, wenn die Helden im Krankenbett erwachen und feststellen müssen, dass ihnen irgendwelche technischen Gerätschaften implantiert wurde?

Menschen verbessern

Ein weiterer Menschheitstraum neben der gottgleichen Schaffung von Wesen ist die Verbesserung von Gottes Meisterwerk. Allzuviele Eigenschaften besitzt der Mensch nicht, mit denen andere Lebensformen in der Natur wie selbstverständlich ausgestattet sind. Grund genug auch hier zu Forschen und dem großen Alten Nachhilfe zu erteilen. Technische (Teil-)Verbesserungen habe ich oben bereits im Punkt Roboter mit berücksichtigt und längst Realität. Doch es gibt noch einige weitere (klassische) Ansätze.

Das zweite Ich

Robert Louis Stevenson schrieb aus Geldnot vermutlich 1886 sein berühmtestes Werk, der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde . Viel muss man zu dieser Geschichte vermutlich nicht erläutern, in der ein gutmütiger Arzt und Wissenschaftler (Dr. Jekyll) sich nach der Einnahme einer von ihm entwickelten Substanz zeitweise zu dem gewalttätigen und unberechenbaren Mr. Hyde verwandelt. Jekyll war auf der Suche nach einer Möglichkeit das Böse vom Guten im Menschen zu trennen, was ihm mit seinem Mittel auch tatsächlich gelungen ist. Doch in seinem Fall hatte er das Böse in ihm in der Form des Mr. Hyde nur erweckt, der fortan immer häufiger die Oberhand nahm und Dr. Jekyll letztlich nur die Flucht in seiner Selbsttötung fand.

Dr. Jekyll und Mr. Hyde ist eine großartige Novelle – zu schade, dass Stevenson nicht noch mehr Zeit für diesen Stoff hatte. Zahlreiche moderne Stoffe haben sich dieser Grundidee bedient, letztlich auch Hulk, aber auch bei den Fantastic Four finden sich Elemente daraus wieder. Sicherlich sind auch Werwölfe und Co. thematisch in diese Rubrik zu kategorisieren.

Das Thema von Dr. Jekyll und Mr. Hyde ist nicht nur für ein viktorianisches Setting á la Private Eye, Space 1889 oder Cthulhu Gaslicht denkbar. Den Geisteszustand und möglicherweise auch Körperzustand manipulierende Drogen sollten sich in jeder Zeit wieder finden. Von daher sollten sich die Abenteurer nicht zu sicher sein, dass der freundliche und hilfsbereite NSC nicht in Wahrheit das des Nachts meuchelnde Monster ist.

Möglicherweise ist allerdings auch einer der Helden nach Genuss eines Mittels von einem verborgenen Ich befallen, das im Laufe des Abenteuers immer häufiger zum Vorschein kommt.

Das unsichtbare Ich

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Eine andere Wunschvorstellung des Menschen, nicht nur in Kindheitszeiten, ist es unsichtbar zu sein. Dieser Stoff findet sich in der Literatur auch schon recht früh und dient auch heute noch als Thema. Eine sehr schöne Betrachtung fand ich zu Jugendzeiten in Jack Londons Die konzentrischen Tode . Betrachtet wird hier ein Wettstreit zwischen zwei Tüftlern, die zunächst im friedlichen Wettstreit um die rechte Technik zur Unsichtbarmachung streiten. Der eine sucht nach dem tiefsten Schwarz, also der Farbe, das jegliches Licht verschluckt und damit “unsichtbar” ist, während der andere die eher klassische “gläserne”, also völlige Transparenz anstrebt. Letztlich gelingt beiden der Durchbruch, doch nun sind sie sich spinnefeind und beide Techniken haben ihre Macken. Das tiefe Schwarz hinterlässt einen Schatten und die völlige Transparenz ein Glitzern…

Das tiefe Schwarz ist übrigens heutzutage gar nicht mal mehr so falsch vom Ansatz her. Zumindest Tarnkappenfahr- und -flugzeuge bedienen sich exakt diesem Ansatz, indem sie versuchen Radarwellen zu “verschlucken” und damit (zumindest) für die Radarortung unsichtbar zu werden.

Moderner ist die Verfilmung von Der Unsichtbare , die letztlich auf den Roman von H.G. Wells  aufsetzt. Bekannt ist sicherlich die Szene in der sich ein bandagierter Mann seine Kompfbandage entfernt, bis nur noch seine Sonnenbrille sichtbar ist. Nachdem er diese und seinen Mantel ablegt, ist er gänzlich verschwunden.

