Strom sparen – Die Maßnahmen

Jetzt wird gespart

Die Maßnahmen

Ein Dauerverbrauch von einem Watt entspricht bei sehr niedrigen Stromkosten von 14,9 ct/kWh im Jahr rund 1,31 €. Diese Summe macht deutlich, dass auch die Einsparung von kleineren Verbrauchsmengen sinnvoll sein kann.

Der Kühlschrank wurde also als einer der Übeltäter schlechthin ermittelt und kurzerhand gegen ein neues Modell ausgetauscht. Der neue Kühlschrank ist dabei erheblich größer und mit mehr Funktionen (Frostbereich für Gemüse und Obst (BioFresh), Wegfall der Abtauerfordernis (NoFrost), zwei getrennt regulier- und schaltbare Kühlkreisläufe, etc.) ausgestattet. Der Stromverbrauch liegt nach Angaben des Herstellers bei 313,9 kWh pro Jahr (Vergleich zum alten Modell: 1022 kWh ergo eine Einsparung von 106 € pro Jahr). Bewusst wurde hier auf ein Modell mit der Energieeffizienklasse A+ gesetzt. Zwar argumentierte der Verkäufer, dass die Einsparung den Mehrpreis kaum rechtfertigen würde, doch unter dem Wissen, dass der Strompreis mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht mehr sinken wird und ein Kühlschrank durchaus 10 und mehr Jahre halten soll und kann, wird sich diese Einsparung im Stromverbrauch über die Jahre geben.

Ein vergleichbares Gerät der Energieeffizienzklasse A verbraucht nach Herstellerangaben 400 kWh pro Jahr, also 86 kWh im Jahr mehr. Dies sind bei einem Stromtarif von 14,9 ct/kWh rund 13 € im Jahr. Bei einer Mindestlebenslaufzeit von 10 Jahren kommen damit rund 130 € zusammen, die das A+ Gerät einem Gerät der normalen A-Klasse gegenüber einspart und damit teurer sein dürfte. Berücksichtigt man aber nun, dass über die 10 Jahre hinweg der Strompreis kontinuierlich steigen wird (s.u.) und ein mittlerer (und optimistischer) Strompreis von 20 ct/kWh angenommen wird, dann kommen damit auch schon schnell 172 € und mehr zusammen.

Der neue Kühlschrank hat rund 1.200 € gekostet und finanziert sich über seine Lebenserwartung rein durch die Stromeinsparung. Sicherlich gibt es auch deutlich günstigere Modelle, die dann aber das ein oder andere technische Feature nicht aufweisen.

Stromeinsparung durch den neuen Kühlschrank: 708 kWh, bzw. 106 € pro Jahr.

Die meisten Geräte im Stand-By Betrieb wurden bereits vorab durch Master-Slave Steckdosen komfortabel stromlos gestellt. Die klassische Konfiguration sieht dabei so aus, dass z.B. der Verstärker einer mehrteiligen Stereoanlage an die Master Steckdose angeschlossen wird und alle anderen Geräte (CD-Spieler, DVD-Player, Fernseher, etc.) an die Slave Steckdosen. Damit ist dann im ausgeschalteten Zustand ausschließlich der Verstärker im Stand-By Betrieb und kann über die Fernbedienung eingeschaltet werden. Sobald dies geschieht, werden über die Master-Slave Steckdosenleiste, die einen Spannungswechsel an der Master-Steckdose (Verstärker) feststellt, alle anderen Geräte ebenfalls mit Strom versorgt. Auf diese Weise kann der Komfort einer Fernbedienung weiterhin aufrecht erhalten werden.

In unserem Fall betraf das Problem des Stand-By Betriebs insbesondere Beamer und Spielkonsole (Playstation 3), da diese nicht sinnvoll oder gefahrlos über die Master-Slave Steckdose in Kombination mit dem Verstärker genutzt werden können. Der Beamer hat eine Abkühlphase nach der Nutzung, darf also ebenso wie die Playstation, die erst noch heruntergefahren werden muss, nicht einfach so abgeschaltet werden. Außerdem werden beide Geräte eher selten genutz und müssen nicht automatisch mit dem Verstärker eingeschaltet werden. Die Playstation 3 hat immerhin einen regulären Ausschalter und dieser wird nun konsequent genutzt. Der Beamer besitzt – warum auch immer – keinen geeigneten Netzschalter, daher wurde hier ein entsprechender Steckerschalter für rund 5 € (Baumarkt, Elektrofachgeschäft) zwischengeschaltet. Damit kann auch dieses Gerät nach der Abkühlphase sauber vom Strom getrennt werden. Bereits ab einem Jahresstromverbrauch von 34 kWh, also 4 W im Stand-By rechnet sich dieser Stecker schon im ersten Jahr! Ein solcher Stecker wurde auch vor die Kaffee-Maschine von Phillips (Senseo) geschaltet, die auch ständig im Stand-By Modus verharrt, sowie bei der Waschmaschine.

