Brennholz machen

Tipps und Tricks für private Holzwerber

Steigende Preise für Energieträger wie Strom, Gas, Kohle und Öl lassen viele Hausbewohner über Alternativen nachdenken. Glücklich schätzt sich da derjenige, der einen Shornstein im Haus hat und einen Ofen oder Kamin nutzen kann. Bei unserer Kernsanierung haben wir zwei der drei Kaminzüge zurückgebaut, da auf eine Erdwärmeheizung umgestellt wurde. Dafür jedoch wurden direkt Wasserleitungen zu der Stelle geführt, an der unser Kaminofen aufgestellt werden soll. Auf diese Weise sind wir in der Lage einen wasserführenden Ofen anzuschließen, der mit der Heizwärme nicht nur den umgebenden Raum angenehm temperiert, sondern auch einen großen Pufferspeicher bedient über den dann wiederum per Fußbodenheizung das gesamte Haus versorgt wird. Im Idealfall heizt so der Ofen das gesamte Haus gleichmäßig, ohne dass die Wärmepumpe benötigt wird.

Soweit die Ausgangslage. Was nun nur noch fehlt ist das Brennholz. Wer gelegentlich für einen romantischen Abend ein kleines Feuer im heimischen Kamin machen möchte, der ist mit abgelagertem und in Säcken verpacktem Brennholz aus dem Baumarkt gut bedient. Wer hingegen wirklich heizen möchte und einen Ofen mit Glasscheibe hat, kommt über kurz oder lang nicht daran vorbei sich größere Mengen Holz zu beschaffen oder gar selber zu machen. Das Holz aus dem Baumarkt kostet in der Saison 2011/12 ca. 150 € pro m³. Für den gleichen Preis, bei größeren Mengen auch 10-20% günstiger, kann man sich das Holz auch nach Hause liefern lassen. Nur stapeln muss man das fertige Brennholz dann noch selber. Noch günstiger geht es, wenn man das Holz selber macht. In diesem Fall zahlt man nur noch etwa ein Fünftel dieses Preises je Kubikmeter, hat aber nicht unerheblichen Aufwand hinsichtlich Personal und Material. Auch ist das Holz erst nach erheblicher Trocknungszeit nutzbar.

Die Qualitätsunterschiede bei diesem Holz sind allerdings gewaltig. Wichtig für Heizer mit Sichtscheibe an einem Ofen ist, dass das Holz von Laubbäumen stammt. Nadelhölzer sind eher ungeeignet, da das in dem Holz enthaltene Harz deutlich mehr zur Rußbildung beiträgt. Aber auch die Baumsorte ist entscheidend für den Heizwert.

Das zweite Kriterium bei der Holzwahl ist die Länge der Holzscheite. Für handelsübliche Öfen ist in der Regel Holz in Längen von ca. 25 cm empfohlen. Größere Modelle kommen auch mit 33 cm Stücken zurecht. Moderne Heizungsanlagen, die eher im Heizungskeller stehen und keinen optischen Effekt erzielen sollen, können auch 50 cm Scheite fassen.

Weiter ist auch der Feuchtigkeitsgehalt des Holzes entscheidend. Je feuchter das Holz ist, desto schlechter brennt es. Die Wärmeleistung geht für das Trocknen des gerade brennenden Scheites verloren und kommt im Raum nicht an. Durch die hierbei bestehenden geringeren Temperaturen steigen auch die schädlichen Abgaswerte wie z.B. Feinstaub erheblich an. Der Gesetzgeber hat hier entsprechende neue Regelungen seit 2010 vorgesehen, die 2015 noch einmal verschärft werden.

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Eine frisch geschlagene Buche kommt mit einem Feuchtigkeitsgehalt von über 80% daher. Im freien gelagert benötigt das Holz daher ca. 2 Jahre, bis es soweit durchgetrocknet ist, dass es den aktuellen Anforderungen entspricht und sinnvoll genutzt werden kann. Im Handel gibt es zahlreiche und sehr kostengünstige Meßgeräte zur Bestimmung des Feutigkeitsgehaltes.

Aber bis es soweit ist, steht für denjenigen, der das Holz lieber selber machen möchte noch ein wenig Arbeit an. Wir haben im März 2012 ca. 7,5 m³ Brennholz gemacht. Der Zeitaufwand hierfür ist mit zwei bis drei Tagen anzusetzen, je nachdem wie viele Helfer man hat.

Wer keinen eigenen Wald hat, der benötigt einen sogenannten Sammelschein. Dieser wird vom lokalen Forstbeamten ausgestellt. Voraussetzung ist allerdings, dass man einen Lehrgang zum Führen einer Motorsäge absolviert hat. Diese Kurse zum Motorsägenführerschein werden an verschiedenen Stellen angeboten.

Verschiedene Baumärkte oder Landhandelsbetriebe bieten kostengünstige, eintägige Veranstaltungen an. Höherwertiger, etwas teurer, aber dafür auch umfangreicher ist ein zweitägiger Kurs, wie er z.B. vom Landesbetrieb Wald und Holz NRW angeboten wird. Voraussetzung für diese Kurse sind eine persönliche Schutzausrüstung bestehend aus Schnittschutzhose, Schnittschutzstiefel, bzw. Schnittschutzschuhe sowie ein Helm mit Visier und Ohrenschützern. Ferner sollte man auch eine eigene Motorsäge haben, die in den Baumärkten natürlich auch gerne passend zum Lehrgang verkauft werden…

Zur Sicherheitsausrüstung vielleicht noch einige Anmerkungen im nächsten Beitrag.

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