Außer für Hollywood ist die optische Unsichtbarkeit glücklicherweise noch kein marktreifes Phänomen. Aber das sollte kein Grund dafür sein, dass eine entsprechende Forschung mit mehr oder weniger guten Resultaten im Rollenspiel zu finden sind. Ob ein Geheimrezept eines Alchemisten oder durch Polarisationsumkehr subatomarer Teilchen in einem postmodernen Forschungslabor realisiert – Einsatzmöglichkeiten finden sich zur Genüge und muss nicht unbedingt auf Zauberei zurückgeführt werden. Die Seiteneffekte wie in “Der Unsichtbare” sollten dabei nicht außer acht gelassen werden, wenn nicht rechtzeitig ein Gegenmittel gefunden wird und der Betroffene dann auf Dauer unsichtbar wird.

Fliegen und Spinnen

Ob eine Fliege im Transponder  oder ein Spinnenbiss , Unfälle passieren in Hollywoods Laboren ständig. Doch was passiert, wenn die menschliche DNS mit der von anderen Lebewesen (versehentlich) gekreuzt wird, oder das Gift eines mutierten Achtbeiners in die Adern eines Schülers gelangt. Der eine mutiert zum borstigen, schaurigen Fliegenmann und der andere zum beliebten Superhelden.

Die Durchmischung der DNS ist sicherlich nur im Sci-Fi möglich, aber eine Veränderung des Menschen durch ein wie auch immer geartetes Gift eines was auch immer seienden Lebewesens oder auch einfach nur nach Injektion einer vielversprechenden Substanz, ist in jedem Setting denkbar. Es muss nicht immer ein an der Decke entlangkrabbelnder Superheld entstehen, vielmehr ist mit punktuellen Verbesserungen (Fernsicht) oder Verschlechterungen (Blindheit) zu rechnen, die einem Abenteuer die gewisse Würze verleihen.

Nichtmenschlich

Doch es muss nicht immer um den Menschen selber gehen. Die Forschung selber ist oftmals auch an gänzlich anderen Stoffen und Phänomenen interessiert.

Reichtum und Macht

Berühmt ist sicherlich die Suche der Alchemisten nach der Formel um aus wertlosen Metallen das begehrte Gold zu schaffen. Mit herkömmlichen Mitteln des Mittelalters ein hoffnungsloses unterfangen. Noch im 18. Jahrhundert war man auf der Suche nach der geeigneten Methode um dieses Kunststück zu vollbringen, doch anstelle des metallischen kam auf diese Weise ein gänzlich anderes und zeitweise nicht minder wertvolles Material zum Vorschein: das weiße Gold genannte Porzellan.

Die Suche nach Gold kann also alles Mögliche zu Tage fördern. Dabei muss das Gold nicht einmal Gold sein (es ist ja nicht alles Gold, was glänzt). Doch vielleicht sind die Helden auch einfach eingesperrt, wie der gute Böttger, bis sie das ersehnte Produkt endlich abliefern.

Krieg und Frieden

Gut gemeint ist kein Garant für exklusiven friedlichen Einsatz. Diese Erfahrung mussten zahlreiche Forscher und Erfinder im 19. und 20 Jahrhundert machen. Ob nun Alfred Nobel, der mit der Verfestigung des Nitro Glycerins in Form von Dynamit einen sichereren Einsatz des Sprengstoffs für Bergleute schaffen wollte oder diverse Forscher, die bei der Entdeckung und Untersuchung eines merkwürdigen Effekts von Plutonium und Uran letztlich ihr Leben gaben. In beiden Fällen waren recht schnell äußerst finanzstarke Mächte an den Forschungsergebnissen interessiert.

Horror im Zusammenhang mit Strahlung eignet sich sicherlich nur für One-Shots, dann aber ggf. als schleichendes Druckmittel, wenn den Charakteren nach und nach Haare und Zähne ausfallen, sich dunkle Flecken auf der Haut zeigen und Erbrechen an der Tagesordnung ist. Handeln ist dann schnell angesagt, möchte man vor dem Ableben das Abenteuer noch gelöst wissen.

Aber auch übermächtige Einheiten, die sich der Helden annehmen um geheime Forschungserkenntnisse für sich zu gewinnen, stellen für actionreiche Abenteuer eine Interessante Prämisse dar.

Wie sieht es aus, wenn die Helden sich inmitten eines Areals für den anstehenden Atombombentest wiederfinden oder diesen als Spezialeinheit zu sabotieren suchen oder nach dem Einsatz einer solchen Waffe auf merkwürdig mutierte Lebensformen stoßen.

Unmenschlich

Das düsterste Kapitel unter dem Deckmantel der Forschung musste vermutlich im 20. Jahrhundert beobachtet werden und sei hier nur der Vollständigkeit angeführt. Spielanregungen verbiete ich mir dabei, denn die medizinischen Experimente an Menschen im Dritten Reich sind fürwahr als Auswüchse der Wissenschaft zu bezeichnen und suchen in ihrer Grausamkeit sicherlich ihres Gleichen. Doch auch Feststellungen früherer “Forschungen” auf anthropologischer Ebene haben durch Rassendefinitionen und -klassifizierungen indirekt zu Selektion und Massentötungen geführt. Wissenschaft zum Zweck der Ideologie.

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