Die Überlegung, die Waschmaschine nun auch analog zum Kühlschrank auszutauschen, wurde schnell wieder verworfen, da dieser Verbraucher im Jahr kaum zu Buche schlägt, als dass sich dies rechnen könnte. Sollte die Waschmaschine hingegen ihr Zeitliches segnen (nach den ganzen Neuinvestitionen hoffentlich nicht so bald), wird hier sicherlich ein sowohl strom- als auch wassertechnisch günstiges Gerät gesetzt werden.

Stromeinsparung durch physikalische Netztrennung: 4×52 = 208 kWh, bzw. 31 € pro Jahr.

In Summe sind dies damit im ersten Schritt Einsparungen von 916 kWh pro Jahr. Damit kann der Ausgangsverbrauch von über 3.300 kWh auf rund 2.400 kWh gesenkt werden und liegt damit in Höhe des ursprünglich angenommenen Wertes für einen 2-Personen Haushalt. Monetär ausgedrückt könnte so eine Einsparung in Höhe von 137 € pro Jahr erzielt werden.

Und? Greifen die Maßnahmen? Ja. Eindeutig. Nach Umsetzung der ersten Maßnahmen sank der tägliche Stromverbrauch von 10,6 kWh pro Tag auf 6,6 kWh pro Tag. Eine längerfristige Messung steht noch aus, doch 30-40% weniger Stromverbrauch sind damit also zu schaffen.

Nach der Umsetzung der ersten Maßnahmen kommt dann allerdings…

Der Dämpfer

Kurz nach Umsetzung der Maßnahmen kam dann das Schreiben des neuen Stromlieferanten in dem er eine Erhöhung des Strompreises um 3 ct/kWh (20%) ankündigte. Damit beträgt der Preis ab dem 1.4.2008 17,9 ct/kWh. Dies ist in der Tat immer noch einer der günstigsten Tarife am Markt, doch eine Preiserhöhung um über 20% ist dreist. Bei dem nun zu erwartenden Stromverbrauch von rund 2.400 kWh pro Jahr (430 €) kommen damit 72 € Mehrkosten auf uns zu. Doch damit sind die Einsparungensmaßnahmen noch gewichtiger, denn ohne diese wären Mehrkosten in Höhe von 100 € zu tragen gewesen.

Insgesamt ergibt sich durch diese Preiserhöhung aber eine Einsparung von rund 173 € pro Jahr. Die Kosten hierfür betrugen ca. 20 € (Meßgerät, schaltbare Steckdosen) sowie ein neuer, größerer und komfortabler Kühlschrank (der mittelfristig auch so hätte beschafft werden müssen). Legt man dessen Anschaffungskosten auf 10 Jahre um, so belaufen sich die Kosten in diesem Jahr auf 140 €, Einsparung 173 €. Es bleibt also ein “Überschuß” von 33 € in diesem und 53 € in den Folgejahren.

Die nächsten Schritte

Einige Punkte wurden noch nicht umgesetzt und sollen demnächst noch nachgeholt werden. So konnte der Stromverbrauch von Geschirrspüler und Warmwasser-Boiler nicht gemessen werden. Dies wird noch einmal nachgeholt und dabei geprüft, ob es Sinn macht, eine Zeitschaltuhr für beide Geräte zu verwenden. Üblicherweise wird in der Nacht kein Warmwasser in der Küche benötigt, bzw. läuft der Geschirrspüler nicht. Damit ließe sich mindestens 8 Stunden am Tag der Strom für diese Geräte abschalten. Ob sich dies bei dem Boiler, der anschließend das Wasser wieder aufheizen müsste, rechnet, müssen Messungen zeigen.

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